Gefangen im eigenen Glück - Teil I

Gefangen im eigenen Glück - Teil I

Glücklich sein definiert jeder Mensch ganz individuell. Jeder empfindet Glück auf seine Weise und jeder hat seine ganz eigenen "Glücksrezepte".

Was den einen glücklich macht, macht den anderen unglücklich. Und oft denken wir, dass wir jetzt endlich unser Glück gefunden haben.

Es ist ganz klar, dass man, wenn man sein Glück gefunden hat, man auch glücklich sein muss. Oder?


Natürlich sind Depressionen endlich Geschichte, wenn man einen neuen Partner kennengelernt hat! Oder?

Und ganz selbstverständlich hält man "an seinem Glück fest", damit man nie mehr unglücklich wird! Oder?

Meine persönliche Meinung? Das ist doch alles vollkommener Blödsinn!


Und warum?

Das sage ich Euch gerne. Und weil sich das nicht so einfach darstellt, werde ich das Thema nicht in einem Post abhandeln können.

Glücksgefühle empfindet doch so ziemlich jeder, wenn etwas neu und aufregend ist. Das kann man an so ziemlich allem festmachen. Sei es ein neues Buch, ein tolles Kleidungsstück, ein neuer Partner oder ein Kompliment.

Solche Dinge lösen einfach ein gutes Gefühl aus. Manchmal halten diese Gefühle länger, manchmal kürzer. Aber eines vermag dieses Gefühl nicht: den emotionalen und seelischen Zustand dauerhaft zu beeinflussen.


Als ich meinem Therapeuten einmal sagte, dass mir Menschen immer wieder "vorwerfen", dass ich ja noch depressiv sei, obwohl ich jetzt so einen tollen Mann hätte, den ich so sehr liebe, lachte er und meinte "Wenn eine neue Beziehung Depressionen und andere psychische Störungen heilen könnte, dann würde ich nicht hier sitzen."

Glücksgefühle sind nichts Dauerhaftes. Sie machen uns für eine Weile glücklich, aber sie ändern rein gar nichts an unserer "Grundtendenz".


Jeder Mensch hat ausserdem gelernt, dass er nach aussen glücklich zu wirken hat. Du bist verheiratet, hast zwei Kinder, einen guten Job, genug Geld, ein eigenes Haus, einen tollen Flitzer und fährst zwei Mal im Jahr in Urlaub.
Logisch bist Du glücklich! 
Dass Du Deinem Partner schon lange nichts mehr zu sagen hast, ihn nur noch angeblich liebst, weil man es erwartet, die Kinder einfach total schwierig sind, der Job Dich zu Tode langweilt und nicht erfüllt, das Haus nur Arbeit macht, das Auto ständig den Geist aufgibt und Du immer dahin in Urlaub fährst, wo Du gar nicht hin möchtest...das würdest Du doch nie jemandem sagen...

Gefangen im eigenen Glück ist zwar bequem, aber kein bisschen glücklich. 

Eigentlich wäre es so einfach.

Man müsste sich nur mal ein paar Fragen ehrlich stellen und beantworten und dann auch eine Konsequenz daraus ziehen.
Aber...wie soll es dann weitergehen? Finanziell? Mit den Kindern? Wie soll es beruflich nochmal klappen, schliesslich sind die jungen Jahre vorbei? Wie könnte ich jemals den anderen erklären, warum ich mich plötzlich in ein neues Leben orientiere? Was würden die alle denken?

Versteht mich nicht falsch, ich schere nicht alle über einen Kamm, natürlich gibt es Menschen, die wirklich glücklich sind und ich gönne es ihnen von Herzen. Nicht jeder ist im eigenen Glück gefangen und das ist auch gut so.

Ein Großteil der Menschen, behaupte ich jetzt einfach mal, ist es aber. Und er fristet ein Dasein, das er sich nie gewünscht hat und dem er, wenn er ehrlich ist, gerne entfliehen würde.

Etwas zu ändern, das ist die größte Hürde. Die Komfortzone ist da meist sehr eng abgesteckt und man entschuldigt sein "Aushalten" mit allem möglichen. 

Ausserdem bin ich gar keine Verfechterin von "alles Hinwerfen". In unserer Gesellschaft werden viel zu viele Beziehungen, Menschen und andere Dinge einfach weggeworfen...ich bin Verfechterin davon, einfach mal einen Schritt zurückzutreten und sich alles genau anzusehen. Es ehrlich zu betrachten und auch den dazugehörigen Schmerz und Kummer zuzulassen.

Dabei entstehen nämlich neue Blickwinkel und Einsichten. Es macht Raum um zu begreifen, neue Pläne zu machen, endlich zu agieren und sich unglücklichen Umständen anzunehmen um sie in glückliche Umstände zu verwandeln.

Wie? Darüber schreibe ich beim nächsten Mal, weil es sonst den Rahmen sprengen würde...



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