Ein voll vergeigtes Wochenende

Eigentlich gehe ich zuversichtlich in dieses Wochenende. Die Landesmeisterschaften Feldbogen NSSV in Wolfsburg und 1440 (Gr. FITA) NBSV in Helpsen direkt hintereinander. Am Pfingst-Wochenende zuvor stelle ich alles ein. Ich kontrolliere die Visiermarken und schieße Gruppierungstests auf allen Entfernungen. Es ist nicht perfekt, aber ich bin zufrieden. Während der Woche trainiere ich zweimal nur auf nackte Scheiben. Auf allen Entfernungen Stiltraining, es soll ja flüssig laufen. Alles kommt mir normal vor. Ich setze mir die jeweilige Landesmeisterschaft und 310 und 1150 Ringe als Ziel, das scheint mir realistisch zu sein.

Dann aber der Wettkampf in Wolfsburg. Es ist schönes Wetter, aber der Wald ist sehr feucht und voller Mücken. Ich starte ordentlich, verschätze mich aber einmal und verwechsele eine 80er mit einer 60er Auflage. Ein M und 145 Ringe zur Halbzeit. Noch habe ich Hoffnung, dass ich die 300 Ringe erreichen kann. - Doch es wird immer schlimmer. Was sich ansatzweise bereits in der ersten Hälfte andeutete, schlägt nun voll zu: viele Rechts-/Links-Abweichungen, besonders nach rechts. Selbst einfache Scheiben, die ich an guten Tagen mit mindestens 15 Ringen abschließe, quälen mich mit mittelprächtigen Ergebnissen um 11 bis 13 Ringe. Meistens verreiße ich nach rechts. Das Visierkorn wandert Schritt um Schritt in diese Richtung, fast bis Anschlag. Nur wenige gute Schüsse bekomme ich heraus, denn ganz of quäle ich mich durch den Klicker, den ich auch weiter nach hinten stellen muss.

Am Ende drücke ich bei einer schrägen Bergab-Scheibe auch noch zwei Pfeile in die Zwei, bevor ich anhalte und mit dem letzten Schuss noch eine Fünf nachsetze. Mit 285 Ringen erreiche ich am Ende einen 5. Platz genau die Qualifikationsmarke zur DM des Vorjahres.

In Helpsen beginnt es ähnlich wie am Vortag: Ich starte mittelprächtig und es wird immer schlimmer. Nur am Ende gelingt mir noch eine relativ gute 30m-Runde.

Die 90 Meter beginnen eigentlich nicht schlecht. Da es windig ist, dauert es etwas, bis die Visiereinstellung und der Stand stimmen. Doch ich komme kaum über 40 Ringe pro Passe hinaus. Zu sehr streue ich über die gesamte Scheibe, immer so drei Pfeile im Zentrum und drei außen herum. Und wieder die Tendenz zu Rechtsverrissen!

Auf 90 m dann also 228 Ringe und (bei gleichen Effekten) 253 auf 70 m. Beidesmal hätten es ca. 40 Ringe mehr sein müssen! - Das Desaster folgt dann aber bei 50 m. Hier verstärken sich die Rechtsverrisse so stark, dass ich das Visier bis an den rechten Anschlag drehen muss. Zusätzlich drehe ich das Korn in der Halterung auch noch um zwei bis drei Mal, damit ich überhaupt noch ins Gold komme. Und als das nicht mehr hilft, drehe ich den Button um einiges härter. Ironischerweise stabilisieren sich die Ergebnisse zum Ende der 50 m, aber mit 236 Ringen liege ich 75 unter meinem eigenen Landesrekord!

Auf 30 m schaffe ich aber dann doch eine kleine Wende: Die Gruppen stabilisieren sich (bei den beschriebenen Einstellungen!) wieder und ich schaffe auch mal 29er und 30er Passen. Hier dann 324 Ringe; nicht gut, aber wenigstens ein kleiner Trost. - Mangels Gegner reicht es hier sogar zum Landesmeistertitel. (Hüstel!)

Was tun? - Ursachenanalyse ist angesagt, meine Ansätze sind wie folgt:

  • Stichwort Durchzugprobleme - Die 41 bis 42 lbs der Border HEX scheinen mich im Wettkampf zusammen zu ziehen. Ich habe zwar keine nennenswerten Konditionsprobleme, aber unter Wettkampfstress falle ich wohl ein wenig zusammen. Ich sollte wohl doch wieder mit dem Zuggewicht ein paar Pfund runter!
  • Stichwort Streuung der Wurfarme - Es ist mir nicht klar, ob die Border HEX mit den Extremrecurves nicht vielleicht doch etwas mehr streuen, wenn die Technik nicht stimmt.
  • Stichwort Griffstück - Der Jager BEST Grip hat eine starke Kante, die genau entlang der Lebenslinie verläuft. Vielleich drücke ich damit ja außerhalb der Mitte auf das Griffstück, was ja zu den Rechtsverrissen passen könnte.

Was werden die Maßnahmen sein?

  • Reduzierung der Anforderunge, Konzentration auf das Wesentliche - Streichung der DM 1440 DBSV, um nicht mehr auf 90 m kommen zu müssen, im Sommer optionaler Aufbau eines zweiten Bogens nur für 3D.
  • Reduzierung des Zuggewichts unter Beibehaltung der bestehenden Pfeilsätze - Rückkehr zu den Uukha UX oder den W&W InnoPower mit Ausschießen des weichsten Pfeilsatzes.
  • Zurück zu Bewährtem - Wechsel der Griffschale zurück auf den originalen Holzgriff.
  • Überprüfung des Materials - Grundausrichtung des Bogens checken, Button auf Federbruch o. ä. untersuchen, Sitz der Schrauben prüfen usw., dann Neuabstimmung des Bogens in der kommenden Woche.
  • Stiltraining und Schussanalyse - befreundete Schützen und Trainer beim Schießen um Feedback bitten.

Bis zum Arrowhead in Delmenhorst bleiben mir zwei Wochen.


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