Filmkritik zur Alien-Invasion "Skyline"

Filmkritik zur Alien-Invasion ‘Skyline’

Das Resümee für die filmischen Arbeiten der Gebrüder Strause ist nicht unbedingt zum Vorzeigen geeignet. Natürlich, sie waren verantwortlich für die Spezialeffekte in Zack Snyders "300". Auf diesem Gebiet haben sie in mehr als 50 Filmen ihr Können bewiesen. Aber auf dem Regiestuhl haben die Strauses einen Fehlstart hingelegt. 2007 trugen sie mit "Alien vs. Predator 2" eine beliebte Comicreihe zu Grabe. Jetzt möchte man sich rehabilitieren und schickt mit "Skyline" den Regie-Nachfolger auf die Kinoleinwände. Noch bevor in "Battle: Los Angeles" die Stadt der Engel der Zerstörung nahe ist, lassen die Gebrüder Strause deren Bewohner in Massenentführungen im All verschwinden.

Nach einer durchzechten Party wird eine Gruppe von Freunden mitten in der Nacht von einem unheimlichen blauen Licht geweckt. Nicht nur in Los Angeles, sondern auch in anderen Großstädten weltweit, werden Menschen wie Motten von diesem Licht angezogen, nur um sich kurz darauf scheinbar in Luft aufzulösen. Jarrod, seine Freundin Elaine und deren Clique entdecken schnell das Geheimnis des furchterregenden Lichts. Eine gigantische extraterrestrische Streitmacht droht in rasantem Tempo die gesamte menschliche Bevölkerung vom Erdboden zu saugen. Während sich die Welt immer schneller auflöst, beginnen ein Wettlauf gegen die Zeit und ein Kampf gegen das Ende der Menschheit.

Filmkritik zur Alien-Invasion ‘Skyline’

Eric Balfour

Und für die Zuschauer heißt es ebenfalls einen Kampf gegen die Zeit anzutreten, sind es doch wirklich lange 93 Minuten, die man verbringen muss, bis ‚Skyline‘ endlich sein abstruses Ende findet. Mit diesem Film haben sich die Gebrüder Strause nicht von ihrem Erstlingswerk rehabilitiert, vielmehr lassen sie "Alien vs. Predator 2" wie ihr Glanzstück aussehen. Man weiß eigentlich gar nicht, wo man anfangen möchte. Sind es die Schauspieler, die zwar in ihren jeweiligen Serienprojekten zu überzeugen wussten (Donald Faison in "Scrubs", Eric Balfour in "Six Feet Under" und zuletzt in "Haven", Scottie Thompson in "Trauma" und Brittany Daniel in "It’s Always Sunny in Philadelphia"), aber im Kino irgendwie überfordert wirken? Oder ist es das Drehbuch, das den Darstellern Dialoge liefert, die heutzutage eigentlich nicht einmal mehr in einer Fernsehproduktion zu hören sind? Sämtliche Logikfehler, die im fünfminuten-Takt auftreten, sollen mal unerwähnt bleiben, aber "Skyline" wird sicherlich als das schwarze Schaf unter den wiederkehrenden Alien-Invasions Filmen in die Geschichte der Jahre 2010/11 eingehen. Alle Hoffnungen liegen jetzt auf dem im April anlaufenden "Battle: Los Angeles", diese Misere wieder auszugleichen.

Aber nur herummeckern kann man an dem Film nicht. Denn wenn die Strauses etwas verstehen, dann sind es gute Spezialeffekte einzusetzen. Hier braucht sich der Film nicht hinter anderen Genrevertretern verstecken. Mit ihrer langjährigen Berufserfahrung im Special Effects-Business ist es leider auch genau das, worauf in "Skyline" der Fokus gelegt wurde. Hätte man doch nur mehr Zeit in ein vernünftiges Drehbuch investiert, anstatt die Außerirdischen mit möglichst vielen Tentakeln auszustatten und deren Raumschiffe sowie das Innenleben der Vehikel so schleimig wie möglich darzustellen. Und am Ende stellt sich der Zuschauer dann die Frage, mit welcher Intention die Aliens überhaupt auf der Erde eingefallen sind? Sind sie wirklich so viele Lichtjahre gereist um einfach nur die Hirne von menschlichen Wesen zu konsumieren? Möchte man dem Kinogänger die eigene Unvernunft vor Augen führen in diesem Moment "Skyline" zu gucken? Fragen, die in "Skyline" nicht beantwortet werden. Vielleicht heben sich die Gebrüder Strause dies für die bereits angekündigte Fortsetzung auf.

Filmkritik zur Alien-Invasion ‘Skyline’

Scottie Thompson & Eric Balfour

Und dann sind da noch die Kampfflugzeuge, die direkt aus "Independence Day" geflogen kommen, um in einer dem 96er Invasions-Film ähnlichen Szene das Mutterschiff der Aliens erfolglos anzugreifen. Was hat die Menschheit nicht schon alles versucht, um sich von den lästigen, stets wiederkehrenden Invasoren zu befreien. In "Krieg der Welten" sind es die Bakterien unserer Welt, in bereits genanntem "Independence Day" ein selbstmörderischer Trunkenbold am Steuer eines Flugzeugs und in "Skyline" erledigt Eric Balfour die Aliens erst im simplen Faustkampf, bis er sich dann in bester "District 9"-Manier selbst in ein Alien verwandelt.

"Skyline" ist zwar durch seine Spezialeffekte auf Augenhöhe mit anderen Science-Fiction Filmen der vergangenen Jahre, bleibt mit seiner Handlung, den Darstellern und unsinnigen Dialogen jedoch weit hinter diesen zurück. Hinzu kommt der Ideenklau, den man offensichtlich mehrmals betrieben hat. Das Ende des Filmes bleibt offen, die Zukunft der Menschen und Außerirdischen bleibt ungewiss. Gewissheit gibt es nur über eine Sache: Der zweite "Skyline" Ausflug wird sicherlich folgen.


Filmkritik zur Alien-Invasion ‘Skyline’

"Skyline"

 

Originaltitel: Skyline
Altersfreigabe: ab 16 Jahren
Produktionsland, Jahr: USA, 2010
Länge: ca. 93 Minuten
Regie: Colin & Greg Strause
Darsteller: Eric Balfour, Donald Faison, Scottie Thompson, Brittany Daniel

"Skyline" läuft seit dem 23. Dezember 2010 in den deutschen Kinos.


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