Feierliche Entlassung von Karin Flemming 14.07.2010

Feierliche Entlassung von Karin Flemming, der langjährigen Schulleiterin des Marion-Dönhoff-Gymnasiums

Am 6. Juli 2010 ging in der Aula des Marion-Dönhoff-Gymnasiums in Hamburg-Blankenese eine Ära zu Ende. Nach 18 Jahren als Leiterin dieser Schule (die bis zum letzten Sommer noch „Willhöden“ hieß) wurde Karin Flemming mit einer emotionalen und aufwendig gestalteten Feier in den wohlverdienten Ruhestand entlassen.
Schon eine ganze Weile vorher waren Vorbereitungen für diesen einschneidenden Tag getroffen worden, auch wenn dies nicht – wie ursprünglich geplant – ganz ohne Mitwissen von Frau Flemming geschehen war, da diese oft deutlich länger als eigentlich kalkuliert im Schulgebäude beschäftigt war und somit zumindest ansatzweise mitbekam, was dort vor sich ging. Dennoch sollte dieser sommerliche Vormittag noch einige Überraschungen bereithalten – sowohl für sie als auch für alle anderen, die gekommen waren, um diesen Tag zu feiern. Und derer gab es viele: ein Großteil des aktuellen Kollegiums war gekommen, genauso wie bereits pensionierte Lehrer und Mitarbeiter, die Schulleiter der umliegenden Gymnasien, Freunde und Familie von Frau Flemming, aktuelle und ehemalige Schüler des Marion-Dönhoff-Gymnasiums. So kam es, dass sich die Räumlichkeiten punkt zehn Uhr sehr gut gefüllt hatten – es konnte losgehen!
Das tat es dann auch auf imposante Art und Weise – was auf dem Programmzettel unter „musikalische Einleitung“ nur vage umrissen wurde, entpuppte sich als die Trommelgruppe „Drums and Moves“ unter der Leitung von Anneke Fürst, die das Publikum von der ersten Sekunde an fesselte. Speziell für diejenigen im Publikum, die im Bereich des Trommelns nicht mit einer so großen Begabung gesegnet waren, wird es wohl immer ein Rätsel bleiben, wie die (überwiegend jungen) Schülerinnen und Schüler dieses Stück bewerkstelligten. Zwar mag es zunächst simpel klingen, wenn man davon spricht, dass man „doch bloß einen Rhythmus halten“ (direktes Zitat einer der Beteiligten) müsse, doch gerade im Zusammenspiel mit all den anderen Rhythmen nicht durcheinander zu kommen, ist durchaus eine Herausforderung. Diese meisterten die rund 10-15 Schüler jedoch mit Bravur, was natürlich mit angemessenem Beifall quittiert wurde.
Danach ging es weiter mit der Begrüßung durch die Moderatoren der Veranstaltung – Bettina Neumann und Uwe Merz, beides eher junge Lehrer in Marion-Dönhoff-Zeitrechnung – mit anderen Worten, beide noch nicht besonders lange an der Schule beschäftigt. Nach einigen einleitenden Worten durfte dann auch schon die Hauptperson des Tages an das erhöhte Pult treten, um ebenfalls die versammelten Gäste zu begrüßen. Als sie schon nach den ersten Sätzen kurz stockte, war wohl allen bewusst, dass dies nicht das letzte Mal gewesen sein sollte, dass ihre Rede kurz unterbrochen werden musste. Bereits beim ausgesprochenen Dank an all diejenigen, die Frau Flemming im Laufe der Jahre unterstützt haben, war ein erneuter Griff zum bereitstehenden Wasserglas nötig, bevor sie ihre Rede fortsetzen konnte. Auch für das Publikum besonders ergreifend waren ihre Schlussworte, von Fontane entliehen:

Eine kleine Stellung, ein kleiner Orden
(Fast wär’ ich auch mal Hofrat geworden),
Ein bißchen Namen, ein bißchen Ehre,
Eine Tochter „geprüft“, ein Sohn im Heere,
Mit siebzig ’ne Jubiläumsfeier,
Artikel im Brockhaus und im Meyer …
Altpreußischer Durchschnitt. Summa Summarum,
Es drehte sich immer um Lirum Larum,
Um Lirum Larum Löffelstiel.
Alles in allem – es war nicht viel.

Sie bescherten wohl jedem im Saal eine Gänsehaut und sorgten für einen Applaus, der noch lange anhielt, als sie sich bereits wieder gesetzt hatte.
Anschließend war die Vertreterin der Schulbehörde, Frau Göbel-Härtel, mit einer Ansprache an der Reihe, die deutlich kürzer als die von Frau Flemming war, aber dennoch nicht weniger interessant, da sie eine andere Perspektive der Arbeit von Frau Flemming sowie die Verleihung zweier Urkunden beinhaltete.
Die nun folgende musikalische Einlage war gleichzeitig eine Premiere am Marion-Dönhoff-Gymnasium – das recht frische Streicher-Ensemble unter der Leitung von Kathrin Carbow, die selbst auch mitspielte, präsentierte sich zum ersten Mal der Öffentlichkeit und spielte das wohl allen bekannte „My Bonnie“. An diesem Stück waren so ziemlich alle vorstellbaren Altersstufen beteiligt, von sehr jungen Schülern bis hin zu ausgewachsenen Lehrern. Dass eine so heterogene Gruppe auch funktionieren kann, stellten sie eindrucksvoll unter Beweis.
Nachdem sie wieder von der Bühne abgetreten waren, stand eine Rede des Schulsprecherteams, repräsentiert durch die Abiturienten Jana Steen, auf dem Programm. Sie stellte in ihrer Rede dar, wie der Schulalltag mit Frau Flemming aus Schülersicht aussah. Die Aussage, dass sie früher oft Angst vor der (nun ehemaligen) Schulleiterin hatte, sorgte für große Belustigung auf Seiten des Publikums, konnten sich doch besonders die (Ex-)Schüler nur zu gut in diese Situation versetzen.
Diese amüsante Aussage wurde auch vom Elternratsvorsitzenden Herrn Vogel noch einmal aufgegriffen, als er gleich zu Beginn darauf hinwies, dass er eigentlich nie Angst von Frau Flemming gehabt hatte. Verständlich, dass er dies sagte, schließlich hatte er ihr auch nie als Dreikäsehoch gegenübertreten müssen. Der Rest seiner Rede war – wie schon die seiner Vorgänger – von Lob und guten Erinnerungen an die (Schul-)Zeit mit Frau Flemming geprägt, dieses Mal eben aus Elternsicht. Diese letzten beiden Reden unmittelbar hintereinander zu hören, ermöglichte es dem Publikum. Einen umfangreichen Einblick in das Schulleben mit Frau Flemming zu bekommen. Bevor es aber nun etwas persönlicher wurde, stand zunächst ein weiteres musikalisches Spektakel an – auf dem Programmzettel schlicht mit „Elias-Sedlmeyer-Trio“ angekündigt, begeisterten sie schon nach wenigen Sekunden das Publikum restlos. Es handelte sich nämlich nicht um eine eingeladene Gruppe von Berufsmusikern, sondern um einen Achtklässler der Schule (!), gemeinsam mit zwei der Musixx-Dozenten, Henning Brandt und Marcus Gnadt. Unter anderem unter den Augen von Musixx-Leiter Henner Depenbusch, Bruder der großartigen Hamburger Singer/Songwriterin Anna Depenbusch, spielten sie ein Stück namens „First Day of School“.
Nun neigte sich die Veranstaltung auch bereits langsam dem Ende entgegen, doch noch war es nicht vorbei! Der nächste Sprecher war Herr Szwes, Schulleiter vom Gymnasium Rissen und Freund von Frau Flemming, von dem man sich jetzt auch eine etwas persönlichere Ansprache erhofft hatte. Doch zunächst weit gefehlt – nachdem er beschrieben hatte, wie präzise die Anweisungen strukturiert waren, die er von ihr bekommen hatte, sah er es als einzigen Ausweg, über die Beschaffenheit eines Gymnasiums zu sprechen – eine amüsante Reise durch die Zeit und verschiedene Auffassungen zu diesem Thema! Doch auch im weiteren Verlauf seiner Rede fand man immer wieder erheiternde Anekdoten und Anmerkungen, die diesen Beitrag – trotz sich langsam bildender Hitze im Aula-Innenraum – zu einem sehr erfrischenden machen.
Als letzter Redebeitrag war der des stellvertretenden Schulleiters, Herrn Dr. Körners, vorgesehen, der nun über die gemeinsame Zeit mit Frau Flemming an der Spitze der Schule reflektierte und die Stimmung wieder in Richtung Nostalgie lenkte. Doch diese sollte nicht allzu lange vorhalten, schließlich stand dem Publikum noch der musikalische Ausklang bevor! Und wer auch nur im Entferntesten mit der Schule vertraut war, wusste ganz genau, was bzw. wer noch fehlte: Natürlich die Götterfunken, der große Chor unter der Leitung von Kathrin Carbow, auch wenn er durch die vorangegangene Abiturentlassung stark dezimiert worden war. Und wer genau hinsah, konnte auch das eine oder andere Gesicht entdecken, das gar nicht zu diesem Chor gehörte – ein paar ehemalige Schüler/Chormitglieder sowie einige jüngere Schülerinnen hatten sich dazugesellt, um sich mit dem Lied „Superwoman“ (von Alicia Keys) von Frau Flemming verabschieden zu können.
Nach diesem tollen Auftritt war die Veranstaltung dann aber wirklich zu Ende und mit einem endlos scheinenden Applaus wurden sowohl Frau Flemming in den Ruhestand als auch das Publikum in die Wärme dieses schönen Sommertages entlassen.



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