Erbrechen bei Katzen – Ab wann sollte man zum Tierarzt?

Katze erbrechen kotzt Wenn Katzen kotzen: Ab wann sollte man wegen dem Erbrechen zum Tierarzt?

Erbrechen bei Katzen – Ab wann sollte man zum Tierarzt?

0 Von am 14. August 2015 Katzen Gesundheit

Bestimmt hast auch du schon einmal beobachtet, wie deine Katze sich übergeben muss: Sie hockt sich flach auf den Boden und würgt und röchelt laut. Das Geräusch, dass sie dabei macht hört sich schlimm an – dazu noch der wehleidige Gesichtsausdruck und schon ist man als Katzenmensch in tiefer Sorge um seine Katze.

Dabei ist das Erbrechen bei Katzen etwas ganz normales, von Zeit zu Zeit ist es einfach notwendig. In den meisten Fällen muss man sich gar keine Sorgen machen, wenn die Katze bricht – nur wenn sich diese Vorfälle häufen und weitere Krankheitssymptome hinzu kommen, solltest du dringend einen Tierarzt aufsuchen!

Warum Katzen überhaupt kotzen, ab wann du zum Tierarzt solltest und welche Krankheiten für ein Übergeben verantwortlich sein können, erfährst du in diesem Artikel.

Inhalt
    • Erbrechen bei der Katze hat meist einen vollkommen harmlosen Grund
      • Katzen scheiden Haarballen durch Übergeben aus
      • Außerdem werden unverdauliche Teile von Beutetieren sowie giftige Stoffe erbrochen
      • Auch zu schnelles Essen und große Portionen können zum Erbrechen einer Katze führen
    • Erbrechen kann bei der Katze auch ein Krankheitssymptom sein
    • Ab wann du zum Tierarzt gehen solltest
      • Bei diesen Katzenkrankheiten kann Erbrechen ein Symptom sein
    • Du möchtest dich noch mehr mit dem Thema beschäftigen? Hier findest du Lesestoff:

Erbrechen bei der Katze hat meist einen vollkommen harmlosen Grund

Der häufigste Grund für ein Erbrechen bei der Katze ist das Hochwürgen von Fremdstoffen. Es ist ein Schutzmechanismus, ähnlich dem Niesen oder Husten: Der Körper will einen Fremdstoff oder Krankheitserreger los werden und schleudert ihn quasi von sich. Das Kotzen ist bei Katzen ein Reflex, sie können es also selbst nicht kontrollieren – trotzdem ist es natürlich ärgerlich, wenn die liebe Mieze mal wieder gerade auf dem teuren Sofa von diesem Reflex heimgesucht wird…

Katzen scheiden Haarballen durch Übergeben aus

Katze Erbrechen Haarballen

Bei der Fellpflege verschluckte Haare erbrechen Katzen von Zeit zu Zeit

Bei den bereits erwähnten Fremdkörpern handelt es sich meist um Haarballen. Diese werden aufgenommen, wenn sich die liebe reinliche Katze das Fell putzt. Mit der Zunge leckt sie dabei lose Haare auf, die sie verschluckt und die im Magen zu Haarballen werden. Diese muss sie dann regelmäßig hochwürgen und erbrechen, damit die Haarballen nicht den Magenausgang verstopfen. Das kann nämlich sehr gefährlich, ja sogar lebensgefährlich für die Katze sein!

Vor allem Wohnungskatzen haben verstärkt das Problem mit der Haarballenbildung. Während Freigänger beim Umherstreifen ihre losen Haare sehr gut durch das Abstreifen an langem Gras oder Zweigen loswerden, verschlucken Wohnungskatzen leider viel mehr davon.

Wenn deine Katze wegen Fellballen erbrechen muss, ist im Erbrochenen meist eben dieser Haarbüschel zu sehen – du musst dir in diesem Fall also keine Sorgen machen.

Die Lösung:

Du solltest vor allem Wohnungskatzen regelmäßig kämmen. Dadurch entfernst du lose Haare, die deine Katze sonst verschlucken – und eben irgendwann wieder auskotzen würde.

Wenn dir ein tägliches Kämmen zu aufwendig ist, empfehle ich dir den Furminator! Dieser Spezialkamm nimmt bei jedem Kammstrich durch das Fell sehr viel mehr lose Haare auf als alle anderen Kämme und Bürsten für Katzen. Ich kämme meine Katzen nur 1 mal pro Woche mit dem Furminator und sie erbrechen seitdem viel seltener Fellballen. Außerdem liegen auch viel weniger Katzenhaare in der Wohnung herum und auch unsere Kleidung bleibt länger haarfrei. Schau dir mal das nächste Bild an: Das ist die Ausbeute von nicht mal 10 Minuten Kämmen von meinem dicken Kater Whisky:

Furminator Katzenhaare

Diese Haare wären normalerweise auf dem Boden, auf meiner Kleidung und in Kater Whiskys Bauch gelandet – Der Furminator ist mein Liebling-Katzen-Tool!

Da es wichtig für die Gesundheit deiner Katze ist, dass sie die Haare erbricht, solltest du sie dabei unterstützen. Am besten geht das mit Katzengras: Es löst bei Katzen den Würgereflex aus, so dass sie sich bei Bedarf leichter übergeben können. Stelle deinen Katzen also immer Katzengras bereit, so dass sie sich nicht an eventuell giftigen Zimmerpflanzen vergehen muss. Auch wenn du von Zeit zu Zeit Katzenkotze aufwischen musst: Für die Gesundheit deiner Katze ist es besser die Fellballen zu erbrechen!

Zusätzlich kannst du ihr noch ab und zu Malzpaste füttern. Diese Paste enthält viele Ballaststoffe, die dabei helfen, dass die Haare auch über den Darm ausgeschieden werden können.

Außerdem werden unverdauliche Teile von Beutetieren sowie giftige Stoffe erbrochen

Freigänger fangen meist regelmäßig Mäuse und verspeisen diese auch. Da die Katze Mäuse „am Stück“ isst, also mit Haaren und Knochen, ist es klar, dass die unverdaulichen Teile wieder raus müssen. Auch hier kennt die Katze nichts und würgt Fell und Knochen einfach hinaus. Das ist ganz natürlich und sollte dir keine Kopfschmerzen bereiten.

Ebenso wird deine Katze versuchen, giftige Stoffe und verdorbene Nahrung (die meisten Katzen lassen da eh die Pfoten weg) loszuwerden. Mit giftigen Stoffen sind zum Beispiel für Katzen unverträgliche oder gar gefährliche Pflanzen, Haushaltschemikalien und ähnliches gemeint. Bei Verdacht auf eine Vergiftung solltest du einen Tierarzt aufsuchen, wenn es deiner Katze merklich schlecht geht: Müdigkeit und Teilnahmslosigkeit sind hier Warnzeichen. Außerdem solltest du natürlich deinen Haushalt Katzensicher machen und alle für Katzen giftigen Substanzen und Pflanzen entsorgen oder unzugänglich machen!

Katze Erbrechen Fremdkörper / Maus

Die unverdaulichen Überreste einer Maus wird eine Katze ebenfalls durch Erbrechen los – wobei dieser kleine Kerl eher zum Spielen aufgelegt ist…

Auch zu schnelles Essen und große Portionen können zum Erbrechen einer Katze führen

Manche Katzen sind sehr verfressen und schlingen ihr Futter in Rekordzeit runter – das ist vor allem oft der Fall, wenn mehrere Katzen im Haushalt leben. Futterneid ist hier das Stichwort: Wenn man selbst schnell fertig wird, könnte man ja dem anderen noch etwas klauen…

Ein deutliches Zeichen, dass deine Katze kotzen muss, weil sie mal wieder zu schnell gefressen hat: Sie erbricht innerhalb einer Stunde nach dem Fressen und erbricht unverdautes Futter. Dieses wird von manchen Katzen sogar ein zweites mal verspeist – nicht appetitlich, für Katzen aber normal.

Die Lösung:

Wenn mehrere Katzen bei dir leben, solltest du sie möglich in unterschiedlichen Räumen füttern und dabei die Zwischentüren schließen. Die Miezen kapieren dann schnell, dass schnelles Futtern nichts bringt, da sie die andere Katze eh nicht erreichen können.

Außerdem solltest du den Fressnapf leicht erhöht aufstellen, so dass er knapp unter der Schnauzenhöhe deiner Katze liegt. Frisst deine Katze in dieser Position, kann sie nicht so schnell fressen und das Essen rutscht besser.

Füttere deiner Katze außerdem lieber viele kleine Portionen als wenige Große. Das schont den Magen und verhindert, dass sie sich überfrisst und und ihr deshalb schlecht wird. Zerkleinere das Katzenfutter sorgfältig mit einer Gabel – dann kann deine Katze es besser schlucken und es ist bekömmlicher.

Erbrechen kann bei der Katze auch ein Krankheitssymptom sein

Wenn deine Katze sich mehrmals hintereinander übergeben muss, ist ein verdorbener Magen oder ein Magen-Darm-Infekt wahrscheinlich, vor allem, wenn neben dem Erbrechen auch noch Durchfall auftritt. Du solltest deiner Katze für 24 Stunden kein Futter geben, damit sich die Magenschleimhaut erholen kann. Das kann natürlich hart sein, du weißt ja wahrscheinlich selbst, wie gut deine Katze nach Futter betteln kann…

Dank der Pause kann sich die Magenschleimhaut erholen – ist das nicht der Fall, droht die Gefahr, das sich wegen des angeschlagenen Magens eine Futtermittelunverträglichkeit bei deiner Katze bildet. Während der Zeit solltest du immer genügend Wasser bereit stellen um einer Austrocknung durch das Erbrechen und den Durchfall zu entgegenzuwirken

Bei Jungtieren und alten Katzen ist diese 24 Stunden Nulldiät nicht möglich, da die Tiere nicht genügend Körperreserven haben um das zu überstehen. Hier solltest du sofort den Tierarzt deines Vertrauens aufsuchen. Gleiches gilt für übergewichtige Katzen: Hier droht bei plötzlichem Futterentzug eine gefährliche Störung des Fettstoffwechsels (epatischen Lipidose)!

Wenn der Tag ohne Futter überstanden ist, solltest du Schonkost für deine Katze kochen. Gekochte Hähnchenbrust oder gedämpfter Fisch (ohne gräten, beides schön zerkleinert) sind jetzt perfekt. Gib deiner Mieze schön kleine Portionen, damit der Magen nicht zu sehr strapaziert wird. Nach 2-3 Tagen kannst du langsam wieder vom normalen Futter unter die Schonkost mischen und diese dann langsam ausschleichen.

Ab wann du zum Tierarzt gehen solltest

Wenn zum Erbrechen deiner Katze weitere Symptome hinzukommen oder das Erbrechen auch nach 2-3 Tagen nicht aufhört solltest du unbedingt zum Tierarzt. Verschwende keine Zeit damit in Katzen-Internetforen oder auf Seiten wie gutefrage.net nach Ferndiagnosen und Ratschlägen zu Fragen! Wenn du dir unsicher bist, auch mit der oben erwähnten Magen-Darm-Entzündung, dann geh lieber einmal mehr zum Tierarzt als einmal zu wenig.

 Symptome, die neben Erbrechen auf eine ernstere Erkrankung deiner Katze hinweisen sind:

  • Fieber  – Die normale Körpertemperatur einer Katze liegt bei 38 bis 39,2 Grad, wenn sie gerade in der Sonne oder auf der Heizung lag auch kurzzeitig höher. Fieber misst man bei der Katze im Po.
  • Müdigkeit / Schlappheit / Teilnahmslosigkeit – Du kennst deine Katze am besten: Ist sie ungewohnt erschöpft, seit sie Erbrochen hat?
  • Katze frisst nicht / trinkt nicht – ein deutliches Warnsignal, das viele Ursachen haben kann – ab zum Tierarzt!
  • Glasige Augen – deuten auf Fieber hin.
  • Flüssigkeitsmangel – Bei akutem Erbrechen oder Durchfall trocknet deine Katze schnell aus, was sehr gefährlich ist, ein Tierarztbesuch ist dringend notwendig! Tipp: Mach den Hautfaltentest: Greif nach einer Hautfalte, zum Beispiel an der Seite deiner Katze, und drück sie mit zwei Fingern für 30 Sekunden zusammen. Wenn die Hautfalte stehen bleibt und sich nicht sofort zurückbildet, ist dies ein Zeichen für Dehydrierung. Gleiches gilt für eingesunkene Augen
  • Erbrochener Schaum – Kotzt deine Katze dauernd weißen Schaum, ist das ein Hinweis auf einen Befall durch Bandwürmer oder Spulwürmer. In diesem Fall ist eine Wurmkur durch den Tierarzt notwendig
  • Gewichtsabnahme – Verliert deine Katze an Gewicht, wird es ebenfalls Zeit für einen Tierarztbesuch. Auch hier kann ein Wurmbefall der Auslöser sein
  • Erbrochenes riecht nach Fäkalien und hat eine dunkle Farbe – Zeichen für einen Magenverschluss, vermutlich durch Haarballen oder einen Fremdkörper verursacht. Jetzt ist Eile geboten, es muss schnellstens operiert werden!

Auch wenn es eklig ist: Nimm unbedingt eine Probe des Erbrochenen mit zum Tierarzt, das erleichtert ihm die Diagnose sehr. Du kannst dafür wunderbar ein sauberes Marmeldenglas mit Schraubdeckel verwenden.

Bei diesen Katzenkrankheiten kann Erbrechen ein Symptom sein

Das Erbrechen kann auf zahlreiche Erkrankungen des Verdauungstraktes der Katze hinweisen. Von der meist eher harmlosen Magen-Darm-Entzündung bis hin zum sehr gefährlichen Darmverschluss oder Darmkrebs gibt es viele verschiedene Krankheiten der Katze, die ein Erbrechen hervorrufen können. Sehr schwer zu diagnostizieren ist die Futtermittelintoleranz, die durch die Verwendung vieler Zusatzstoffe (E-Stoffe) in minderwertigem Katzenfutter leider immer häufiger wird.

Auch viele Erkrankungen, die nicht direkt mit dem Verdauungssystem der Katze zu tun haben, können Übergeben als Symptom aufweisen. Dazu zählen unter anderem Diabetes, eine Schilddrüsen-Überfunktion oder Nierenerkrankungen um nur einige zu nennen.

Es kann außerdem seelische Gründe haben, dass eine Katze sich ständig übergeben muss: Ein neuer Partner, ein geliebter Mensch oder Katzenkumpel stirbt, ein Umzug und tausende andere Gründe können bei den sensiblen Tieren auf den Magen schlagen. Psychische Auslöser bleiben meist als letzte Diagnose, wenn alle anderen Krankheiten ausgeschlossen wurden. Homöopathie für Katzen und eine große Portion Extra-Aufmerksamkeit kann hier helfen.

Du möchtest dich noch mehr mit dem Thema beschäftigen? Hier findest du Lesestoff:

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