Focus auf: Superfood!

Posted by Anina on Apr 2, 2016 in Geschichten und Reisen, Tips

Das Thema ‘Superfood’ beschäftigt und fasziniert uns doch fast alle, nicht wahr?

Darum ist es umso erstaunlicher, was oft der Hintergrund ist, oder konkret gesagt, wie sehr viele Produkte anscheinend doch nicht so hell und strahlend am Foodie-Himmel glänzen, wie man es uns verkaufen will.

Blutorangen- wahres Superfood!

ORF Help online berichtet in diesem Artikel über Schadstoff-Rückstände, Cadmium-Belastung, gesättigten Mineralölen in den sogenannten Superfood-Lebensmitteln: Hanfsamen, Goji-Beeren, Chiasamen, Algenpulver und was uns die alternative Nahrungsmittel-INDUSTRIE noch so anbietet.

Irgendwie gruselig.

Was mich immer mehr irritiert ist, daß RedakteurInnen von Modemagazinen, selbsternannte Wellness-Gurus und ‘Ernährungsberater’ eigentlich nur das suggerieren, was jene NahrungsmittelINDUSTRIE (das Wort INDUSTRIE ist selbsterklärend) gerade an den Mann (und vor allem die Frau) bringen will.

Blutorangensaft

Wenn Ihr mal Leute aus der Redaktion einer Frauenzeitschrift fragt, wie sie ihre Kosmetik- Seiten zusammenstellen, dann wird Euch schnell klar, dass es sich um Schleichwerbung und keineswegs  um persönliche Geheimtipps handelt (hihi, wer daran noch glaubt, ist wirklich von einem anderen Planeten!). Die Redaktionen werden bombardiert mit Proben von neuen Schönheits-Produkten und schreiben dann ihre Artikelchen. Ist in einer Stunde erledigt.

Genauso spielt sich’s in der Food-Abteilung der Magazine ab.

Natürlich klingt es wunderschön, auch in meinen Ohren, dass ich durch den Verzehr von Algen (so weit ist es bei mir noch nicht gekommen!), Gojibeeren und sündteurem Kokosöl noch schöner, lebendiger und vitaler werde.

Titelvignette Blutorangen

(Mir persönlich reicht mein kretisches Olivenöl, so oft wie möglich selbst kochen und sowenig INDUSTRIELL hergestellte Nahrungsmittel wie möglich und- ganz wichtig-  jeden Tag Schokolade zu meinem Glück und vollkommener Schönheit… ;.))

Olivenöl aus Kreta

Wir allen träumen vom ewigen Leben!

Aber wer, und deswegen lade ich Euch auch zum Lesen dieses Artikels ein, schaut schon auf die Kehrseite der Medaille? Wer vermutet hinter Bioprodukten Schlimmes?

Ich denke, man muss heutzutage, wo nicht so wie früher nur wirklich gelehrte Menschen das Wort hatten, sondern einfach jeder, der nur laut genug schreit, eine Bühne dafür bekommt (was ich prinzipiell befürworte, auch ich schreibe meinen Blog nur aufgrund dieser neuen Möglichkeiten) sehr aufpassen, ob das Gesagte auch Sinn macht.

Wir Menschenkinder haben nämlich die Tendenz, alles, was in geschriebener oder öffentlicher Form kundgetan wird (YouTube, Fernsehen, Internet, Zeitschriften) als Wahrheit anzunehmen.

Davon kann ich nur abraten…

20150615-DSC04504

Eine kritische Haltung, ein für sich selbst Klare-Werte-definieren, nicht auf jeden Trend aufspringen (Einer meiner durchaus kontrovers zu diskutierender Gedanke ist: Ist Vegan leben wirklich so befriedigend, so ethisch, genussbetont und ausserdem moralisch besser als ‘normal’ zu leben? Oder vielleicht doch eine Geldverschwendung? )

Ein Selbstbewusstsein im täglichen Wirrwarr an Essensangebot zu entwickeln: Was tut mir gut, was baut mich auf, was schmeckt mir?

Warum soll alles nur gesund sein, aber dass es schmeckt ist nicht so wichtig?

Nussecken

Ich habe mir beispielsweise vor einiger Zeit einmal Bienenpollen gekauft.

Man sagt, sie sollen das allgemeine Wohlbefinden und die Abwehrkräfte stärken, Blutfettwerte wieder senken, Augen-und Darmbeschwerden lindern und gelten somit als ‘Superfood’, gleichsam einer Wunderwaffe.

Mir aber schmeckten sie weder im Müsli (penetranter Geschmack), noch im Joghurt, noch im lauwarmen Tee, noch in sonstwelcher Darreichungsform. Und obwohl ich nicht heikel bin, ich bekam sie nicht runter und hab den Rest dann irgendwann entsorgt

Schweren Herzens allerdings, denn ich bin ein grosser Fan von Bienen und ihre unermüdliche Arbeit hat die Menschheit seit jeher mit dem Besten vom Besten versorgt!

Honigwaben Istanbul 2013

Aber auch hier aufgepasst: Pollen können Allergien, im schlimmsten Fall einen allergischen Schock auslösen, nach einem Schlaganfall bei Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten zu schlimmen Nebenwirkungen führen etc. Nur wird einem das natürlich tunlichst verschwiegen…

Auch, dass Pollen, die in Bio-Qualität und auch sonst teuer gehandelt (60 € pro Kilo ungefähr) werden, oft keine deklarierte Herkunft haben und nicht selten aus umweltbelasteten Gegenden stammen. Ihre Wirkung ist im übrigen nicht wissenschaftlich belegt…

Tja, langer Rede kurzer Sinn, wenn man anfängt, seinen Gedanken freien Lauf zu lassen, ist dieses Thema sehr spannend und unendlich.

Es soll dieser Artikel ein Denkanstoss sein und eine Aufforderung, beim Thema Essen nicht unreflektiert Trends aufzusitzen, die oft (natürlich nicht immer!) eine Erfindung zur Ankurbelung des Geschäfts und keine grosszügigen Mutter-Theresa-artigen Geschenke an die Menschheit sind…


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