Frühjahrsmüdigkeit – Belastend aber natürlich

Frühjahrsmüdigkeit – Belastend aber natürlich

Sie erinnern sich sicherlich noch an die „Forschungsergebnisse“ aus dem Winter, nämlich dass der menschliche Stoffwechsel unabhängig von der Jahreszeit agiere, ähnlich wie ein computergesteuertes Kraftwerk. Nun, Kollegen dieser Forscher haben, aller anderslautenden Behauptungen zum Trotz, die Frühjahrsmüdigkeit objektivieren können (oder müssen). Was das genau ist, warum es nun mal dazu gehört und wie Sie sich die „Gähn- und Streckzeit“ zwischen März und April angenehmer gestalten können, lesen Sie heute.

Frühjahrsmüdigkeit – was ist das eigentlich?

Um es gleich vorweg zu nehmen, was sie NICHT ist, ist die berühmte faule Ausrede, die sich stark Betroffene immer wieder vorhalten lassen müssen. Woher die Frühjahrsmüdigkeit genau kommt, ist bisher noch nicht ganz geklärt. Bekannt ist aber, was im Körper abläuft. Zunächst aber einmal die typischen Symptome, die mehr oder minder heftig auftreten und sehr belastend werden können:

  • Müdigkeit trotz ausreichendem Schlaf
  • Kopfschmerzen
  • Wetterfühligkeit
  • Gereiztheit
  • Kreislaufirritationen
  • verzögerte Heilung nach Operationen
  • kurzzeitige Verschlechterung bei chronischen Erkrankungen

Dies sind die gängigen Symptome, jedoch scheint es auch individuelle Symptome zu geben, die in dieses Bild passen. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir mitteilen könnten, wie sich bei Ihnen die Umstellung auf die „Sommerzeit“ im Körper darstellt, denn dies ist ein hochinteressantes Gebiet, welches gerade erst erforscht wird.

Bisher weiß man, dass es am Frühjahrsbeginn in jedem von uns zu ganz erheblichen Hormonumstellungen kommt. Der Körper muss sich, schneller als es seiner eigenen Taktung entspricht, auf veränderte Licht- und Temperaturverhältnisse einstellen. Bedenkt man, dass sich in den letzten zehn Jahren die Jahreszeiten verschoben haben, so mancher Frühling, eigentlich auf drei Monate „ausgelegt“, allenfalls Wochen dauert, ehe der Sommer da ist, wird klar, warum der Leidensdruck bei sensiblen Menschen stetig zunimmt. Die Umstellung auf die Mitteleuropäische Sommerzeit Ende März, also in der „Hochzeit“ der Frühjahrsmüdigkeit, tut meist ihr Übriges dazu, denn so werden Licht- und Temperaturinformation künstlich noch einmal verändert.

Hormonale Veränderung heißt konkret, dass messbar mehr Sexualhormone, also Östrogen und Testosteron bei beiden Geschlechtern ausgeschüttet werden. Das könnte schon mal erklären, warum Frauen eher gereizt und Männer eher launisch reagieren. Ebenfalls werden Endorphine, also Glückshormone, vermehrt ausgeschüttet. Serotonin, das „Happy-People“-Hormon, sorgt für Ausgeglichenheit, Dopamin, das „ich-bin-ja-so-aufgeregt“-Hormon sorgt dafür, dass Ruhe schlechter einkehrt und auch Entspannung mit einer milden „Hab-Acht-“-Haltung gewürzt wird.

Parallel geht die Melantonin-Produktion teils deutlich zurück. Serotonin ermöglicht den Schlaf, Melantonin ruft ihn hervor und sorgt vor allem für die nötige Schlaftiefe. Sackt hier die Menge plötzlich und merklich ab, leidet die Schlafqualität, Sie sind nach einer für Sie völlig normalen Dauer der Nachtruhe alles, außer vielleicht ausgeschlafen.

Weiterhin, so konnte nachgewiesen werden, stellen die Blutgefäße sich weiter und zwar bereits bei einem Temperaturanstieg von gerade mal drei Grad! So sackt natürlich der Blutdruck ab, und mit ihm die Leistungs- und leider auch die Konzentrationsbereitschaft.

Frühjahrsmüdigkeit kann abgemildert werden

Völlig vermeiden können wir diesen Leistungsanfall leider nicht. Jedoch kann es helfen sich zuerst einmal klar zu machen, dass ein Leistungsabfall, genau genommen, gar nicht stattfindet. Der Körper koordiniert seine Energie lediglich anders und braucht in dieser Zeit mehr für sich selbst. Ihre Leistungsfähigkeit ist aus Sicht Ihres Körpers nämlich der Energieüberschuss, der nicht für eigene Vorgänge gebraucht wird.

Als Erstes hat sich gezeigt, dass die „Flucht nach vorn“ sehr hilfreich ist. Das bedeutet konkret, setzen Sie sich so oft und so intensiv wie möglich den Auslösern der Frühjahrsmüdigkeit, nämlich Sonne und Wärme aus.

Damit regen Sie die Vitamin D Produktion an. Jenes Vitamin, welches Hormoncharakter hat ist, sozusagen die „Kavallerie“, die Ihren Körper wirksam unterstützt. Durch die vermehrte Sauerstoffaufnahme optimieren Sie die Energiegewinnung, was sicherlich auch dabei hilft, die Umstellung reibungsloser zu gestalten.

Auch über die Ernährung können Sie viel erreichen. Gerade jetzt braucht Ihr Körper reichlich Vitamine und Mineralstoffe. Auch Eiweiße, von denen viele auch als Grundsubstanz der Hormone gelten, helfen sehr.

Ein Tipp:
Wenn Sie zu den No-Carb-Freunden gehören, brechen Sie in der Umstellung mit dieser Gewohnheit! Nehmen Sie in Maßen aber regelmäßig Mehrfachkohlehydrate zu sich, wie sie etwa in Vollkornprodukten zu finden sind. Sie geben lange Zeit und konstant Energie ab, was Ihrem Körper die Schwerstarbeit, die er gerade leistet, sehr erleichtern dürfte.

Gezielte Eiweißaufnahme hilft, schnell Energie freizusetzen. Aus diesem Grund sollten Sie auch am Abend während der Umstellung auf „Sommermodus“ auf „Eiweißbomben“ verzichten. Der Grund liegt auf der Hand: Wenn Sie sowieso schon Abstriche an die Schlafqualität machen müssen, hilft es nicht, sich abends stoffwechselmäßig in den Startlöchern stehend und den Körper mit massig Energie geflutet, hinzulegen.

Tipp:
Essen Sie spätestens drei bis vier Stunden bevor Sie schlafen gehen. Das sollte grundsätzlich so sein, in der Frühjahrszeit jedoch kann das Ihren Zustand ganz gewaltig verbessern.

Frühjahrsmüdigkeit ist völlig normal

Wir alle erleben diese Zeit im Jahr mehr oder minder ausgeprägt und immer wieder. Das ist völlig normal und nichts Krankhaftes. Wenn Sie an sich keine ungewohnten Symptome beobachten oder solche, die Sie so richtig krank machen, ersparen Sie sich bitte den Gang zum Arzt und die „Fit- und Glücklichmacher“ die leider immer mehr verschrieben werden.
Verordnen Sie sich stattdessen Bewegung, frische Luft und reichlich ausgewogene und gesunde Kost. Ein schönes hat die Frühjahrsmüdigkeit: Wenn sie die Bühne betritt heißt es endgültig: Winter ade, willkommen, Sommer.

Bildquelle: © Stuart Miles via FreeDigitalPhotos.net


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