Found Footage Horror #3 | „[REC]“ (2007)

Ihre “While You’re Asleep”-Sendung hatte sich Fernseh-Reporterin Ángela Vidal vermutlich anders vorgestellt. Ursprünglich wollte sie eine Nacht lang die beiden Feuerwehrmänner Alex und Manu begleiten, die ihr schon im Vorfeld angekündigt haben, dass die typische Arbeit eines Feuerwehrmannes tatsächlich mehr aus Tiere retten als Brände löschen besteht. Aber der spanische Found Footage Horrorfilm [REC] hält andere Dinge für diesen Ausflug bereit.

[REC] kommt von dem Regisseuren-Duo Jaume Balagueró und Paco Plaza, die gemeinsam noch [REC]² realisierten, bevor Plaza im Alleingang [REC]³: Génesis und Balagueró [REC] 4: Apocalipsis drehte. Bei einem solchen Franchise wurden natürlich auch US-Filmemacher auf den Found Footage Erfolg Spaniens aufmerksam, so dass es 2008 zu Quarantäne samt Fortsetzung drei Jahre später kam.  

Ángela Vidal wird zu Beginn als lebensfrohe und verspielte Moderatorin gezeigt, die sichtlich Spaß an ihrer Arbeit hat, die laut Feuerwehrmänner vermutlich niemand sehen wird. Ebenso gelingt es der Darstellerin Manuela Velasco aus dieser jungen Frau eine Überlebenskünstlerin zu machen, ohne dabei zu abgedreht zu wirken. Mit einem spanischen Goya Filmpreis als beste Nachwuchsdarstellerin für ihre Rolle in [REC] ausgezeichnet, führt sie uns tatsächlich glaubwürdig durch dieses Found Footage Szenario, das sich damit erheblich von Filmen wie Blair Witch Project oder Paranormal Activity abhebt.

Found Footage Horror #3 | „[REC]“ (2007)

[REC]

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Manuela Velasco als Reporterin Ángela Vidal, noch in nicht allzu bedrohlicher Lage.

Ihr grausamer Tag beginnt mit einem Notruf, dem ihre Feuerwehr-Begleitung Alex und Manu folgen müssen. Sie werden in ein Apartment-Komplex gerufen, in dem es einer Frau offenbar nicht sonderlich gut geht. Die Polizei ist bereits dort, die übrigen Bewohner haben sich im Hausflur versammelt.

Der Film kommt mit einem geschickt gewählten Setting und Figuren daher. Polizei und Feuerwehr sind die Retter in der Not und brauchen keine weiteren Beweggründe um sich hier in die dunkle und gespenstisch anmutende Wohnung einer Frau zu bewegen, die im blutverschmierten Nachthemd alles andere als gesund ausschaut. Vidal und ihr Kameramann Pablo – der für die Bilder verantwortlich ist, die wir zu sehen bekommen – wiederum halten zuerst noch sensationsgeil die Kamera auf das Geschehen, während sie später dazu übergehen, die Ereignisse dokumentieren zu wollen, da merkwürdige Dinge mit ihnen geschehen.

Nicht nur beißt sich die Frau in einen Polizisten fest und weitere Menschen verfallen diesem Wahn, der vom Film niemals als Zombie benannt wird, auch wird das Gebäude von außen unter Quarantäne gestellt. Niemand darf raus, keine Informationen dringen rein.

[REC] zeigt, wie man die Found Footage Wackelkamera mit einer guten – wenn auch simpel – gestrickten Story unterhaltsam verkaufen kann. Vielleicht hilft die spanische Mentalität, dass die Regisseure ebenso wie ihre Darsteller dafür sorgen, dass hier oft und gerne lautstark gestritten wird, wodurch die Angst und Panik der Figuren viel besser spürbar wird. Das klingt ganz anders und viel effektiver als das unverständliche Gezetere der Darstellerinnen im Blair Witch Project und Paranormal Activity

Found Footage Horror #3 | „[REC]“ (2007)

[REC]

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Scheint okay zu sein, oder nicht?

Der Film arbeitet nicht mit Jump Scares, weiß trotzdem wie er uns ab und an erschrecken kann. Wenn ein Feuerwehrmann sich im Treppenhaus in die Tiefe stürzt, wir aber nur den Aufprall im Hintergrund zu sehen bekommen, während sich die versammelte Menschenmasse gerade – natürlich – am streiten ist, dann versetzt das schon kurz in Schockstarre.

Manchmal schiebt sich Kameramann Pablo vor seine Moderatorin, wodurch das Bild auf einmal leer von Menschen wird – ausgenommen den infizierten Opfern – als würden wir selbst durch die Szenerie gehen. Das ist bildtechnisch aber nur so effektiv, weil die Location so wunderbar gruselig gestaltet worden ist – und mit zunehmender Anzahl an “Zombies” immer zerfallender wirkt.

Mit einer Laufzeit von knapp über einer Stunde und dem Einsatz von gutem Storytelling, starken Bildern, interessanten Figuren und netten Scare Tactics, darf sich [REC] nicht nur zu den guten Found Footage Filmen zählen, sondern insgesamt zu den besseren Vertretern des Horror Genres.


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