Ein X für die spanische Piratenpartei

Ein X für die spanische PiratenparteiDie Gegenstück zur deutschen Piratenpartei heißt in Spanien “Red Ciudadana Partido X”. Heute ist der Tag, an dem sie ein Gesicht bekommt. Ihre Vertreter stammen aus der Protestbewegung 15-M und haben sich bisher, ohne als Personen an die Öffentlichkeit zu treten, vor allem in Internet und in den sozialen Netzwerken bewegt und von dort aus Protestaktionen organisiert. Heute stellen sich ihre führenden Köpfe der Öffentlichkeit bei der Präsentation ihrer Partei vor. Sie bezeichnen sich als “Normalbürger” sind um die 30 Jahre alt und kommen aus verschiedenen Berufen. Die Partei X definiert sich in ihrer Mehrheit als Menschen von der Basis, die die derzeitige politische Situation nicht mehr ertragen können. “Wir haben ein Partei gegründet, weil wir keine andere Wahl mehr hatten, denn so muss man vorgehen, um an den nächsten Wahlen teilhaben zu können”, erklärt Irene, eine der Gründungsmitglieder.
Die führende Köpfe kommen alle aus Barcelona. Eine davon ist Simona Levy, Kulturmanagerin und Mitbegründerin der Internet-Plattform X.net. Sie hat führend bei den bisherigen Protestbewegungen mitgemacht und führt die Ursprünge der neuen Partei auf den Internet-Blog Aritmética 20N zurück. Hier wurden die ersten Überlegungen angestellt wie man das spanische Zweiparteien-System aufbrechen könnte. Ein anders führendes Mitglied ist Sergio Salgado, bekannt unter seiner Twitter-Kennung Ciudadano_Zer0. Dazu kommen verschiedene Wissenschaftler aus dem universitären Bereich.
Gute Ideen haben bedeutet nicht, dass man damit auch Wahlen gewinnen kann. Das haben auch die Parteigründer erkannt und deshalb lassen sie sich von Politprofis beraten. Tarso Genro ist Brasilianer, ehemaliger Minister unter dem brasilianischen Präsidenten Lula, ehemaliger Bürgermeister von Porto Alegre und derzeitiger Gouverneur des brasilianischen Bundesstaates Rio Grande do Sul. Er wird die X-Partei bei ihrer Entstehung beraten. Ein anderer Berater ist der frankoitalienische Informatiker Hervé Falciani, der durch seine Enthüllungen der Steuerhinterziehungespraktiken der HSBC-Filiale in der Schweiz bekannt wurde. Er soll vor allem Ratschläge zur Bekämpfung der Korruption geben.
Es ist eine Partei ohne erkennbare Führer, das finden viele der neuen Anhänger attraktiv.  Der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt im Internet bei den sozialen Netzwerken. “Es geht nicht darum, einfach Mitglied zu werden, sondern darum mit zu arbeiten, um die Dinge zu ändern”, erklärt ein Mitkämpfer. “Ich widme 90% meiner Freizeit und 100% meiner geistigen Energie dem Bürger-Netzwerk. Es ist ein brutaler Lernprozess”, erklärt ein anderes Mitglied. Sergio, einer der Verantwortlichen der neuen Partei fügt hinzu: “Wir verbringen viel Zeit miteinander. Weder essen wir noch schlafen wir viel.” Sergio ist überzeugt, dass das Internet das beste Werkzeug ist, um die Demokratie zu verteidigen. Eine Demokratie, an der “die da unten” bisher nicht teilnehmen konnten.
Eine neue und junge Generation versucht damit in Spanien die verkrusteten Strukturen aufzubrechen, man kann ihnen nur Erfolg wünschen.
Informationsquelle
Los enigmáticos hombres y mujeres 'X' dan la cara – Público

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