Galvanisieren

Unter Galvanisieren versteht man im Edelmetall-Gewerbe Vorgänge, bei denen ein Objekt (nicht nur Schmuck) durch Elektrolyse einen Metall-Überzug erhält.

Warum galvanisieren?

Es gibt mehrere Gründen, bei denen galvanisiert werden kann.

  • Herstellung eines Goldüberzuges zur Herstellung von Double, aber auch oft bei 333/000 Gold
  • Veränderung der Farbe
  • Erzeugung einer härteren Oberfläche (beispielsweise durch das Rhodinieren)
  • zum Erhalt eines höheren Glanzes
  • Erzielung einer unempfindlicheren Oberfläche gegen chemische Einflüsse (leider wird Silber aus diesem Grund oft mit Rhodium überzogen, was ich persönlich nicht mag, weil jede Lötung an einem derartigen Schmuckstück sehr fleckig wird)

Grundsätzlich kann man fast alles mit einem galvanischen Überzug versehen. Die Möglichkeit zu galvanisieren beschränkt sich nicht nur auf Schmuckstücke. Viele kenne eventuell versilberte Babyschuhe. Auch echte Blätter eines Baumes lassen sich mit einem Metall-Überzug versehen. Hierzu wird der zu galvanisierende Gegenstand zunächst mit sogenanntem Silberleitlack überzogen, der mit einem Pinsel aufgetragen wird. Somit ist der notwendige Stromfluss gewährleistet und das Objekt kann versilbert oder vergolden werden.

Zu galvanisierender Schmuck muss fertig geschliffen und poliert sein. Jeder Gegenstand (auch der mit Leitlack überzogene) muss vorm Galvanisieren gereinigt, entfettet und mit klarem Wasser abgespült werden. An Stellen, wo Fett haftet scheidet sich kein Metall ab und der Gegenstand wird fleckig.

Metallische Gegenstände aus Eisen, Nickel oder Stahl zunächst verkupfert damit sich ein Edelmetall aus dem Elektrolyt abscheiden kann. Dies hängt mit der elektrochemischen Spannungsreihe zusammen, was ich hier aber nicht weiter ausführen möchte.

Sind all diese Vorarbeiten getätigt, kann das Veredeln durch Vergolden, Versilbern oder Rhodinieren beginnen. Diese Prozesse unterscheiden sich allerdings bezüglich der notwendigen elektrischen Spannung, der Dauer beim Galvanisieren und der notwendigen Temperatur der elektrolytischen Lösung.

Beispielhaft gehe ich auf das Rhodinieren ein.

Rhodium ist ein Nebenmetall aus der sogenannten Platin-Gruppe, zu der neben Platin und Rhodium auch Palladium, Ruthenium, Iridium und Osmium gehören.

Weißgold kann beim Bearbeiten fleckig und grau werden. Dies gilt für Nickel-Weißgold ebenso wie für Palladium-Weißgold. Damit das Weißgold ein strahlendes Weiß erhält, kann es rhodiniert werden. Ähnliches gilt für rhodiniertes Silber. Hier wird aber oft der Überzug aus Rhodium verwendet, um das Silber vorm Anlaufen zu schützen. Rhodium ist hart und hat eine gute Reflexion.

Galvanisieren - Grafik

Galvanisieren – Grafik

Der Arbeitsgang ist im wesentlichen der gleiche wie beim Vergolden oder Versilbern. Wichtig ist immer, dass die Schmuckstücke, die man galvanisieren möchte nach dem Polieren sauber ausgewaschen und elektrolytisch entfettet werden (es gibt dafür giftfreie Entfettungs-Bäder). Danach wird mit destilliertem Wasser gespült. Erst jetzt kann rhodiniert werden. Die im Handel befindlichen Bäder geben die Temperatur für die elektrolytische Lösung und die notwendige Spannung in der Regel vor. Auch sollte man die zeitlichen Vorgaben beim Galvanisieren einhalten, die der jeweilige Hersteller macht.

Die Ware wird an einem Kupferdraht oder einem speziellen Warenträger an der Kathode angeschlossen und in das Bad gehängt. Als Anode dient beim Rhodinieren in der Regel ein mit Platin überzogenes Titanblech. Wichtig ist, dass im Bad Bewegung ist, beispielsweise durch an tippen der Kathode. Es muss erreicht werden, dass sich an der Ware keine Gasblasen festsetzen. Diese würden sonst Flecken bilden.

Sollte an einem Schmuckstück nur ein Teilbereich rhodiniert werden, so müssen alle Stellen, an denen sich kein Rhodium ablagern soll, vor dem Galvanisieren mit Abdecklack bedeckt werden. Der Stromfluss ist an diesen Stellen unterbunden. Dies gilt verständlicher weise auch, wenn nur Teilbereiche vergoldet oder versilbert werden sollen.

WICHTIG:

Galvanischen Bäder sind sehr giftig; sie enthalten Cyanide!!! Daher dürfen verbrauchte Bäder auch niemals in den Abfluss geschüttet werden. Anderenfalls wäre der Tatbestand der Umweltvergiftung erfüllt.


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