Ein sehr intimes Gespräch mit Johnny, von Johnny´s Papablog

Ihr Lieben… Wisst ihr was ich wirklich interessant finde? Väter die bloggen. Ich kann Euch zwar nicht sagen warum das so ist, aber mich faszinieren Väter, die gern schreiben und das Bedürfnis nach Mitteilung haben. So kommt es also nicht von ungefähr, dass ich den lieben Tobias aka Johnny um ein Interview gebeten habe. Was dabei herauskam und wie er zum Kitavorstand wurde, erfährst du jetzt.

Lieber Johnny, oder soll ich besser Tobias sagen? Vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, mir ein Interview zu geben. Du, als einer der wenigen Papa-Blogger, bist ja mittlerweile nicht ganz unbekannt in der Bloggerszene. Für alle, die dich aber doch noch nicht kennen, stell dich doch bitte einmal kurz vor:

„Ja, Mensch, Hallo Nina! Ob Johnny oder Tobias, beide Namen funktionieren online wie real gleichermaßen. Es gibt Menschen, die sagen auch einfach „Hey, Kaffee“ zu mir. Und warum auch nicht? Meine Tochter ist nun zweieinhalb Jahre alt und genau der eine ausschlaggebende Grund dafür, warum ich meine Vollzeitstelle aufgegeben habe. Lange habe ich zuvor als Pädagoge außerschulisch gearbeitet. Mittlerweile bin ich Autor, Redakteur, Schreiber und de facto Kita-Leitung. Wie das Leben eben manchmal so spielt.“

Wie lange schreibst du schon auf Johnnys Papablog und wie kam es dazu?

„In seinen verschiedenen Inkarnationen ist „Johnnys Papablog“ mittlerweile schon erstaunliche drei Jahre alt. Wann wir beide aber genau Blog-Geburtstag feiern, das weiß ich leider auch nicht so genau. Wenn also andere Blogs feierlich ihre Jubiläen feiern, schiele ich immer auch ein klein wenig neidisch hinüber.“

Fühlst du dich zwischen den ganzen Mami-, Familien- und Beautyblogs manchmal wie der Hahn im Korb?

„Man stelle sich mal vor, die Elternblogger-Szene wäre wirklich ein lose gewickelter Hühnerhaufen. Dann wäre ich eventuell einer dieser tollen Hähne. Bin ich aber nicht. Und zum Glück geht’s in Wirklichkeit alles ganz gesittet und flauschig zu. Ich bin einfach nur einer von vielen. Manchmal bin ich sogar noch Fanboy. Machen wir uns nichts vor: Von der Reichweite mancher, vieler Momblogger kann ich persönlich nur träumen. Reichweite ist aber zum Glück gar nicht alles. Und zum Glück bin ich ganz zufrieden mit dem, wie es gerade so ist.“

In deinem Blog, schreibst du teilweise sehr berührend und deine Artikel bringen einen zum nachdenken. Bist du denn im realen Leben auch eher ein emotionaler Mensch, oder lässt du deine Emotionen vorrangig in deinen Artikel heraus?

„Oh ertappt! Deine Beobachtung ist insofern messerscharf. Das Emotionale kommt eher in meinen Texten heraus. Im realen Leben halte ich mich gerne zurück. Ich höre lieber zu und halte etwas hinter den Berg. 25 Jahre soziale Merkwürdigkeit lässt sich nicht einfach so abschütteln. Hätte ich aber nicht gedacht, dass es so offensichtlich ist. Einerseits. Andererseits kann man online eben auch nur der sein, der man auch offline ist, oder?“

Als Vater einer Tochter, lebst du also mit zwei Damen zusammen. Da bist du als einziger Mann ja schon mal in der Unterzahl. Hand aufs Herz, würdest du manchmal gern Puppen gegen Bälle tauschen?

„Nicht unerwähnt sollte an dieser Stelle unsere Katze bleiben. Das Zahlenverhältnis kippt also in Richtung 3 zu 1. Meine Tochter ist jetzt in etwa zweieinhalb Jahre alt. Sie liebt Kuscheltiere und kümmert sich wirklich rührend um sie. Da darf ich dann auch als Vater mal dahinschmelzen. Auch mit Autos und Bällen spielt sie liebend gern. Zum Nikolaus wird sie jede Menge Autos sowie ein großes Müllauto geschenkt bekommen. Und allein in unserem Wohnzimmern liegen just in diesem Moment fünf Bälle in ganz unterschiedlichen Größen. Den gelben Flummi nicht zu vergessen. So gesehen habe ich da überhaupt keine Entzugserscheinungen. Auch Puppen sind für mich völlig in Ordnung. Einzig das Kasperle-Theater, das versuche ich zu meiden, wie so jemand, der.. naja, mit dem Kasper so gar nichts anfangen kann.“

Wie kommt man dazu, Kitavorstand zu werden?

„Ach, das geht viel schneller als man denkt. Ganz nebenbei auf dem Spielplatz wurde ich von meinem Vorgänger gefragt, ob ich mir die Arbeit als Vorstand vorstellen könne? Mit pädagogischer Vorbildung und Erfahrung mit Berliner Behörden fiel die Entscheidung für mich persönlich recht schnell. Und so führte eins zum anderen. Ich hatte dennoch überhaupt keine Ahnung davon, in was genau ich mich da schon wieder reingeritten hatte. Es ist aber schon eine ganz merkwürdige Erfahrung, wenn man weiß, welche behördlichen und rechtlichen Angelegenheiten man für den Betrieb einer Kita beachten muss – außerdem bin ich ja auch Arbeitgeber mit entsprechenden Pflichten. Ich muss aber gestehen, dass ich mich außerordentlich wohl damit fühle. Es macht sogar manchmal Spaß. Übrigens: Auch auf dem Blog wird sich das eventuell bald niederschlagen, doch das ist noch geheim.. oh. Das hätte ich jetzt nicht sagen dürfen!“

Wenn du nicht gerade bloggst, in der Kita sitzt oder dich um deine Tochter kümmerst, was sind deine Hobbys, was macht dir das Leben bunter?

„Moment, abzüglich Arbeits- und Schreibzeit, Bloggen, Kita und Tochter. Wieviel Zeit bleibt da nochmal genau übrig? Ich fotografiere gern und mache das so zwischendurch mal. Oder für den Blog. Oder beides. Während ich schreibe schaue ich gern Serien. Aber hey, wer tut das nicht. Ich esse auch gern mal Käsekuchen mit dem Irren vom Familienbetrieb.“

Du wohnst bekanntlich in Berlin. Könntest du dir auch ein Leben außerhalb Deutschlands vorstellen und wenn ja, wo?

„Gar nicht lange vor der Geburt meiner Tochter hatte ich die Möglichkeit, dauerhaft im Ausland zu leben. Sogar gleich zweimal, wenn auch auf ganz unterschiedlichen Kontinenten. Und wenn ich ganz ehrlich bin, wäre ich diesem Ruf nur allzu wahrscheinlich gefolgt – und wäre sodenn nach Israel übergesiedelt. Geklärt war auch eigentlich schon alles. Aber wie heißt es so schön: „Life is what happens when you’re busy making other plans.“ Auch heute noch kann ich mir ein Leben in Israel vorstellen. Gleiches gilt für bestimmte Gegenden Amerikas. Ob das aber mit einer. zweijährigen Tochter wirklich realistisch ist? Machen wir uns nichts vor.. P.S. In den letzten Monaten habe ich übrigens eine ganz abstruse Vorliebe für London entwickelt. Wer weiß also, was noch so passiert.“

Um einen besseren Einblick in dein Leben zu bekommen, beschreibe uns doch mal einen typischen Tag bei euch.

„Ein typischer Tag? Ich versteh die Frage nicht! So etwas gibt es nicht. Also oftmals jedenfalls nicht. Für gewöhnlich bring ich meine Tochter morgens in die Kita. Dann arbeite ich, hole sie wieder ab. Familienzeit. Gegen 21:00 Uhr fange ich noch einmal mit meiner Arbeit an, bis ich dann zwei Stunden später keine Lust mehr hab und dann noch eine Stunde netflixe, oder auch zwei. Und morgen früh um 7h geht alles wieder von vorne los. Irgendwo zwischendurch ist noch Zeit für Kita-Verwaltung und für das, was sonst noch so in einem modernen Leben anfällt.“

Das letzte Wort gehört dir. Hier kannst du alles sagen, was du schon immer Mal sagen wolltest:

„Kommt ein Mann in die Bar.. was? Was! Was ich gelernt habe: Man sollte das Internet nicht allzu Ernst nehmen. Oder die Arbeit. Oder die anderen. Oder sich selbst. Nur wenn die Katze maunzt, dann sollte man ganz genau hinhören – ganz alte Cat Lady Weisheit. Ansonsten ist es genau das, was mir am Bloggen und Schreiben gefällt. Man kann bei aller Gleichheit und bei aller Differenz stets ganz entspannt miteinander umgehen. Auch dann, wenn es um Kooperationen geht. Alles schön flauschig. Und das kann und soll bitte alles gern so bleiben.“

Vielen lieben Dank für das Interview 🙂


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