Gedankenpost: 'Keep that page blank and let the journey fill it in for you'

Gedankenpost: 'Keep that page blank and let the journey fill it in for you'Hallo meine Lieben,
ich bin super froh, dass ich so eine positive Rückmeldung von euch bekommen habe, nach meinem letzten Gedankenpost. Falls ihr ihn noch nicht gelesen habt, dann kann ich ihn euch hier nochmal verlinken. Ich würde es gerne öfter machen hier meine Gedanken nieder zu schreiben, daher versuche ich, dass es so gut wie möglich eine regelmäßige Sache wird. Auf der anderen Seite möchte ich aber auch nichts erzwingen, da diese Texte schon vom Herzen kommen sollten, daher verspreche ich nichts. Im heutigen Gedankenpost möchte ich darauf eingehen, dass ich aufgehört habe zu Planen und wie es dazu gekommen ist.
Man muss dazu sagen, dass ich immer extrem viel geplant habe. In meinem Kopf war ich immer schon beim nächsten Tag und das Grundgerüst meines Lebens stand schon mit 10 Jahren. Lustigerweise sah ich mich immer selbst als eine Geschäftsfrau im Anzug und wollte ein Leben auf der Überholspur und nun 15 Jahre später kann ich mir nichts Schlimmeres und Unpassenderes für mich vorstellen. Nichts gegen Geschäftsfrauen, es geht einzig und allein darum, dass ich mich nicht mehr so sehe und mir meine Zukunft in der Richtung auch nicht mehr vorstellen kann.
Ich wollte immer schnell leben und bloß keine "Zeit verschwenden", so eine Lücke im Lebenslauf sieht doch katastrophal aus und dann wird aus mir am Ende ja doch nichts. Ich ließ mir immer gerne einen Floh ins Ohr setzen von den Leuten "die ja schon groß sind", die müssen es ja auch wissen oder? Das Problem mit dem Leben auf der Überholspur ist es jedoch, dass das Leben zu kurz kommt. Wenn man immer nur an morgen denkt, ist man heute nicht richtig da.
Ich realisierte somit irgendwann, dass das Leben eh schon kurz ist, warum möchte ich es durch meinen Lebensstil noch mehr verkürzen? Warum habe ich es so eilig?
Als ich dann im letzten Semester meines Studiums nach Berlin gezogen bin, dort meine Bachelorarbeit, gleichzeitig noch ein Vollzeit-Praktikum absolviert und mich schon in einem Job im Marketingbereich gesehen habe, zog ich die Reißleine.
Ich wollte nicht mehr meinen Plan von damals leben, sondern ich wollte einfach mal richtig leben.
Zuerst sollte es nur ein kleiner "Urlaub" sein, der meinen Kopf befreien und mir endlich die richtige Richtung einzeigen sollte. So buchte ich meinen Flug nach Thailand, immer den Gedanken im Hinterkopf, dass ich in 6 Wochen wieder daheim sein sollte. Ich muss mir ja schließlich einen Job suchen, wie es mir eingetrichtert wurde. Aus 6 Wochen wurden 15 Monate und die beste Zeit meines Lebens!
Als diese 6 Wochen vorbei waren, hatte ich den Gedanken ans Planen schon lange über Bord geworfen und segelte in eine ungewisse Richtung. Ich hatte nie Zweifel an dem was ich tat und niemals habe ich den Gedanken daran verschwendet, dass das was ich mache das Falsche für mich sein könnte, da ich innerlich wusste das ich auf dem richtigen Weg bin.
Natürlich war nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen, darum gehts aber auch gar nicht. Es geht darum, dass man einfach nicht alles im Leben planen kann und auch nicht sollte. Wo bleibt denn der Spaß, das Abenteuer und die Überraschung?
Wer hätte es bitte kommen sehen können, dass ich in Thailand von einem Hahn attackiert werde, in Nepal mit Kindern in einem Sari auf der Straße tanze, in Australien in den Krishna Glauben eingeführt werde, mich die Wüste in Chile sprachlos macht, ich meinen Freund in Australien kennenlerne, dann für 3 Monate zu ihm nach Brasilien fliege und er nun hier in Deutschland ist, und so weiter und so fort. Das konnte keiner weder ahnen noch planen und das ist doch das Wundervolle daran. Das Leben sollte nicht aus Planen bestehen, darum geht es einfach nicht und man zerstört die ganze Magie des Moments.
Ich möchte hier nicht das Reisen anpreisen, das machen schon genug Leute auf Social Media. Ich denke auch nicht, dass das Reisen, so wie ich es gemacht habe, was für Jeden ist. Vielmehr denke ich, dass Jeder seinen eigenen Weg finden sollte und so schwer sich das auch anhört, es geht einfach nur darum mal los zu lassen. Einfach den Gedanken "wie es sein sollte" in die hinterste Schublade zu schieben und das Leben auf sich zukommen zu lassen!
Nochmal ein kleiner Disclaimer hier unten. Ich sage nichts gegen die Leute die schon immer wussten was sie werden wollten und sich nichts Besseres für sich vorstellen können. Ich freue mich für diese Leute und denke es ist wundervoll. Tatsache ist aber auch, dass die Mehrheit heutzutage keine Ahnung hat was er oder sie machen möchte und sich vielmehr bewusst oder unbewusst in eine Rolle drängen lässt, da einem vorallem in Deutschland eingetrichtert wird, doch immer einen Plan haben zu müssen. Zudem möchte ich ansprechen, dass es ein Privileg ist diese Erfahrungen machen zu dürfen und ich bin mehr als dankbar immer wieder bei meinen Eltern willkommen geheißen zu werden (und jetzt auch mein Freund), auch wenn ich ihnen oft Magenschmerzen und Kummer bereite.
Ich hoffe euch hat dieser Blogpost gefallen und ich würde mich über Feedback freuen!

wallpaper-1019588
Die Algarve feiert 50 Jahre Nelkenrevolution
wallpaper-1019588
Mobile Suit Gundam SEED FREEDOM: Bandai Namco zeigt den Film in den deutschen Kinos
wallpaper-1019588
[Manga] Demon Slayer [2]
wallpaper-1019588
Soundtrack einer Generation: Musik und visuelle Medien harmonisieren