Erste Bilanz nach einem Jahr der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke [Teil 1]

Dieser Artikel ist Teil 12 von 12 über Serie Energieeffizienz-Netzwerke
Serie Energieeffizienz-Netzwerke
  • Energieeffizienz-Netzwerke werden mit NAPE zum Trend
  • Stand der Energieeffizenz-Netzwerke in den Verbänden
  • Energieeffizienz-Netzwerke kommen langsam in Fahrt
  • Finanzielle Unterstützung vom Bundesumweltministerium für Energieeffizienz-Netzwerke
  • 16 gute Gründe für die Teilnahme an einem Energieeffizienz-Netzwerk
  • Energieeffizienz-Netwerk für Verarbeiter von Nichteisen-Metalle gestartet
  • Geschichte der Energiekostensenker Energieeffizienz-Netzwerke
  • Neue Energieeffizienz-Netzwerke im Sommer
  • Energieversorger enviaM bietet Energieeffizienz-Netzwerke in Ostdeutschland an
  • Energieeffizienz-Netzwerk der Glasindustrie sucht in der Region am Rennsteig weitere Unternehmen
  • Synergien von Energieaudit und Energieeffizienz-Netzwerk nutzen
  • Erste Bilanz nach einem Jahr der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke [Teil 1]
NetzwerkeEnergieeffizienz-Netzwerke lohnen sich, Grafik: pixabay/ geralt

Nur noch knapp zwei Wochen bis sich die Vereinbarung der Verbände zum Aufbau von 500 Energieeffizienz-Netzwerken zum ersten Mal jährt. Es kann also langsam ein erstes Fazit gezogen werden, was hat man nach einem Jahr erreicht? Lässt sich etwas aussagen darüber, ob das ehrgeizige Ziel erreicht werden kann? Oder versandet die freiwillige Vereinbarung wieder mal und es wird nichts daraus?

Im ersten Teil der Bilanz möchte ich zusammen tragen was bisher erreicht wurde und wie viele Netzwerke bislang gegründet wurden. Ich werde meinen Eindruck geben, was aus diesem Ziel des freiwilligen Ziels der Industrieverbände wird. Für den zweiten Teil möchte ich die Ansprechpartner der 20 Verbände anschreiben und diese um einen Eindruck aus ihrer Sicht bitten.

Im ersten Jahr Orientierung und Aufbau von Strukturen für Energieeffizienz-Netzwerken

Das erste Jahr war vor allem geprägt von der Orientierung und dem Aufbau der Strukturen. Viele der Verbände haben Mitarbeiter für die Organisation der Netzwerke abgestellt oder neu eingestellt. Sie mussten sich erst orientieren was es eigentlich auf sich hat mit den Energieeffizienz-Netzwerken und welchen Beitrag sie selbst leisten können.

Die wenigsten Verbände haben sich selbst die Aufgabe gesetzt zum Netzwerkträger zu werden. Netzwerkträger bedeutet, dass die Netzwerke initiiert und organisiert werden, dass der Moderator gestellt wird, Verträge geschlossen werden und externe Berater beauftragt werden. Die Mehrzahl der Verbände kümmert sich vor allem um die Aktivierung der eigenen Mitglieder.

Aktuell 25 neue Energieeffizienz-Netzwerke gegründet in 2015

Bislang sind 25 Energieeffizienz-Netzwerke offiziell gegründet worden, so die Aussage von Ulrich Benterbusch, Leiter der Unterabteilung Wärme u. Effizienz in Industrie und Haushalten des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) auf dem dena Energieeffizienzkongress am 17.11.2015, in seinem Blick auf den NAPE.

Am aktivsten sind aus meiner Sicht die IHKs und der VEA, Verband der Energie-Abnehmer. Der DIHK konnte viele regionale Industrie- und Handelskammern aktivieren die Mitgliedsunternehmen über die Energieeffizienz-Netzwerke zu informieren oder selbst Netzwerke aufzubauen. Einige der IHKs waren bereits vorher aktiv und hatten Energieeffizienz-Tische oder Netzwerke organisiert.

Der Bundesverband der Energie-Abnehmer VEA hatte bereits einen Tag nach der Vereinbarung der Verbände verkündet 100 Energieeffizienz-Netzwerke gründen zu wollen. Knapp ein Jahr später sind die ersten zehn Netzwerke aktiv, bzw. in Gründung. Diese zehn Netzwerke in einem halben Jahr sprechen dafür, dass das Ziel von 100 Netzwerken erreicht werden kann.

VEA-Geschäftsführer Christian Otto:

„Unser Ziel ist es, gemeinsam an den Energieeffizienz-Zielen zu arbeiten und zusammen neue Ideen zu entwickeln, die unsere Unternehmen voranbringen.“

Wo stehen die Energieeffizienz-Netzwerke ein Jahr nach der Vereinbarung?

Der Eindruck von außen auf die Entwicklung der Energieeffizienz-Netzwerke ist sehr gespalten. Einige Verbände sind sehr aktiv und von diesen liest und hört man auch viel über das ganze Jahr. Aber die Vielzahl von Verbänden ist ruhig, ich bekomme nichts mit von deren Aktivitäten und wie sie ihre Mitglieder aktivieren.

Die Initiative wird sicher nicht im Sand verlaufen. Es braucht aber viel Zeit bis die Energieeffizienz-Netzwerke anlaufen, sie sind noch kein Selbstläufer. Auch die Pflicht für die Energieaudit in diesem Jahr war kein Zugpferd für die Teilnahme an Netzwerken. Dies zeigt, dass die Energiekosten nicht in allen Betrieben eine Rolle spielen. Erst wenn sich rumspricht wie einfach häufig noch Potentiale zur Senkung der Energiekosten gehoben werden können und, dass es günstiger sein kann rechtliche Fragen zu Energiethemen im Netzwerk zu diskutieren, dann werden die Energieeffizienz-Netzwerke richtig Fahrt aufnehmen. Bis dahin wird noch sehr viel Überzeugungsarbeit in persönlichen Gesprächen geleistet werden müssen, um viele neue Netzwerke zu gründen.

Ich bin jedoch optimistisch, dass es soweit kommen wird und viele neue Netzwerke gegründet werden. Um die Zahl 500 zu erreichen, ist auch noch viel Arbeit notwendig. Insbesondere in der Kommunikation sehe ich noch

Einsparziel von Netzwerken nur mit energieintensiver Industrie

Neben der Zahl 500 gibt es noch ein weiteres Ziel, es sollen insgesamt 75 PJ ( 1 PJ entspricht ungefähr 278 GWh) eingespart werden laut den Planungen im NAPE. Dieses Ziel ist nur realistisch, wenn sich viele Netzwerke in den energieintensiven Branchen bilden. Aus den bisherigen Erfahrungen in den Energieeffizienz-Netzwerken ergab sich eine etwas geringere Einsparung, genaue Zahlen habe ich jedoch nicht finden können.

Die Wirtschaftsvereinigung Metalle ist bereits vorangegangen mit einem brancheninternen Netzwerk in Nichteisen-Metallindustrie. Weitere Netzwerke folgten erst in den letzten Tagen aus der Stahlindustrie. In der letzten Woche haben ThyssenKrupp Steel Europe und HKM die Gründung des Netzwerks SteelEnergy+ bekannt gegeben und diese Woche wurde die Gründungsvereinbarung für ein Energieeffizienz-Netzwerk der Elektrostahlproduzenten in Deutschland veröffentlicht.

Träger und Moderator des Netzwerks ist das Stahlinstitut VDEh. Dessen Vorsitzender Hans Jürgen Kerkhoff, der gleichzeitig Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl ist, betont die Relevanz der Netzwerkaktivitäten:

„Das Thema Energieeffizienz beschäftigt alle Stahlunternehmen, insbesondere vor dem Hintergrund immer weiter steigender Energiekosten. Mit dem Energieeffizienz-Netzwerk Elektrostahl gibt es die Möglichkeit, sich zielgerichtet entlang der Herstellungsroute über Effizienzmaßnahmen auszutauschen.“

Auftaktveranstaltung Bayerische EnergieEffizienz-Netzwerk-Initiative

Mehr dazu bei Bayern Innovativ

Der nächste Teil der Bilanz folgt in ca. 2 Wochen mit den Antworten der Verbände.

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Erste Bilanz nach einem Jahr der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke [Teil 1]

Über Andreas Kühl

Energieblogger aus Leidenschaft mit großem Faible vor allem für effiziente Energienutzung im Strom- und Wärmebereich. Aber auch die kostenlose Energie, die uns die Natur zur Verfügung stellt ist faszinierend und Herausforderung zugleich.

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