Fachkräftemangel? Unsinn!

... schlechte Personal-Suche: Unternehmen sind selbst schuld am Fachkräftemangel. Personaler klagen, dass sie immer weniger geeignete Bewerber für vakante Stellen finden. Doch das ist Quatsch. Sie suchen nur an den falschen Stellen. Und wenn doch der Richtige vor der Tür steht, erkennen sie ihn nicht. 

Fachkräftemangel ? Unsinn ! Eher unfähige Entscheidungsträger ! Falsche Methoden ...

Bild pixaby


In Deutschland gibt es immer weniger junge Menschen. Die, die den Unternehmen zur Verfügung stehen, können mit Ach und Krach ihren Namen schreiben und haben keinerlei soziale Kompetenzen. Das führt zum bundesweiten Fachkräftemangel - so die Klage von Chefs und Personalmanagern. Es gibt zwar Statistiken, die das Gejammer stützen - laut dem Bundesverband der Personalmanager werden bis zum Jahr 2020 rund 2,4 Millionen qualifizierte Arbeitskräfte fehlen - aber es sind nicht nur der demografische Wandel und der Bildungsnotstand, worüber sich Unternehmen Gedanken machen sollten. Ein Großteil der Schuld liegt nämlich bei ihnen selbst.
Es gibt genug exzellente Talente. Unternehmen schauen oft nur nicht ganz genau hin. Deutsche Unternehmen haben Supertalente - sie müssen sie nur finden. Dass sich die Unternehmen dabei so schwer tun, liegt daran, wo sie suchen. Nämlich auf dem Arbeitsmarkt. Perlen finden sich aber vor allem in den Betrieben selbst - nur sehen viele vor lauter Bewerbern die eigenen Leute nicht mehr.

Mitarbeiter fördern und fordern
Dabei halten fast alle mittelständischen Unternehmen in Deutschland interne Rekrutierung für ein wichtiges Tool zur Mitarbeiterbindung. Wer entsprechende Weiterbildungen und Beförderungen genießen darf, bleibt seinem Arbeitgeber schließlich treu. Dies steht auch in engem Zusammenhang damit, dass viele der Chefs fürchten, ihre Leistungsträger zu verlieren, wenn sie nicht intern rekrutieren. Trotzdem wird nur ca. ein Drittel der vakanten Stellen intern besetzt. Zwischen Wunsch und Wirklichkeit liegen also Welten.
Das größte Problem ist, dass Unternehmen intern die falsche Person befördern. Ein Phänomen, was auch auf dem freien Arbeitsmarkt häufig vorkommt. So zeigt eine kürzlich veröffentlichte Studie, dass rund 37 Prozent der ausgeschriebenen Stellen mit ungeeigneten Bewerbern besetzt werden, weil Personaler keine geeigneten Kandidaten finden.

Das überholte Vorstellungsgespräch
Schuld daran ist oft das Vorstellungsgespräch: Dabei sind die Rollen klar verteilt, beide Seiten kennen die üblichen Fragenkataloge. Doch dieses "Laientheater" führt selten zu guten Ergebnissen. Erstens liefern standardisierte Vorstellungsgespräche nur ein verzerrtes Bild vom Bewerber. Und zweitens neigen wir oft dazu, Menschen einzustellen, die uns selbst möglichst ähnlich sind. Statt Top-Leuten holt man sich Klone des Personalchefs ins Haus.
Bessere Ergebnisse würde man erzielen, wenn die Haltung und die Leidenschaft des Bewerbers auf die Probe gestellt würden - anstatt Fremdsprachenkenntnisse, Zeugnisse und Referenzen abzufragen.
Der amerikanische Online-Versender Zappos zum Beispiel fragte seine Bewerber: "Wie glücklich sind Sie auf einer Skala von eins bis zehn?" Denn glückliche Menschen finden bessere Lösungen - auch für Probleme im Beruf. Der hochdekorierte Harvard-Absolvent, der mit sich und seinem Leben unzufrieden ist, nutzt dagegen nur dem Image des Personalers.
Neben der Haltung spielt für jeden Beruf natürlich auch das Talent eine Rolle. "Talent" ist jedoch kein Punkt, der im Lebenslauf erwähnt wird. Darüber sollten sich Unternehmen klar werden. "m Service zum Beispiel sind Einfühlungsvermögen und Kreativität viel wichtiger als eine Eins in Altgriechisch.

Fazit:
Business-Englisch oder Computerkenntnisse lassen sich nachschulen – Leidenschaft für die Aufgabe und echte Talente aber nicht. Wenn Unternehmen dem Fachkräftemangel nicht zum Opfer fallen wollen, müssen sie von ihren Klischeevorstellungen des perfekten Mitarbeiters abrücken und ernsthaft nach Talenten suchen. Intern und extern.


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