Ein emotionales Interview mit Sabine von Goodbye Deutschland! Die Auswanderer, über ihren kranken Sohn und das Leben in Spanien…

Normalerweise stellen sich die Menschen selbst vor wenn ich sie interviewe, doch dich liebe Sabine, möchte ich vorher gern ankündigen, denn ich bin besonders stolz, dass eine so starke und vorbildliche Frau mir heute Rede und Antwort steht.
Sabine ist Mama von drei zuckersüßen Söhnen, verheiratet und lebt mit ihrer Familie seit etwa 2 Jahren in Spanien. Ich habe sie das erste Mal in der Sendung „Goodbye, Deutschland! Die Auswanderer“ gesehen und fand sie von Anfang an einfach super. Sie und ihre Familie haben kein leichtes Leben. Ihr Sohn Mathis leidet an einer unheilbaren Lungenkrankheit, der sogenannten: „primäre ciliäre Dyskinesie“, einem unheilbaren Gendefekt, der die Atemwege des Jungen zerstört. Seine Krankheit war mitunter der größte Grund, weshalb die Familie ausgewandert ist. Das milde Klima Spaniens wirkt sich nämlich positiv auf Mathis Gesundheit aus. Aber auch in Spanien ist nicht alles Sonnenschein. Auch dort muss gearbeitet werden und das weitaus mehr als in Deutschland. So führt Sabine neben ihrem Job als Hausfrau und Mutter, noch einen Beautysalon.

Liebe Sabine, vielen lieben Dank, dass du dir die Zeit nimmst, mir ein Interview zu geben! Ich freue mich wirklich sehr, denn du hast mich von Anfang an sehr beeindruckt.

Beschreibe meinen Lesern doch bitte einmal dein ganzes Wesen:

Ich würde mal behaupten, dass ich eine ganz nette und liebe Person bin, die aber natürlich auch mal schlechte Tage hat. Ich kümmere mich lieber um andere, als um mich selbst. Für Menschen die ich in mein Herz geschlossen habe, bin ich immer da. Ich bin offen und ehrlich und meine Familie steht an erster Stelle.

Hast du neben Beruf und Familie einen Ausgleich, ein Hobby, was dich frei macht?

Für mich gibt es meine Kinder, meinen Mann und meine Arbeit. Leider bleibt mir derzeit wenig Zeit für meine Freunde und schon gar nicht für ein Hobby. Das finde ich aber nicht weiter schlimm, denn ich weiß, dass auch wieder Zeiten kommen in denen Hobbys Platz in meinem Leben finden. Zeit mit meiner Familie ist für mich das Wichtigste, da brauche ich keine anderen Hobbys.
Wie überstehst du einen harten Tag? Hast du ein Geheimrezept? Einen kleinen Tipp für mich und meine Leser vielleicht?

Wie ich einen harten Tag überstehe? Das ist eine gute Frage, darüber mache ich mir gar keine Gedanken, denn es läuft einfach. Es muss laufen. Natürlich habe ich auch Tage an denen ich nicht mehr mag oder auch mal nicht mehr kann. Aber jede Mami weiß, man muss einfach funktionieren, egal was ist. Manchmal fragt mich Mathis: „Mama, warum bist du traurig?“ Dann antworte ich: „Schatz, ich bin einfach nur müde.“ Man versucht seinen Stress vom Tag zu verstecken. Aber warum eigentlich? Weil ich Mama bin? Auch Kinder müssen sehen, dass auch Mama manchmal einen Tiefpunkt hat. So lernen sie nämlich, dass Tiefpunkte zum Leben dazu gehören. Man muss sie nur bewältigen und zwar zusammen. Egal wie anstrengend oder hart mein Tag war, sehe ich mir meine Kinder an, dann weiß ich wieder für wen ich das alles mache.
Du hattest es nicht immer einfach im Leben. Wie gehst du mit negativen Ereignissen um?

Wie ich mit negativen Ereignissen umgehe, hängt immer davon ab, welche es sind. Aber eines habe ich in den letzten Jahren gelernt: Es bringt nichts in ein Loch zufallen. Dann wird es nur noch schlimmer. Man muss versuchen sie zu verarbeiten, wieder aufzustehen und weiterzugehen. Das klingt jetzt einfach. Ist es aber nicht. Aber man kann es lernen. Dabei hilft es miteinander zu reden. Ganz egal ob mit dem Partner, den Kindern oder Freunden.

Wie kommst du damit zurecht, dass dein Sohn Mathis Lungenkrank ist?

Die Frage sollte nicht sein, wie ICH damit zurecht komme, sondern WIR!
Es ist sehr schwer. Zuerst musst du es für dich verarbeiten, dann mit der Familie und natürlich in unserem Fall mit Mathis, denn er leidet nämlich am meisten darunter. Es ist schlimm für eine Mutter, wenn sie ihr Kind leiden sieht und es ihm nicht abnehmen kann. Irgendwie wächst man in diese Situation herein, aber es ist immer wieder aufs Neue schrecklich, weil man einfach hilflos ist. Wir kämpfen alle als Familie und stehen hinter Mathis. Wenn es Mathis schlecht geht, helfen alle ihn zu pflegen, ihm Mut zu machen und ihn zu stärken. Und so schaffen wir es immer wieder, gemeinsam als Familie, Mathis stark zu machen. Und das zu sehen, stärkt uns als Familie dann wieder.

In wieweit hat eure Auswanderung dein Leben verändert? Gibt es Dinge die du bereust?

Natürlich verändert eine Auswanderung dein Leben und ich behaupte im Wesentlichen aber positiv. Der Hauptgrund für mich war, die Infektanfälligkeit von Mathis zu reduzieren und so lange wie möglich sein Lungengewebe zu erhalten. Und das ist gelungen. Wir sind jetzt zwei Jahre in Denia und Mathis hatte lediglich 2 kleine Infekte und einen großen, der 7 Wochen anhielt. Diese 7 Wochen waren mit einem Krankenhausaufenthalt und 3x Kontrolle pro Woche gespickt, was an den Nerven zerrte. Ich hatte diesmal wirklich Angst um ihn, aber dank der tollen Ärzte hier, ist jetzt wieder alles gut. Trotzdem denkt man manchmal, dass es in Deutschland einfach war. Aber schaue ich dann in die glücklichen Augen der beiden kleinen Jungs (der Große möchte wieder nach Deutschland), dann weiß ich wofür ich das alles mache und weiß, dass es das Richtige ist.
Liebe Sabine, das letzte Wort gehört dir. Hier darfst du alles sagen, was du schon immer mal sagen wolltest 🙂

Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen bedanken, die uns nach der Sendung so herzergreifende Nachrichten geschickt haben. Wir waren wirklich überwältigt. Der Grund weshalb wir bei Goodbye Deutschland! Die Auswanderer mitgemacht haben, war die Krankheit von Mathis bekannter zu machen und das Menschen die unter diesen Symptomen leiden, darauf aufmerksam gemacht werden. Viele Ärzte kennen diese Krankheit nämlich noch nicht und können sie somit auch nicht diagnostizieren. Und je früher die Krankheit festgestellt wird, desto besser ist es. Ein weiter Grund war zu zeigen, dass wenn man Ziele hat und zusammen hält, kann man alles schaffen. Auch wenn es mal holprig wird.

Ich bedanke mich bei dir liebe Nina und wünsche allen Mamas & Papas und natürlich auch allen anderen, nur das Beste!

Vielen Dank für das offene und ehrliche Interview und deinen bewegenden Einblick in euer Leben! Wer gerade in Spanien ist, oder demnächst dorthin verreist und Sabine und ihre Arbeit gern mal kennen lernen möchte,  der kann sich auf ihrer Internetseite vorab informieren!

Ich wünsche euch alles erdenklich Gute und hoffe vor allem, dass Mathis glücklich und gesund in Spanien leben darf!

Alles Liebe!
Eure Nina


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