Filmkritik zu ‘Love and other Drugs’

Filmkritik zu ‘Love and other Drugs’

Maggie ist ein verführerischer Freigeist, der sich von nichts und niemanden einengen lässt. Dann jedoch trifft sie auf Jamie, der ihr Seelenverwandter zu sein scheint. Mit seinem beharrlichen und unnachahmlichen Charme gelingt es ihm, sich zum einen bei den Frauen und zum anderen in der skrupellosen Pharmaindustrie zu behaupten. Ihre neue Beziehung trifft beide vollkommen unerwartet und sie kommen zu der Erkenntnis, dass es im Leben nur eine ultimative Droge gibt. Basierend auf dem Roman ‚Hard Sell: The Evolution of a Viagra Salesman‘ des amerikanischen Autoren Jamie Reidy inszenierte Regisseur Edward Zwick (‘Blood Diamond’, ‘Last Samurai’) seinen neuesten Film ‚Love and other Drugs‘, in dem Jake Gyllenhaal und Anne Hathaway eine etwas andere Liebesgeschichte durchleben. Während Gyllenhaal als Viagra-Vertreter der Männerwelt frohe Kunde bringt, muss Hathaway mit den körperlichen und seelischen Leiden ihres Parkinson-Syndroms fertig werden. Wieder einmal ist es die Liebe, die das Leben beider Menschen zu verändern scheint.

Filmkritik zu ‘Love and other Drugs’

Anne Hathaway

Das klingt erst einmal ziemlich schmalzig, ist es am Ende dann aber gar nicht so sehr. Denn der Film hat ein sehr großes Handicap, das ihn wie ein unausgereiftes Werk dastehen lässt. Es sind viel zu viele Thematiken, die der Regisseur versucht in nicht ausreichenden 112 Minuten zu verpacken. Aus unerklärlichen Gründen muss Schauspielerin Anne Hathaway im gefühlten fünf Minuten Takt ihre blanken Brüste präsentieren. Mehr als einmal unternimmt der Zuschauer einen Ausflug von der romantischen Komödie, die ‘Love and other Drugs’ versucht zu sein, hin zu einem Softporno. Das Drama um die Parkinson-Erkrankung von Maggie kommt derweil viel zu kurz und wird nur oberflächlich behandelt, darf maximal für die abweisende Haltung gegenüber Jamie herhalten. Wenn dann in Sequenzen, in denen dramatische Züge zur Geltung kommen sollen, auf einmal in die Romantic-Comedy gewechselt werden, wirkt diese filmische Tonänderung deplatziert und störend.

Hätte sich Edward Zwick dafür entschieden dem Film eine klare Richtung zu geben, hätte die Handlung von der Chemie zwischen Gyllenhaal und Hathaway profitieren können. So aber kommt jeder Aspekt des Filmes zu kurz und auch die Schauspieler können sich nicht auf eine Situation einstellen, können sich nicht frei entfalten und in ihren Rollen aufgehen. Dies ist sicherlich kein Anzeichen von mangelnder Schauspielkunst, sondern von einem Drehbuch, dass stereotype Figuren in unterschiedliche Handlungen zu zwängen versucht, die aber nicht Kompatibel miteinander sind.

Filmkritik zu ‘Love and other Drugs’

Jake Gyllenhaal & Hank Azaria

Hier liegen aber nicht die alleinigen Probleme des Filmes. Angesiedelt in den Mid-90er Jahren, wird diese Atmosphäre lediglich durch das Aufkommen der Viagra-Pille sowie durch wenige musikalische Ausflüge aufrechterhalten. Auch durch ein tieferes Eintauchen in diesen Zeitabschnitt hätte der Film an Kraft gewinnen können. Hier lässt der Regisseur eine weitere Chance verstreichen seinem Film ein Profil zu geben, verliert sich in Nichtigkeiten und erschafft somit eine Welt, die ungewollt Allgemeingültig wirkt. Außerdem wird ein nicht nachvollziehbarer und eher erschreckender Blick in die Welt der Ärzte geworfen. Allen voran Hank Azaria als Dr. Knight, dessen Leben ebenfalls vom Sex beherrscht wird. Es werden Ärztekongresse als getarnte Sexorgien beschrieben und Bestechung erfolgt nicht durch Geld, sondern durch Nutten. Der Titel des Filmes hätte genauso gut ‘Sex and other Drugs’ lauten können, so wie man hier mit den Themen Liebe und Sex umgeht.

Bei all den Fehlern die der Filmemacher gemacht hat, scheinen nur die Hauptdarsteller Jake Gyllenhaal und Anne Hathaway ihren Auftritt ohne Schaden hinter sich zu bringen. Als zwei Figuren die mit sich selbst unzufrieden sind und auf unterschiedlichste Weise hiermit umzugehen versuchen, durchleben sie die Handlung auf bestmögliche Weise und können den Zuschauern ab und an zu einem Schmunzeln bewegen. Ansonsten bleibt ‘Love and other Drugs’ dann aber eine Ansammlung von Ideen, die unausgereift präsentiert werden. Aber man sollte den Unterhaltungsfaktor von Gyllenhaal und Hathaway nicht unterschätzen, schaffen sie es zumindest, trotz konfuser Themenschwankungen, die 112 Minuten Laufzeit für die Zuschauer erträglich zu gestalten.

Denis Sasse

Filmkritik zu ‘Love and other Drugs’

‘Love and other Drugs’

Originaltitel: Love and other Drugs
Altersfreigabe: ab 12 Jahren
Produktionsland, Jahr: USA, 2010
Länge: ca. 112 Minuten
Regie: Edward Zwick
Darsteller: Jake Gyllenhaal, Anne Hathaway, Oliver Platt, Hank Azaria

‚Morning Glory‘ läuft seit dem 13. Januar 2011 in den deutschen Kinos.


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