Filmkritik zu ‘Kung Fu Panda 2′

Filmkritik zu ‘Kung Fu Panda 2′

Die Dreamworks Animation Studios haben es 2008 geschafft, aus einem faulen, pummeligen Panda einen Kinohelden zu machen. Dem Panda Po, im Original gesprochen von Jack Black, hierzulande von Hape Kerkeling, wurde die Ehre zu Teil, in die Geheimnisse der Kampfsportart Kung-Fu eingeführt zu werden. Vergnügt schlug er sich an der Seite der Furiosen Fünf einmal quer durch China um am Ende sein Studium abzuschließen und in den Reihen seiner neuen Freunde Monkey, Viper, Tigress, Mantis und Crane aufgenommen zu werden. In ‚Kung Fu Panda 2‘ müssen die Helden erneut in den Krieg ziehen, denn ein abtrünniger Pfau bedroht ganz China.

Panda Po beschützt inzwischen als hochgeschätzter und anerkannter Drachenkrieger zusammen mit den Furiosen Fünf das Tal des Friedens. Bis sich eines Tages ein Unheil bringender Gegner in Form von Lord Shen ankündigt, der mithilfe seiner geheimen, unbezwingbaren Waffe China erobern und Kung-Fu für immer den Garaus machen will. Das müssen die Drachenkrieger verhindern. Doch wenn Po den fürchterlichen Gegner ausschalten will, muss er sich vorher erst seiner mysteriösen Vergangenheit und den Wurzeln seiner Herkunft stellen.

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Lord Shen

Anscheinend haben sich die Macher von ‚Kung Fu Panda 2‘ gedacht, dass sie den Film mit ihren Zuschauern von damals erwachsen werden lassen. Dieses Mal ist stellenweise nichts mehr zu merken von der Leichtigkeit des ersten Teils. Im Vordergrund stehen dabei familiäre Probleme und Verhältnisse. Sowohl auf der Seite des bösen Lord Shen, als auch bei Panda Po, was die beiden zu ähnlichen Figuren macht, die allerdings unterschiedliche Wege eingeschlagen haben, sozusagen das Ying und das Yang des gesamten Filmes. Bereits die Vorzeichen haben ihre jeweiligen Wege vorherbestimmt. Shen hatte gute Eltern, denen er sich immer wieder entgegen gestellt hat. Unter dem Irrglauben seine Eltern würden ihn verachten, wurde er so gewaltsam, dass seinen Vormündern nichts andere übrig blieb, als ihn zu verstoßen. Auf der anderen Seite sehen wir die Eltern von Po, wie sie bei einer brutalen Attacke auf ihr Pandadorf ihr Junges in Sicherheit bringen. Ihnen wird ihr Sohn entrissen, ohne dass sie etwas daran hätten ändern können. Der Film schafft es zusätzlich diese beiden Schicksale geschickt miteinander zu verweben, so dass eine überraschend tiefe Geschichte für einen Film wie ‚Kung Fu Panda 2‘ erschaffen wird.

Und fernab von den Erzählsträngen, wird dem Zuschauer auch eine ganze Reihe von Actionsequenzen präsentiert, bei denen Po und seine Freunde handgreiflich werden dürfen. Lord Shen hat sich mit seinem Wolfsrudel in einem Höhlensystem verschanzt, dass eine Atmosphäre von ‚Herr der Ringe‘ aufkommen lässt, wo Saruman in einer tiefen Erdspalte seine Orks hat herstellen lassen. Ähnlich finster kommen hier die Massen an Schurken daher, die sich immer wieder den Furiosen Fünf und Po gegenüber stellen. Egal ob in Massenkämpfen oder Einzelduellen, ob schnell oder in Zeitlupe, es bleibt an diesen Stellen immer unterhaltsam und abwechslungsreich.

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Tigress

Leider verkommen die Furiosen Fünf dabei oft zu unbeachteten Nebendarstellern, die zwar im Bild sein dürfen, aber denen nur wenig Zeit gewidmet wird. Nach dem ersten ‚Kung Fu Panda‘ wurde ein Extra-Abenteuer mit den Drachenkriegern auf DVD veröffentlicht, man hätte aus dem Beliebtheitsgrad dieser Figuren lernen und sie im zweiten Teil direkt mehr integrieren können. Und auch wenn Tigress hier ihre Härte nicht immer durchhält und sich Po öffnet, bleibt doch offen welche Beweggründe sich dahinter verbergen. Dafür gibt der Film dem bösen Pfau Lord Shen eine Menge Zeit seine Figur langsam zu entwickeln und mit einer Hintergrundgeschichte zu versehen. Immer mehr wird über seine Vergangenheit bekannt – parallel entwickelt sich auch die Geschichte von Po, so dass am Ende das entscheidende Finale zwischen den beiden Gegnern eine Art Vergangenheitsbewältigung darstellt.

‚Kung Fu Panda 2‘ ist erneut ein unterhaltsamer Spaß, eine animierte Komödie rund um den dicklichen Panda Po. Der Film spielt sehr stark mit der Vergangenheit, arbeitet mit familiären Hintergründen und klärt Fragen auf, die sich die Zuschauer eventuell nach dem ersten Film gefragt haben: Wie wurde zum Beispiel die Ente Mr. Ping zum Ziehvater von Po? Die reichlichen Rückblenden sind im Anime-Stil gezeichnet, was dem Film eine weitere Ebene hinzufügt, die zum Spaßfaktor beiträgt. Mit ‚Kung Fu Panda 2‘ legen die Dreamworks Studios einen weiteren sehenswerten Film der Reihe hin. Es bleibt abzuwarten, ob die Euphorie auch noch für einen dritten guten Teil ausreichen wird.

Denis Sasse

Filmkritik zu ‘Kung Fu Panda 2′

‘Kung Fu Panda 2‘

Originaltitel: Kung Fu Panda
Altersfreigabe: ab 6 Jahren
Produktionsland, Jahr: USA, 2010
Länge: ca. 94 Minuten
Regie: Jennifer Yuh
Deutsche Synchronstimmen: Hape Kerkeling, Gottfried John, Cosma Shiva Hagen, Thomas Fritsch, Bettina Zimmermann, Ralf Schmitz

Deutschlandstart: 16. Juni 2011
Offizielle Homepage: kungfupandainternational.com/


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