Filmkritik - Cowboys & Aliens

Filmkritik - Cowboys & Aliens
James Bond und Indiana Jones kämpfen im Wilden Westen gegen Außerirdische. Klingt nach einem unterhaltsamen Genre-Mix. Der Film enthält aber eine tragische Komponente, die viel über die anglo-amerikanische Kultur aussagt.
Inhalt:
Zeit: 1873. Ort: Die Wüste von Arizona. Ein Cowboy (Daniel Craig) erwacht aus tiefer Ohnmacht. Er kann sich an nichts mehr erinnern, nicht an seinen Namen, nicht an den Grund, warum er mitten in der Wüste liegt, und vor allem nicht daran, warum er an seinem linken Handgelenk diese seltsame Metallmanschette
trägt.
Im nächsten Ort hilft man seinem Gedächtnis auf die Sprünge: Sein Name lautet Jake Lonergan - und er ist ein gesuchter Bandit. Doch zum Glück nimmt man es in Absolution mit der Gesetzestreue nicht so genau, hier ist fast alles erlaubt, nur eines nicht: sich mit dem selbst ernannten Stadtoberhaupt Colonel Dolarhyde (Harrison Ford) und seinem Sohn anzulegen. Aber genau das tut Lonergan. Weil der junge Dolarhyde einen Mann misshandelt, sieht sich der Fremde genötigt, einzugreifen und der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen.
Plötzlich tauchen Raumschiffe am Himmel auf, die Stadt wird ohne erkennbaren Grund von Außerirdischen attackiert, etliche Bewohner, darunter auch Colonel Dolarhydes Sohn, werden entführt. Nicht einmal Lonergan, dessen Metallmanschette sich nun als Flugabwehrkanone erweist, kann das verhindern.
Aber so einfach geben die Pioniere des Wilden Westens nicht auf. Die Bewohner des Städtchens bilden eine Bürgerwehr unter der Führung von Lonergan und nehmen den Kampf mit dem übermächtigen Feind auf...
Bewertung:
Was für ein Dreck! Damit ist weniger die filmische Qualität gemeint, die ist ganz in Ordnung. Spezialeffekte, Ausstattung, Kamera und die schauspielerischen Leistungen entsprechen dem gehobenen Hollywood-Durchschnitt. Was diesen Film so abstoßend macht, ist die unterschwellig verbreitete Botschaft: das Böse ist das Fremde!
Wieder einmal wird ein amerikanischer Mythos verwurstet. Ohne eine Vorgeschichte erscheint plötzlich ein böser Feind und greift unschuldige Menschen an. Um sich gegen diesen Feind zu wehren, ist jedes Mittel erlaubt, die eigenen Untaten erscheinen im Vergleich zum Abwehrkampf harmlos, so auch dass Daniel Craig bereits in der Eröffnungsszene drei Männer niedermetzelt.
Die Flotte der außerirdischen Raumschiffe erinnert stark an die japanische Flotte, die ebenfalls (angeblich) ohne einen gerechtfertigten Grund Pearl Harbor angegriffen hat. Hier zeigt sich eine interessante Parallele, denn zuvor hatte eine andere Flotte, die US-amerikanische, Hawaii angegriffen und annektiert - das jedoch wird meist verschwiegen. Ähnliches gilt für die Eroberung des "Wilden Westens". Dort lebten zuvor bereits die amerikanischen Ureinwohner, viele Millionen Menschen, die von den weißen Siedlern und ihrer Armee vertrieben und größtenteils vernichtet wurden. Die wahren Aliens sind somit die Europäer, nicht die Außerirdischen. Dieser Aspekt wird in der Vorlage des Filmes, dem gleichnamigen Comic, noch einigermaßen deutlich, in dem Machwerk von Jon Favreau bleibt nichts davon übrig. Hier geht es nur um Geballer und Geldmacherei - nicht von ungefähr trägt der Film in seinem Titel das Et-Zeichen (&), auch bekannt als kaufmännisches Und-Zeichen.
Fazit:
Ein hirnloser Unterhaltungsfilm mit einer bitteren historischen Pointe.
Entnommen aus: www.buch-und-film-blog.de

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