Ein Tag an dem mich meine Katze fünf Uhr weckt und ich Remarque lese

( Tagebuchbloggen bei Frau Brüllen/Es ist wieder der Fünfte)

Sie hält es wie Simons Cat, trampelt mir auf dem Brustkorb herum und versetzt mir einen Nasenstüber. Samstag-fünf Uhr morgens. Die Katze mag kein Wochenende-es bringt ihr Gefüge durcheinander.

Ich hole in der Dunkelheit die Zeitung aus dem Briefkasten, lasse den Hund raus in den Garten, befülle die Geschirrspülmaschine, koche einen Kaffe und lege mich wieder hin.

Zeit Remarque weiter zu lesen-“Nacht in Lissabon.” Zwei Flüchtlinge, eine Nacht, Rückblick  auf ein Leben ohne Sicherheit, das Leben eines Geflüchteten ohne Heimat. Emotional so dicht, dass ich immer wieder Pausen einlege.  Irgendwann schlafe ich  ein träume von Flucht, Misstrauen und Hoffnung.

Als ich zum zweiten Mal erwache steht die Jüngste vor meinem Bett. Dürfen wir jetzt spielen? Sie hat Übernachtungsbesuch.  Anna unser Teenie schläft auswärts und Julius macht sich fertig für die Orchesterprobe. Frühstück. Ich esse Magerquark- das geht so nicht weiter:))) Der Advent hat erst angefangen….

Der Gatte übernimmt Fahrtouren, Einkauf  und das Mittagessen. Ich übernehme den Hausputz.

Es zieht mich immer wieder zum Buch. So hat mich schon lange kein Buch mehr in den Bann gezogen. Mein erster Remarque und immer diese Frage was zählt im Leben, was bleibt wenn nichts mehr bleibt?

Die Jüngste geht zum Adventsmarkt-ich bleibe zu Hause-freue mich den neuen Bosch Staubsauger einzuweihen und versinke alsbald wieder im Buch.

Darf ich auch nen Stiefel putzen fragt die Freundin der Jüngsten?

Versuch mal sag ich-vielleicht klapp es ja. Panik steigt auf. Ich hab vergessen das  morgen Nikolaus ist. In Panik rufe ich den Gatten an-er hat daran gedacht-aufatmen.Rabenmutter schimpfe ich mich und versinke wieder im Buch. Immer sind die Bilder der Transitflüchtlinge präsent. Eine zeitlang habe ich geholfen und nehme mir vor es im neuen Jahr wieder zu tun. Gestern abend kam mir im Dunkeln ein Vater mit 4 Kindern im Kindergartenalter entgegen. Alle auf Fahrrädern.Stolz riefen die Minis “Hallo” “Guten Abend” “Tschüss” – Kinder erobern sich ihr neues Leben schnell , wenn man ihnen die Chance gibt.

Wird Schwarz im Buch noch eine weitere Chance ergreifen?  Er ist im Begriff ein Tickett nach Amerika und einen Pass gegen das Zuhören seiner Lebensbeichte einzutauschen. Ist seine Frau auf der Flucht gestorben, verlässt ihn sein Lebensmut? Noch nächtigen sie im Wald frierend und zunehmend bar jeden Trostes.

Draußen werfen sich grimmig fauchende Windböen gegen das Fenster. Ich zünde eine Kerze an. Die Katzen schlafen und der Hund schaut mich vorwurfsvoll an- kein Gassigang heute- aber ich  werde das Buch wohl bis morgen ausgelesen haben.

Morgen gehen wir UBU versprochen…..



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