Gedanken jagen durch meinen Kopf

Kennt Ihr das auch? Kaum hat die Woche begonnen, prasseln Ereignisse auf uns ein und Gedanken jagen durch den Kopf. Sie vermischen sich mit den Übriggebliebenen der letzten Woche und verknüpfen sich zu vollkommen neue Gedankengänge mit Neuen. Gedanken schwirren nur so im Kopf herum und machen das Leben nicht gerade unkomplizierter. Trotzdem behalten wir wenigstens zum Teil einen klaren Kopf. Aber es lohnt, dem einen oder anderen Gedanken länger nachzuhängen und die Gefahr des Gedankenchaos einzugehen. Wer wagt, gewinnt.

Diese Woche begann für mich mit einem echten Gedanken-Sturm und im Laufe der Woche wurde es nicht ruhiger. Hier ein Einblick in die Gedanken vom alten Trout.

Gedanken zum Rechtsruck

Letztes Wochenende war Kommunalwahl in Hessen (6.3.2016). Oh Schreck, die AfD errang in vielen Kommunen zweistellige Ergebnisse und in einigen Kommunen feierte sogar die NPD einen lustigen Urstand. Beachten sollte man dabei, dass in den Kommunen in denen die NPD antrat, die AfD nicht auf dem Wahlzettel stand. Ein Schelm, der sich über Zusammenhänge Gedanken macht.

Persönlich geschockt hat mich das Wahlergebnis in Wiesbaden. Die Stadt, in der ich geboren und aufgewachsen bin, die Stadt, die immer mit Weltoffenheit und internationalem Flair geworben hat, wurde mit einem Votum von über 15% für die Partei der Wutbürger einen Pflock ins Fleisch des liberalen Lebens gerammt. Darüber mache ich mir viele Gedanken. Schließlich hänge ich doch irgendwie noch an Wiesbaden, aber das scheinen eindeutig durch Vergangenheit geprägte Erinnerungen zu sein.

Übrigens … wer hier nur Wutbürger sieht und über die Rechtslastigkeit hinweg sieht, wird durch AfD-Kandidaten regelmäßig eines Besseren belehrt. So zum Beispiel im Kreis Hersfeld-Rotenburg, in dem zur Kommunalwahl zwei ehemalige Reichsbürger zur Wahl antraten. Die Reichsbürger gründeten 2010 eine „kommissarische Reichsregierung“. Kein Witz! Blanke Realität. Reichsbürger glauben, dass das Dritte Reich immer noch besteht und erkennen die Gesetze der Bundesrepublik nicht an. Wer sich dabei keine Gedanken macht, wünscht sich auch wieder einen Kaiser zurück.

Wer das jetzt alles als Hetzrede meinerseits verbrämen möchte, sei auf Bernd Ebhardt verwiesen (der auf Platz 6 der AfD-Liste kandidierte), der regelmäßig über Facebook einschlägige Internet-Veröffentlichungen und Inhalte teilt, die von der rechtsextremen Szene publiziert wurden. Darunter sind Links, die die Legitimation der BRD bestreiten ebenso, wie Verschwörungstheorien oder Solidaritätsbekundungen mit verurteilten Holocaust-Leugnern. Eine meiner Quellen findet man im unterlegten Link. Klar, alles Lügenpresse. Zum Glück kann man das leicht selbst verifizieren. Wer sich über solche Geschehnisse keine Gedanken macht, ist wahrlich gedankenlos.

Gedanken zur Fotografie wieder aufgreifen

Gedanken_CyanotypieÜber mein aktuelles Verhältnis zur Fotografie habe ich schon berichtet. Auch wenn meine Reha sehr erfolgreich war, hat sich an meiner Fotografierfähigkeit nichts geändert. Das wird sich vielleicht mit der Zeit wieder geben. Genauso liegen hier bezüglich Autofahren meine Hoffnungen auf die Zukunft. Es geht halt zurzeit nicht. Wenigsten das habe ich gelernt, damit umzugehen. Aber das ist noch lange kein Grund aufzustecken. Schon vor meinem Schlag habe ich darüber nachgedacht, einige Bilder auf kleinem Postkartenformat als Cyanotypie auszubelichten. In dieser Woche sind mir die Versuche wieder in die Hände gefallen und der Gedanken hat mich gleich wieder fasziniert. Es sind Ausschnitte von Bildern, die ich mittels Vergrößerer auf Großformat-Film ausbelichtet und dann als Vorlagen in Cyanotypie ausgeführt habe. Ein langer aber interessanter Weg.

Vielleicht werde ich ja niemals wieder in der alten Form fotografieren können. Vielleicht konzentriert sich meine Fotografie dann auf die Dunkelkammer. Negative aus weit über 30 Jahren habe ich genug. Viele große Fotografen haben das übrigens ganz ähnlich gemacht. Zum Beispiel HCB, aber mit ihm kann ich mich nicht einmal im Ansatz vergleichen. Egal, das Thema Fotografie ist für mich noch nicht gestorben und schwirrt in Gedanken weiter.

Gedanken zu Tee und gesunder Ernährung

Anfang dieser Woche ist der interne Startschuss gefallen. In wenigen Tagen gibt es tatsächlich Tee für jedermann zu kaufen, der von mir komponiert wurde. Die Herstellung wird in kleinen Mengen erfolgen, in meiner eigenen Manufakturierung. Die Voraussetzungen sind geschaffen und die letzten Vorbereitungen zum Loslegen laufen auf Hochtouren. Im ersten Schritt werden die Tees im Ladengeschäft vom Spürsinn Handelskontor stehen (Braunschweig, Am Magnitor 6). Mit minimaler Verzögerung eröffnet auch der Internet-Shop für Tee. Ach ja, ganz ohne Spitze gegen einige Hasser aus der Vergangenheit geht es dann doch nicht. Die Tee-Company wird unter dem Titel Snakeoil-Company laufen. Warum das? Ganz einfach, mir wurde vorgeworfen, dass ich Schlangenöl-Verkäufer wäre. Was als Beschimpfung gedacht war, wird also jetzt zur Motto 😉

No32_Tee_snakeoil-company_webOk, zurzeit überrollen mich die Aktivitäten für den Tee ein wenig, aber ich behalte kühlen Kopf. Übrigens hat sich ein Tee als echter Hit bei den Verprobungen der letzten Wochen herausgestellt (ja, auch in der Reha konnte ich die Füße nicht stillhalten). Die No. 32, eine Oolong-Sencha-Osmanthus-Ginko-Mischung hat besonders die weiblichen Tester bezaubert. Es scheint fast so, als gäbe es beim Tee Männer- und Frauen-Vorlieben. Naja, dazu werde ich mir zu gegebener Zeit Gedanken machen. Jetzt heißt es, den Tee ins Verkaufsregal zu bringen. Zügig.

Gedanken_gesunde_ErnährungMit meinen Koch-Experimenten bin ich schon einigen Leuten so richtig auf den Keks gegangen. Ok, auch das gehört für mich zu meiner neu gefundenen Ausprägung des Lebens. Ich bin nicht zum Veganer, Vegetarier oder Diät-Anhänger geworden, aber mir wurde bewusst, dass ich mich mehr um mich selbst kümmern muss. Da gehört gesunde Ernährung dazu. Wenn ich durch gelegentliche Veröffentlichung von Rezepten und den einen oder anderen Ernährungsvorschlag Leser verliere, dann ist das eben so. Es wird mich nicht davon abbringen, über das zu berichten, was mir gerade am Herzen liegt und über was ich mir Gedanken mache. Das habe ich schon bei der Aktfotografie so gehalten, auch wenn mich einige Leute als Pornograf beschimpft haben.

Gedanken sollen Taten folgen

Den ganzen Tag immer nur Gedanken durch die Hirnwindungen zu schleusen, mag Philosophen befriedigen. Mich nicht. Auf Gedanken sollen Taten folgen. So sehe ich das jedenfalls. Was ich mit dem Rechtsruck anfangen soll, weiß ich noch nicht. Aber eines ist für mich sicher: Anfreunden kann ich mich damit nicht.

Gesunde Ernährung ist für mich reiner Selbstzweck. Wenn ich Interessierten gelegentlich Tipps geben kann, freue ich mich. Manchmal bin ich begeistert von einem Rezept und dann muss es einfach raus. Das ist wichtig, bevor es eine Gedankenverstopfung gibt.

Tee wird in Zukunft eine Hauptrolle in meinem Leben spielen. Hab ich gemerkt? Ich habe „eine Hauptrolle“ gesagt. Deutliche Veränderung zu früheren Tagen! Da hat die Sache, um die ich mich hauptsächlich gekümmert habe und mit der ich meinen Lebensunterhalt verdient habe, „DIE Hauptrolle“ in meinem Leben gespielt. Oft habe ich mich sogar persönlich hinten an gestellt, wenn es die Hauptsache erforderte. Ich habe zu differenzieren gelernt. Dabei wird keineswegs die Qualität leiden, aber eine kompromisslose Aufgabe meiner Belange, der Sache wegen, wird es nicht mehr geben. Das habe ich aus der Aufarbeitung meines Schlaganfalls gelernt. Das sind nicht nur Gedanken, sondern echte Dienstanweisungen an mich selbst.


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