Geliebt und gehasst – Milchprodukte

Geliebt und gehasst – Milchprodukte

Bei kaum einem Nahrungsmittel wird so kontrovers diskutiert, ob es nun gesund oder im Gegenteil völlig unnötig und sogar schädlich ist wie bei Milch und Milchprodukten. Immer wieder hört und liest man von den Pros und Kontras der Milch – hier nehmen wir die wichtigsten Argumente für und wider unter die Lupe, ob Milch gesund ist:

milchprodukte

Bild: Arnos Naturaufnahmen

Milchprodukte sind der wichtigste Kalziumlieferant:

Milch enthält 120 Milligramm Kalzium pro 100 Gramm. Demgegenüber enthalten Mandeln 250mg pro 100 Gramm, Sesam 780 Milligramm  und  Kichererbsen 124mg pro 100 Gramm- in etwa genau so viel wie Milch. Damit ist Milch keineswegs wie oft behauptet die wichtigste Kalziumquelle, sondern andere Lebensmittel sind ihr zum Teil um Längen voraus. Da Kalzium ohnehin in sehr vielen natürlichen Lebensmitteln vorkommt, scheint es ohnehin wichtiger, auf ausreichende Vitamin D Zufuhr zu achten, damit das Kalzium vom Körper auch genutzt werden kann.

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By Ralf Roletschek talk – Infos über Fahrräder auf fahrradmonteur.de Eigenes Werk GFDL http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html or CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0 http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, via Wikimedia Commons

Das in den Milchprodukten enthaltene Protein hemmt die Kalziumaufnahme:

Stimmt. Bei der Verdauung von Protein entstehen sogenannte Purine, also Säuren, die durch Mineralien neutralisiert werden müssen. Ein Großteil des aus Milchprodukten aufgenommenen Kalziums wird daher einfach zur Neutralisierung der Säure verwendet und ist für den Körper nicht nutzbar.

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By Stefan Kühn Own work GFDL http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html, CC-BY-SA-3.0 http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/ or CC-BY-SA-2.5-2.0-1.0 http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5-2.0-1.0, via Wikimedia Commons

Milch ist für Erwachsene unverdaulich:

Stimmt teilweise. Bei den meisten Säugetieren werden im Erwachsenenalter keine Verdauungsenzyme mehr produziert, die Laktose verdauen können. Auch beim Menschen ist dies keine Seltenheit und trifft zum Beispiel auf die Bevölkerung Ostasiens zu, die Milchprodukte ohnehin nicht verdauen kann. Aber auch in Europa treten gehäuft Fälle von Laktoseunverträglichkeit auf, die auf die fehlenden Verdauungsenzyme zurückzuführen ist.

Joghurt liefert leicht verdauliches Protein:

Stimmt teilweise. Das Protein aus Joghurt ist hochwertiges tierisches Protein, säurearmer griechischer Joghurt ist besonders zu bevorzugen. Zudem liefert Joghurt nützliche Milchsäurebakterien, die eine gesunde Darmflora unterstützen.

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Foto: Schwäbin Wikimedia / Lizenz: Creative Commons CC-by-sa-3.0 de, via Wikimedia Commons

Milch schützt vor Osteoporose:

Diese These gilt als widerlegt. Milchtrinken schützt nicht vor der gefürchteten Knochenkrankheit, Milchtrinkerinnen erkranken ebenso oft an Osteoporose wie Frauen, die keine Milch zu sich nehmen – im Gegenteil ist Osteoporose in asiatischen Ländern, die aus Gründen der Unverträglichkeit gar keine Milchprodukte konsumieren, deutlich seltener als in westlichen Ländern mit vergleichsweise hohem Milchkonsum.

Milch hilft beim Abnehmen:

Verschiedene Studien scheinen einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Milchprodukten und Gewichtsabnahme zu belegen, die Ursachen sind jedoch nicht ganz geklärt. Einige Forscher führen den Kalziumgehalt der Milch als Grund an, dieses ist jedoch auch in anderen Lebensmitteln enthalten.

Milch erhöht den Cholesterinspiegel:

Dies gilt teilweise, vor allem bei vollfetten Milchprodukten wie fettem Hartkäse. Bei diesem sollte man den täglichen Konsum auf ca. 50-100 Gramm beschränken. Neben Hartkäse zählen auch Camembert oder Münsterkäse zu den vollfetten Käsesorten mit 40% Fett in der Trockenmasse. Der Tagesbedarf an Fett für einen Erwachsenen liegt bei etwa 40-50 Gramm. Dieser Bedarf sollte jedoch bevorzugt aus pflanzlichen Quellen für einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren gedeckt werden.

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By MarkusHagenlocher de.wikipedia.org GFDL http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html or CC-BY-SA-3.0 http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/, via Wikimedia Commons

Fazit: mit Milch verhält es sich wie mit vielen anderen Lebensmitteln. Mit Verstand und in Maßen genossen kann sie durchaus gesund sein, zu viel Milch birgt jedoch Risiken. Wer nicht an einer Laktoseunverträglichkeit leidet, kann durchaus täglich eine kleinere Menge Milch und Milchprodukte zu sich nehmen. Die versprochenen Vorzüge eines Osteoporose-Schutzes und besonders hohen Kalziumgehalts kann Milch jedoch nicht erfüllen, hier sollte man eher insgesamt auf eine ausgewogene, vollwertige Ernährung achten.

Wir wünschen Ihnen alles Gute für Ihre Gesundheit.

Wir empfehlen Ihnen auch den Artikel 5 gesunde Nahrungsmittel für den Alltag.

Für Fragen, Anregungen, Lob, Kritik, Erfahrungsberichte, etc. stehen wir Ihnen selbstverständlich jederzeit gerne zur Verfügung.

Herzlichst Manuela und Arno Richter


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