Englands Westküste: Der Coast Path um Croyde

Englands Westküste: Der Coast Path um Croyde

Der Coast Path im südwestlich gelegenen Devon ist ein gut erhaltener Wanderpfad zwischen den grünen Wiesen Englands und dem blauen Atlantik. Bis nach Schottland schlängelt sich der Weg immer an der Westküste Englands entlang ohne das Wasser aus den Augen zu lassen. Unsere Reise schickt uns an die weiten Strände um Croyde und auf den Coast-Path an den Atlantikklippen.

Merkzettel:

Anreise: Entweder per Auto durch den Eurotunnel () oder mit der Fähre vom Hook van Holland nach Harwich (). Soll es mit dem Flugzeug nach England gehen, ist die schlauste Alternative wahrscheinlich zuerst nach London zu fliegen (ca. 100 Euro, abh. vom Flughafen in Deutschland) und sich anschließend einen Mietwagen zu besorgen.

Beste Reisezeit: Zum Wandern würde ich den frühen Sommer oder späten Frühling empfehlen. Dann sind die Temperaturen in dieser Sonnenreichen Gegend für mich Mitteleuropäer angenehm zum laufen. Zum Surfen ist je wärmer je besser – besonders die Wassertemperaturen sind gegen Mai/April noch sehr niedrig. 

Währung und Kosten: Natürlich wird in England mit Pfund gezahlt, jedoch ist die geringere Zahl auf den Preisschildern nur ein kleiner Trost, für die sonst wesentlich höheren Preisen in Restaurants und Supermärkten. Besonders ist Croyde auf ein beliebter Urlaubsort für die Engländer selber, was zu besonders stolzen Preisen führt.

Unternehmen: Da die Landschaft innerhalb der Küsten vollständig mit Feldern und Viehwirtschaft besetzt scheint, finden die meisten Aktivitäten am Wasser statt. Besonders Sporturlauber kommen mit dem regelmäßigen, langgezogenen Wellen voll auf ihre Kosten und können alles vom Wellenreiten, Windsurfen bis Kiten unternehmen. Falls ihr den Neoprenanzug zuhause habt liegen lassen, ist es kein Problem sich einen in den vielen Surfshops auszuleihen. Der zweite große Punkt ist der Küstenwanderweg, der alle Dörfer an der Küste miteinander verbindet.

Übernachtungsmöglichkeiten: Neben zahlreichen Camping Möglichkeiten gibt es fast in jedem Haus die Möglichkeit zum Bed&Breakfast unterzukommen. Wir selber haben im Ruda Holiday Park () und dort für nicht zuviel Geld in einem Caravan geschlafen. Von dort aus ist der Weg zum Croyde Beach nur einige Minuten lang.

Sonnenuntergang am Hoek von Holland. Die Fähre fährt los, während wir bereits schlafen.

Ankommen

Nachdem die Anreise zur Westküste geschafft ist, finden wir uns in einem kleinen Dorf Namens Croyde wieder. Das 700 Einwohner Dorf, präsentiert sich vom ersten Moment an als traditionell englisches Dörfchen mit engen Straßen, Reetdächern und einer Umgebung ganz beherrscht von grünen Wiesen und ihren vierbeinigen Bewohnern. Doch was dieses Dorf besonders macht, ist die zentrale Lage zwischen drei riesigen Sandstränden: Dem Sauntons Sands Beach, etwas südlich gelegen von Croyde und der perfekte Ort für Surfer, dem Croyde Bay Beach, der kleinste der Strände und am nächsten an Croyde gelegen und dem Woolacombe Beach, etwas nördlich von Croyde, der nach Tripadvisor der beste Strand von ganz England sein soll ! 

Sauntons Sands Beach mit bis zu 9 Meter Tidenhub

Woolacombe Beach fotografiert vom Baggy Point

Nach einigen hundert Metern wandern, sind wir ganz alleine am Strand.

Die Strände der Westküste

Da wir auf der Fähre geschlafen haben kommen wir bereits gegen Mittags in Croyde an und können direkt in den ersten Urlaubstag starten. Wir fahren die drei oben genannten Strände ab und entscheiden uns für den Sautons Sands Beach um mit einem langen Strandspaziergang die Gedanken vom Arbeitsalltag freizubekommen. Nachdem wir über eine Stunde den Strand in Richtung Süden entlang gelaufen sind, entscheiden wir uns dazu wieder umzudrehen, obwohl wir noch immer nicht am anderen Ende des Strandes angekommen sind. Jau, die Strände sind echt riesig!

Kleine Kirche im Dorf Mortehoe

Essensmöglichkeiten am Abend

Wer nach getaner Betätigung am Abend noch etwas zu sich nehmen möchte, dem empfehle ich “The Kings Arms” () – ein typisch englisches Restaurant mit sehr guter Bier- und Essensauswahl. Wer nicht mehr aus Croyde herausfahren möchte, der kann auch in den “The Thatch” () gehen, das mit Bar und angeschlossenem Restaurant überzeugt.

Wir machen nach dem Essen einen Abstecher über den Croyde Beach. Der Sonnenuntergang ist perfekt.

Endlich wandern!

Am nächsten Tag geht es nun endlich auf den Coast Path. Ich gehe direkt von meiner Unterkunft in Croyde in nördliche Richtung auf den Wanderweg und kann nun Laufen bist die Lust vergeht. Der Weg ist toll erhalten und auch ausreichend ausgeschildert. Zudem ist dicht zu fast jedem Zeitpunkt auf diesem Weg einfach umwerfend! Die Wellen brechen sich an der schroffen Felswand oder laufen fließend auf die riesigen Strände auf.

Die Eichel ist das typische Zeichen des Coast Paths

Der Weg führt uns über Felder und an alten Ruinen vorbei.

Zuerst treffen wir auf die Felsspitze der ersten Halbinsel nördlich von Croyde, dem Baggy Point. Von hier aus haben wir einen wunderbaren Blick auf den Croyde Beach und je mehr um die Spitze gucken, sehen wir den Woolacombe Beach. Immer wieder treffen wir auf kleinere Dörfchen in denen wir uns problemlos mit neuen Essens- und Wasservorräten aufstocken können. Zudem gibt es in jedem der kleinen Cafés ‘free Wi-Fi’, so richtig von der Außenwelt abgeschnitten ist man also nicht. 

Durch die zerklüftete Küste laufen wir nicht nur geradeaus, sondern auch Berge hinauf.

Die grünen Wiesen sind unser stetiger Begleiter.

Nachdem wir Woolacombe hinter uns gelassen haben verlassen wir kurzzeitig den Coast Path und laufen wir weiter in Richtung Norden durch das kleine Örtchen Mortehoe. Am Bull point treffen wir wieder auf den Coast Path und sollen von hieraus bei Ebbe ein Schiffswrack sehen, was bereits vor hunderten von Jahren dort unterging. Da es bei uns leider Flut war, kann ich das leider nicht bestätigen, aber die Schilder werden schon recht haben.

Die Füße werden langsam schlapp, unser Kurzurlaub neigt sich schon wieder dem Ende. Wir laufen den gleichen Weg an der Küste zurück. Zwar gibt es auch einige Wege im Innenland, jedoch führen diese uns nicht gezielt zurück nach Croyde und sind folgen den meistens sehr engen und trotzdem zweispurig befahrenen Straßen. Zudem ist der Coast Path so schön, dass wir ihn auch ohne Probleme zweimal laufen können.

Gelbe Küstenvegetation

Den Abend lassen wir mit einem englischen Ale ausklingen und bereiten uns auf die Rückfahrt zurück nach Deutschland vor. Da es doch einige Stunden mit dem Auto zu fahren sind, entschließen wir uns noch einen Zwischenstopp in Reading zu machen, bevor es Abends wieder zurück auf die Fähre in Harwich geht. Da die Fähre bereits morgens um 6 Uhr wieder im Hafen liegt, fahre ich direkt zur Arbeit und verschwende so keinen Urlaubstag. Mit schwelgendem Blick kann ich nun auf zwei Tage Entspannung im Westen Englands an traumhaften Stränden und dem Coast Path zurückblicken.


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