gelesen im März – Buchtipp #19

Es ist dein Planet von Sascha MamczakEs ist Dein Planet
Ideen gegen de Irrsinn
von Sascha Mamczak und Martina Vogl
Verlag heyne>fliegt

In dem Buch, welches zwar für Jugendliche geschrieben wurde, sich aber nicht ausschließlich an diese richtet, ist die Rahmenhandlung ein Umweltprojekt am Ende des Schuljahres. Nach einer kurzen Einleitung, in der die Protagonisten Anton, Lina, Jan, Emma, Paul und Marie sowie das “Projekt gegen den Irrsinn” vorgestellt werden, kann man die Diskussionen über die Probleme dieser Welt verfolgen.

Wir tun so, als könnten wir auch irgendwo anders leben
(Antons Irrsinn)

Es gibt nur diesen einen Planeten, auf dem eine Atmosphäre herrscht, in der wir Menschen leben und atmen können. Weit und breit ist keine Alternative in Sicht, aber wir beuten die Erde aus. Der ökologische Fußabdruck der meisten Menschen ist deutlich größer als jedem einzelnen zusteht, der Welterschöpfungstag kommt jedes Jahr ein paar Tage früher.

Die Menschen machen einfach immer so weiter
(Linas Irrsinn)

Und trotzdem machen die Menschen so weiter wie bisher und laufen sehenden Auges ins Verderben. So kommt es mir auch manchmal vor. Möglicherweise ist daran Emmas Irrsinn schuld, der Gedanke

Ich kann eh nichts bewirken
(Emmas Irrsinn)

Viele Menschen fühlen sich hilflos in der Situation, haben den Eindruck viel zu klein zu sein, um etwas verändern zu können. Tatsache ist, dass trotz aller Bemühungen, sich in den letzten Jahren die Umweltprobleme noch weiter verstärkt haben.

Die Erwachsenen haben es vermasselt
(Paus Irrsinn)

Auch wenn diese Aussage natürlich stimmt, so entbindet das niemanden von der Verpflichtung, jetzt etwas dagegen zu unternehmen. Daher schließe ich mich Jans Aufforderung unbedingt an

Macht doch endlich was!
(Jans Irrsinn)

Es ist endlich an der Zeit zu handeln, jeder einzelne ist aufgefordert, denn sonst würden nämlich Maries Befürchtungen Wirklichkeit.

Alles Schöne verschwindet
(Maries Irrsinn)

Am Ende aller Diskussionen steht die große Frage im Raum: Was können wir tun?

Und so geht das Buch noch einen Schritt weiter, es werden nicht nur die Probleme aufgezeigt, sondern am Ende der Projektwoche die Ideen gegen den Irrsinn vorgestellt. Denn eines ist sicher

Der Planet braucht den Menschen nicht, aber der Mensch braucht diesen Planeten um zu überleben.
(Videotipp “Mutter Natur”)

So suchen die sechs Jugendlichen praktikable Lösungen im Kleinen, die Großes bewirken sollen. Und hier wird es richtig kreativ, denn plötzlich ist die Rede von Tag der Außerirdischen, vom Baum der Entscheidungen und von einem Zukunftsunterricht. Und Marie schließlich stellt die wohl wichtigste Frage “Wovon träumst Du?”

Am Ende vom Buch wird der Leser aufgefordert, seinen eigenen Irrsinn und seine eigene Idee dazu aufzuschreiben, sowie selbst eine neue Geschichte zu erzählen. Angeboten wird dazu eine eigene Internetplattform, über die ein Austausch miteinander und mit den Autoren stattfinden kann.

Das Buch wurde liebevoll und ausgesprochen kreativ illustriert. Im Buchkontext ist es Marie, die immer wieder durch ihre Zeichnungen die Dinge auf den Punkt bringt.

Meine Gedanken zu dem Buch:

Das Buch, auf das ich durch die sehr geniale Rezension von Jenni aufmerksam wurde, habe ich als E-Book gelesen. Es hat mich sehr schnell in seinen Bann gezogen, denn es liest sich leicht und flüssig trotz aller Schwere des Themas.

Viele der Fragen, die sich die Kids stellen, habe ich mir selbst auch schon gestellt. Und natürlich bewegen mich die Themen auch deshalb, weil meine Kinder kaum älter als die handelnden Personen sind und ich immer versuche, alles auch aus ihrer Perspektive zu betrachten.

Gebe ich den Planeten in so einem guten Zustand an meine Kinder weiter, wie ich ihn bei meiner Geburt vorgefunden habe? Ganz sicher nicht! Und das macht mich schon nachdenklich, wenn ich sehe, in welcher Geschwindigkeit sich das in den letzten Jahren alles zum Negativen verändert hat.

Mein Irrsinn

So wie Lina frage ich mich, warum viele Menschen einfach immer so weiter machen wie bisher, obwohl doch längst bekannt ist, welche Probleme mit diesem Verhalten verbunden sind.

Seit vielen Jahren wissen wir zum Beispiel, welche negativen Auswirkungen Plastik auf uns Menschen aber auch auf unsere Umwelt hat. Und trotzdem wird ewig herum diskutiert, ob im Handel für Plastiksäcke bezahlt werden muss oder nicht. Da greife ich mir wirklich aufs Hirn. Sollte die Frage in dem Fall nicht vielmehr lauten, ob Plastiksäcke verboten werden sollen?

Alles wird jahrelang und ewig diskutiert, nichts passiert und wenn es dann doch zu einem Ergebnis kommt, dann ist es eine weiche Geschichte à la “wasch mich, aber mach mich nicht nass”.

Ich kann nicht verstehen, dass so viel wertvolle Zeit ungenützt verstreicht!

In mir regt sich der Widerstand immer heftiger und immer deutlicher, denn dieses Spiel möchte ich einfach nicht mitspielen. Ich kann nicht sagen, dass ich davon nichts gewusst habe, denn das stimmt einfach nicht.

Mir ist sehr bewusst, welche Auswirkungen mein Verhalten hat – ich möchte in dem Zusammenhang den Schmetterlingseffekt in Erinnerung rufen. Es ist eben nicht so, dass es egal ist, was ich hier mache. Alles hat eine Auswirkung auch auf den Rest der Welt.

Das war dann auch mit ein Grund, warum ich diesen Blog gegründet habe. Ich will das alles nicht mehr hinnehmen und so tun, als könnte ich nichts verändern.

Dieses “immer schneller, immer größer, immer mehr” finde ich einfach furchtbar. Es geht nur noch um Zahlen, Gewinne und Wirtschaftswachstum. Der Mensch selbst ist in Wahrheit der größte Verlierer und kann das nicht erkennen.

Wie schon oben geschrieben – die Natur braucht den Menschen nicht, wohl aber der Mensch die Natur. Und erst wenn das wirklich ALLEN bewusst ist und wir auch entsprechend agieren, wird sich etwas verändern können.

Ich befürchte jedoch, dass das schon längst zu spät ist und die Natur ihren größten Feind bald abschütteln wird. Sie braucht nicht viel dazu beizutragen, denn das besorgt der Mensch schon selbst.

Linktipp:

Blog: Ideen gegen den Irrsinn

Der Leser wird eingeladen, seinen eigenen Irrsinn zu ergänzen, sprich zu erzählen, was er/sie besonders verrückt empfindet.

Lesetipp:

ausführliche Leseprobe im pdf-Format

Einige Gedanken der Jugendlichen sind als “Spickzettel” am Blog zu finden.


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Weiters verlinkt zu ANL von Rostrose.


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