Ein Halleluja für den Handschuh!

Silke Debler

Silke Debler und ich kennen uns schon ungefähr drei Jahre, wir können es aber nicht genau sagen, unser Kennenlernen liegt irgendwann zwischen der Geburt meines zweiten Kindes, das jetzt vier ist, und vor der Schwangerschaft mit ihrer Tochter, die jetzt anderthalb ist. O ha, so rechnet man also, wenn man Kinder hat!  Wir haben uns nicht oft gesehen, aber immer war es viel zu kurz. Wir treffen uns und dreschen mit Ideen aufeinander ein, müssen unbedingt reden, es ist sehr inspirierend mit ihr und ich denke, wir hatten von Anfang an viel Nähe und Verstehen füreinander. Vielleicht auch, weil wir uns künstlerisch oder kreativ interessieren? Oder ästhetisch verstehen?  Oder gerne Ausstellungen anschauen und dann ganz viel essen und trinken, mit herumtobenden Kindern? Oder im Atelier zu David Bowie herumhüpfen und Handschuhe erspinnen.

Wir haben uns damals kennengelernt, als Silke mir ein paar ihrer Taschen geschickt hat, damit ich sie trage. Ich rief siesofort an, weil ich ihre Taschen ganz toll fand. Sehr künstlerisch, wild und in einer ganz hohen Qualität. Die Taschen wurden in New York gefertigt, wie Silke damals auch gelebt hat. Damals, haha. Naja, vor drei Jahren, als unser aller Welten noch so anders waren!  Was ich gar nicht wusste, ist, dass Silke, die in London Modedesign studiert hat, nach dem Studium erstmal Handschuhe gemacht hat, auch in New York, und beieiner Handschuhfirma dann auch Kreativchefin war. Die wunderschönen langen Spitzenhandschuhe, die ich in ihrem Neuköllner Atelier sofort anziehen musste, sind aus dieser Zeit. Dann kamen die tollen Taschen..Und dann natürlich auch noch das Leben! 

Als sie vor zweieinhalb Jahren nach Berlin zog, wollte sie sich erstmal auf die Handschuhe konzentrieren. ( An dem Comeback der Taschen arbeite ich noch!)   Silke wünscht sich eine sehr hohe Qualität für ihre Handschuhe, und kann diese in Zusammenarbeitet mit einer kleinen italienischen Manufaktur nun realisieren. Die Materialien stammen alle aus Europa. Entzückend weiches Leder,   zartwarmer Cashmere für die Innenfutter, die Hasenfelle für den Besatz oder die Ketten. 

Handschuh Silke Debler

Ist ein Handschuh Luxus? Oh Gott, da ist die wieder, meine Lieblingsfrage: Was ist Luxus?  Weil ich wünsche mir ja, dass jeder Mensch ein schönes Paar Handschuhe von Silke Debler hätte, nicht zwei Paar aus Fleece pro Saison, wo der Verlust schon eingerechnet ist, sondern ein Paar heissgeliebte, kostbare wärmende Schmuckstücke, auf die man natürlich rasend aufpasst, ach, da ist ja dann schon das Lieblingsthema meiner Mutter, die Achtsamkeit! Mein Vater hat meiner Mutter im Laufe ihrer gemeinsamen Zeit sieben Paar wunderschöne Handschuhe geschenkt. Sie liebt es, der Witterung ihre Schnippchen zu schlagen und trägt sie mit selbstverständlichen Stolz. Noch nie habe ich erlebt, dass sie einen davon verloren hätte, und es ist keineswegs so, dass sie niemals das Haus verlässt. Haha, sie ist sozusagen ein reitender Husar mit schönen Händen in ihren Schuhen. Handschuhe haben ja auch eine Tradition. Hm, ja, das auch, aber ich wollte sagen, Handschuhe erzählten ja schon immer bestimmte Dinge, welche Farbe, welcher Stoff, wenn man sich da auskennt, sind wichtige Dinge schon geklärt, bevor man überhaupt den Mund aufmacht, das Reden kann man sich da sparen und gleich küssen. Wenn es der Handschuh erlaubt! Küssen geht mit Handschuhen auch besser als Tipptipptipp auf dem Smartphone, obwohl Silke Debler dafür dann Magnetplättchen einsetzen lässt in die Spitzen ihrer nächsten Handschuhkollektion.

Auf die bestehe ich nämlich, weil wie soll das wichtigste Körperteil in den Hochzeiten der elektronischen Revolution, das Fingerchen, denn bedeckt und zu sein ohne den Puls der Medien zu fühlen? Vielleicht werden deswegen noch viel zu wenige der zarten schmückenden Handschuhe getragen? Aber mit befreiten Fingerspitzen oder kleinen Magnethilfen wird das alles auch kein Thema sein. Und wer weiss, vielleicht gibts von Silke Debler ja auch bald einen I-glove?  Ein Handschuh mit integriertem Smartphone?  

Erstmal aber freue ich mich auf Schönheit und Wärme meiner angezogenen Hände, selbst wenn mich um halb acht Uhr morgens, die Berliner Kälte anknurrt. Dann sage ich, ätsch Winter, geh halt ins Internet hinein und bestell Dir schnell a Paar bei So-Sue! Und ne Kerze glei dazu! 

Ein Halleluja für den Handschuh!

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