Filmkritik zu ‘Auf brennender Erde’

Filmkritik zu ‘Auf brennender Erde’

Mit ‚Auf brennender Erde‘ kommt am 26. Mai 2011 ein Drama in die deutschen Kinos, das in den USA nicht einmal den Weg auf die große Leinwand geschafft hat. Dort feierte der Film vom mexikanischen Drehbuchautoren und Regisseur Guillermo Arriage seine Premiere im Fernsehen. Dabei stehen namenhafte Damen wie Charlize Theron (ein Oscar für ‚Monster‘, eine weitere Nominierung für ‚Kaltes Land), Kim Basinger (ein Oscar für ‚L.A. Confidential‘) und Jennifer Lawrence (eine Oscar-Nominierung für ‚Winter’s Bone‘) auf der Besetzungsliste.

Filmkritik zu ‘Auf brennender Erde’

Kim Basinger

Die Handlung des Filmes wird durch einen brennenden Wohnwagen mitten im Nirgendwo losgetreten. In dem flammenden Inferno werden die verbrannten Leichen zweier Liebender gefunden. Zwei Tote, die das Schicksal von zwei Familien auf immer und ewig miteinander verbindet. Jahre später ist es an Sylvia (Charlize Theron), einer attraktiven und kühlen Restaurantbesitzerin in Seattle, all die Geheimnisse von damals aufzudecken, auch wenn das bedeutet, dass alte Emotionen hochkochen, Wunden aufgerissen werden und sie ihre Dämonen in der Gegenwart konfrontieren muss. Eine Suche beginnt, die die Vergangenheit ans Licht bringen soll.

‚Auf brennender Erde‘ beginnt mit ruhigen Bildern, die bereits vorab den Ton des Filmes bestimmen sollen. Der Filmtitel wird auf schwarzen Hintergrund eingeblendet, dann folgt schon der Blick auf einen brennenden Wohnwagen in dem Ödland Oregons. Kameramann Robert Elswit (‚There Will Be Blood‘) hat ganze Arbeit geleistet, er fängt immer wieder diese kalten, blassen Bilder der Umgebung ein. Die Landschaft wirkt durch seine Augen immer trist und farblos, begleitet die Figuren auf ihrer Reise durch ihren jeweiligen Schmerz, sei es der Verlust eines Menschen, das Bewusstsein über die Schuld an einer Sache oder den Betrug an einem geliebten Menschen.

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Charlize Theron

So hübsch jedoch die Bilder geraten sind, so wirr kommt das Drehbuch – von Arriage geschrieben – daher. Der Mexikaner arbeitet mit undurchschaubaren Zeitsprüngen. Mal erleben wir die Jugend der Hauptprotagonistin Sylvia, dann wieder befindet sich der Zuschauer in der Gegenwart. Ohne jegliche Kenntlichmachung springt Arriage hin- und her, überlässt es seinem Publikum, zu erkennen, wo es sich gerade befindet. Schnell ist man verloren im filmischen Raum, versucht einer Handlung zu folgen, die irgendwo zwischen Rückblenden und aktuellen Ereignissen selbst zusammen gepuzzelt werden muss.

Charlize Theron versucht ihr bestes, in diesem Wirrwarr nicht unterzugehen, verzweifelt aber an ihrer Figur der Sylvia. Ihr Problem teilt sie sich mit Kim Basinger, Jennifer Lawrence und den anderen Darstellern. Es sind charakterlose, oberflächliche Figuren, für die sich der Zuschauer nicht begeistern kann. Es fehlt jegliche Identifikationsmöglichkeit, es fehlen Eigenschaften, die uns an die Figuren binden, die uns mitleiden lassen. Es fehlen Beweggründe für ihr Handeln, es fehlt einfach an allem.

Wo Spielfilm-Debütant Guillermo Arriage noch mit seinen Drehbüchern zu ‚Babel‘ und ‚21 Gramm‘ zu überzeugen wusste, versagt er mit ‚Auf brennender Erde‘ auf der ganzen Linie. Selten hat es ein Regisseur geschafft, Schauspielerinnen wie Theron, Basinger und Lawrence dermaßen überflüssig in Szene zu setzen. Mit seinem nächsten Projekt kehrt er zu seinen Kurzfilm-Wurzeln zurück. Arriage wird eine Episode in ‚Rio, Eu Te Amo‘ realisieren, der Fortsetzung zu ‚Paris, j’taime‘ und ‚New York, I Love You‘.

Denis Sasse

Filmkritik zu ‘Auf brennender Erde’

‘Auf brennender Erde‘

Originaltitel: The Burning Plain
Altersfreigabe: ab 12 Jahren
Produktionsland, Jahr: USA, 2008
Länge: ca. 105 Minuten
Regie: Guillermo Arriage
Darsteller: Charlize Theron, Kim Basinger, Jennifer Lawrence, John Corbett, José María Yazpik, Robin Tunney, Kacie Thomas

Deutschlandstart: 26. Mai 2011
Offizielle Homepage: aufbrennendererde-film.de/


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