“Fiese Falle!” – Kinder vom Rauchen abhalten

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In meinen Seminaren höre ich viele Geschichten darüber, wie (verzweifelt) Eltern versuchen Ihre Kinder davon abzuhalten mit dem Rauchen anzufangen.

Da wird bestochen, gedroht, abgeschreckt oder einfach aufgegeben. Nach dem Motto: „ich kanns Dir eh nicht verbieten, mach was Du für richtig hältst.“

Ein Teilnehmer erzählte einmal, dass er seine erste Schachtel Zigaretten sorgsam zwischen Matratze und Lattenrost versteckt hatte. Als er von der Schule kam, traute er seinen Augen nicht: jede einzelne der Zigaretten war mit einem großen Nagel auf seinem Schreibtisch fixiert worden. Der Vater hatte mit seiner zugegebenermaßen kreativen Methode allerdings keinen Erfolg, denn Jahrzehnte später saß der Mann bei mir im Nichtraucherseminar.

Sehr beliebt sind auch Wetten. „Wenn Du bis zu Deinem 18. Lebensjahr nicht anfängst, bekommst Du 10 000 Euro.“ Auch davon habe ich später viele im Nichtraucherseminar sitzen.

Es kommt auch nicht selten vor, dass Eltern mit ihren Kindern zusammen eine Zigarette rauchen, in der Hoffnung sie durch den ekligen Geschmack, Husten und Schwindel abzuschrecken.

In der Schule werden meist folgende Strategien angewandt: Abschreckung oder/ und Ich-Stärkung.

Dass Abschreckung in der Nikotinprävention nicht funktioniert, wissen Psychologen schon lange. Kinder und Jugendliche wollen ja keine Raucher werden, sondern die Zigaretten nur mal probieren. Warum sollten sie sich also vor Raucherkrankheiten fürchten?

Bei der Ich-Stärkung geht es darum, Kinder stark zu machen, indem man ihnen bestimmte Fähigkeiten vermittelt. So sollen Kinder zum Beispiel in der Lage sein, Konflikte zu lösen oder die eigenen Emotionen zu regulieren. Man geht davon aus, dass derartig gestärkte Kinder, seltener zu Drogen greifen. Das Problem hierbei ist dasselbe wie bei der Abschreckung: Rauchanfänger sind davon überzeugt, dass sie alles im Griff haben, weil sie ja am Anfang nur ab und zu mal rauchen. Niemand entscheidet mit 14 oder 16 Jahren, dass er Raucher werden will.

Beim Rauchen geht es vielmehr um eine Falle in die der Jugendliche tappt. Er wird Raucher, ohne es zu merken. Am Anfang ist er sich sicher, alles unter Kontrolle zu haben. Schließlich raucht er nur wenige Zigaretten und kann zwischendurch immer wieder längere Zeit ohne Zigaretten sein. Nach und nach werden es mehr Zigaretten, jedoch fühlt es sich für ihn immer noch so an, als ob er jederzeit aufhören könnte, wenn er nur wollte. Eines Tages überwiegen dann die Nachteile durch das Rauchen und der mittlerweile erwachsene Raucher versucht die Zigaretten wegzulassen. Das ist der Moment, indem er merkt, dass er süchtig ist, denn ohne Zigarette fehlt plötzlich etwas.

Der gemeinnützige Verein “Deutsche Gesellschaft für Nikotinprävention”, dessen Gründungsmitglied und Vorstandsvorsitzende ich bin, hat sich auf die Fahnen geschrieben, Kindern und Jugendlichen die Nikotinfalle zu erklären. Dazu haben meine Kollegen und ich bereits 2006 ein spannendes Seminar entwickelt, dass 5. und 6.-Klässlern in 90 Minuten die Augen in Bezug aufs Rauchen öffnet. Die  Präventionsseminare finden in Schulen in ganz Deutschland statt.

In Berlin konnten sich Schulen bislang in der Jugendfreizeiteinrichtung FEZ anmelden, um das Seminar zu besuchen. Ab nächstem Schuljahr wird es “Fiese Falle!” direkt in den Berliner Schulen geben.

Hier ein kleiner Einblick ins Seminar: “Fiese Falle!”- Infofilm. Weitere Informationen unter www.nikotinpraevention.de, www.fiese-falle.de

Sie sind Lehrer oder haben ein Kind, das die 5. oder 6. Klasse besucht und möchten “Fiese Falle!” in Ihre Schule bringen? Schreiben Sie mir eine E-Mail: [email protected]

Meine Raucherentwöhnungsseminare für Erwachsene werden bis zu 100% von den gesetzlichen Krankenkassen bezuschusst. Das nächste Seminar in Berlin findet statt, am 09.11.2014  www.isabell-drescher.de


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