Fokus ist das neue Multitasking!

Warum Multitasking gestern war und du dich stattdessen wieder auf eine einzelne Sache fokussieren solltest! Noch bis vor wenigen Jahren galt es als angesehen multitaskingfähig zu sein. Wer vermeintlich mehrere Aufgaben zur selben Zeit erledigen konnte, galt als besonders produktiv und konnte mit dem Begriff ‚Multitasking Fähigkeit‘ nicht selten sogar in seiner Bewerbung Punkten.

Heute weiß man jedoch, dass Multitasking reine Augenwischerei ist. Egal ob beim Menschen oder in der Welt der EDV, Multitasking ist nicht dass für was es angepriesen wird. Die vielen verschiedenen Tasks (deut. ‚Aufgaben‘) werden nämlich nur scheinbar gleichzeitig bearbeitet. In Wahrheit wird nur ein einziger Task zu einer Zeit angegangen während die anderen pausiert werden. Nach einer kurzen Zeit der Bearbeitung wird auch der aktuelle Task pausiert und ein anderer wird weiterbearbeitet. Nach diesem Prinzip geht es immer weiter bis die jeweilige Aufgabe abgearbeitet ist. Bei Personal Computern funktioniert dies  natürlich rasend schnell, sodass es für den Anwender den Anschein hat, alles passiere gleichzeitig – sieht man von Multikern-Prozessoren ab, ist dies jedoch nicht so.

Auch wenn unsere Technik mit dieser Art des Arbeitens ganz gut zurecht kommt, sieht es beim Menschen hier etwas schlechter aus. Versuchen wir mehrere Dinge gleichzeitig zu machen, kommen wir schnell an unsere Grenzen. Zwar lassen sich Aufgaben wie Frühstücken und dabei Zeitung lesen oder bügeln und nebenbei TV schauen ganz gut kombinieren, doch viele andere Kombinationen zeigen uns schnell unsere Grenzen auf. Auch Autofahren und sich dabei unterhalten klapp ganz hervorragend – solange man sich des Weges sicher ist – muss man sich jedoch plötzlich neu orientieren, kommt die Unterhaltung schnell ins stocken. Im allgemeinen funktionieren nur Kombinationen von jeweils einem ’no-brainer‘, also einem einfach durchzuführenden Task, der einem ohne darüber nachzudenken von der Hand geht und einer kognitiven Aufgabe, die den Geist beschäftigt. Fordern jedoch zwei oder gar noch mehr Tätigkeiten jeweils unsere gesamte Konzentration, gelingt uns keine der Arbeiten wirklich gut. Machen wir hierzu ein kleines Experiment! Versucht doch einfach mal den nächsten Abschnitt zu lesen und dabei die Anzahl der Punkte, Kommas und Großbuchstaben jeweils mitzuzählen und dabei gleichzeitig den Inhalt des Textes  zu verstehen.

Die meisten Menschen werden dabei schnell ins Stocken geraten, sie werden entweder extrem langsam lesen oder den Lesefluss immer wieder unterbrechen um die geforderten Zeichen und Buchstaben zu addieren. Dieses kleine Experiment sollte einem schnell bewusst werden lassen, wie eingeschränkt multitastikfähig wir in Wirklichkeit sind. Im Büroalltag sind wir natürlich ständig an mehreren Dingen gleichzeitig dran. Wir versuchen unser Arbeitspensum zu bewältigen und sehen uns immer wieder gezwungen diverse Aufgaben gleichzeitig zu erledigen. Da wir im Büro überwiegend mentale Arbeiten verrichten, kommen wir folglich sehr oft an unsere Grenzen was Multitaskingfähigkeit anbelangt. Wir machen vermehrt Fehler, geraten in Stress und erreichen mit dieser Arbeitsweise meistens genau das Gegenteil von dem was wir eigentlich wollen: wir verringern unsere Produktivität anstatt diese zu steigern!

(Die Ergebnisse der Zählaufgabe findet ihr am Ende des Blogposts)

Doch Multitasking geht nicht nur zu Lasten unserer Produktivität, das ständige Hin und Her raubt uns auch  die Konzentration und verlangsamt dadurch die Prozesse. Jedes Mal wenn wir von einer Sache zu einer Anderen wechseln, müssen wir uns wieder reindenken, selbst wenn es nur einen kurzen Moment dauert, wir müssen erfassen wo wir gerade dran waren und entscheiden wie wir jetzt weitermachen. Diese Art des Arbeitens verlangt uns eine Menge Energie ab und wird zu einer echten psychischen und auch physischen Belastung. Auf Dauer kann uns Multitasking sogar krank machen.

Um produktiv und vor allem gesund zu bleiben solltest du lieber fokussiert einen Task nach dem anderen abarbeiten. Konzentriere dich wirklich nur auf die eine Sache an der du gerade dran bist und erledige diese komplett bevor du dich einer neues Aufgabe widmest. Sollte es nicht möglich sein eine Aufgabe am Stück zu erledigen, da diese viel zu komplex ist und einfach zu lange dauert, so setze dir sinnvolle Teilziele die du schrittweise abarbeiten kannst. Unterm Strich bist du so nicht nur schneller, sondern du machst auch weniger Fehler und arbeitest dazu auch deutlich stressfreier. Versuche so weit du kannst fokussiert an einer Sache zu arbeiten und lass dich nicht davon ablenken. Kommen neue weitere Aufgaben auf, arbeite diese nie zwischendrin ab sondern schreibe sie lediglich auf deine To-do-Liste damit sie nicht vergessen werden. Erst wenn du deine aktuelle Aufgabe beendet hast, solltest du dich dem nächst dringenderen Punkt von deiner Liste widmen. Wahrscheinlich denkst du jetzt: „der hat gut reden aber in meinem Job geht das nicht.“ – mag sein, ich kenne deine Situation ja nicht doch man muss sich auch nicht von jeder eingehenden Mail und von jeder Textnachricht ablenken lassen. Sogar die Besatzung eines Rettungswagens arbeitet zuerst einmal den aktuellen Einsatz ab, bevor sie sich einem neuen Rettungseinsatz widmet, selbst wenn es dabei um Leben und Tod geht. Verglichen damit, ist ein dringender Rückruf oder ein wartender Kunde geradezu lächerlich. Probiere es doch einfach einmal aus und entscheide selbst.

In der kommenden Woche habe ich fünf Tipps für dich, wie du deinen Fokus deutlich verbessern kannst.

(Lösung: 26 Großbuchstaben, 4 Kommas, 5 Punkte)



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