Ein bisschen Sex muss sein: "Zipper"

Ein bisschen Sex muss sein:

Ob Patrick Wilsons Blick wohl wieder...

Auf die Frage, wie es denn zuhause liefe, antwortet Jeannie Ellis (Lena Headey, u.a. Game Of Thrones) noch gelassen: „Im Moment alles drunter und drüber - aber gut.“ Zu dem Zeitpunkt weiß sie allerdings noch nicht, dass ihr Mann Sam (Patrick Wilson, u.a. Conjuring) derzeit tatsächlich mal unten und mal oben liegt. Und zwar nicht auf oder unter ihr, sondern bei Damen einer zwielichtigen Escort-Agentur.
Dabei ist Sam Ellis ein Gewinner, dem es nicht reicht, erfolgreicher Staatsanwalt zu sein. Er möchte mehr, er möchte Macht. „Ich darf keine Ballerina sein, kein Astronaut sein!“, erklärt er irgendwann. Seine Frau lernte er früh kennen, schon zu Jugendzeiten, Jeannie ließ die Karriere sausen, um den gemeinsamen Sohn groß zu ziehen. Jeannie ließ ihn gewähren, hielt ihm den Rücken frei. Beide wollen viel erreichen, beide wollen zusammen nach ganz oben an die Spitze des Macht-Apparates. Er will in die Politik, Senator werden. Und er hat das Zeug dazu, denn er ist mit allen Wassern gewaschen. Doch Sam ist ein Zipper, einer, der Probleme mit seinem Reißverschluss bekommt, wenn er eine junge und attraktive Dame sieht.
Umgehend kommt er ins Schwitzen, direkt fummelt er sich hastig an seiner Krawatte herum. Sam ist sexsüchtig, kauft sich für Frauen-Bestellung sogar extra Prepaid-Handys und gibt sich als Bob Fisher aus, verbringt ausgiebige Nächte mit teils viel zu jungen Mädchen. Sam, also Bob, also der Zipper bekommt jedoch alsbald Probleme. Ihm geht die Kohle aus und irgendwann ermitteln die eigenen Leute gegen seine geliebte Escort-Agentur. Jetzt heißt es: Spuren verwischen...

Ein bisschen Sex muss sein:

...zu einer hübschen Frau wandert, und...


Ja, ne, ist klar. Da hat Regisseurin Mora Stephens wohl etwas zu viel „House Of Cards“ gesehen. Ein Päärchen, das mit allen Mitteln versucht, auf der Erfolgswelle mitzuschwimmen - egal, was man dafür alles tun und verwischen muss. So zumindest endet ihr Streifen „Zipper“, an dessen Ende sich folgende Quintessenz heraus kristallisiert: Alle böse. Journalisten sind fies, interessieren sich ein Dreck für Menschen. Politiker sind fies, interessieren sich nur für Macht. Alleeee. Und es hat doch jeder seine Geheimnisse, wer das nicht hat, der ist Schwanzlutscher. So heißt es im abschließenden Part eines Films, der auch vorher eindrucksvoll zeigt: Selbst so mancher Porno ist sympathischer.
Denn in Zipper ist jede einzelne Figur – von unserem fröhlichen sexsüchtigen Hauptcharakter über seine nicht minder machtgeile Frau, den Vätern bis hin zu allen Kollegen – unsympathisch, ein Arschloch, ach, noch viel mehr als das. Da können auch noch so große und bekannte Namen wie beispielsweise Richard Dreyfuss oder Christopher McDonald auf der Cast-Liste erscheinen: Bei diesen Charakteren, da möchte man bloß noch im Strahl kotzen. Die Schauspieler dachten sich das gleiche.

Ein bisschen Sex muss sein:

...seine Frau wohl dazu zu sagen hat? Die Antworten könnt ihr jetzt kaufen.


Und überhaupt: Was soll uns ein Machwerk sagen, dessen Inhalt einzig und allein daraus besteht, wie wir einen unsympathischen Mann dabei begleiten, wie er sich in irgendwelchen Hotelzimmern in Ruhe mit irgendwelchen Damen vergnüg, um denen anschließend die Leviten zu lesen, warum sie nicht was Besseres tun. Soll das irgendwie zu irgendwas mahnend den Finger heben? Über die reichen, die die armen ausnutzen? Soll das zeigen, dass hinter jeder gutbürgerlich-erfolgreichen Fassade auch irgendwas Böses steckt? Keine Ahnung, ich weiß es nicht.
Stephens will mit dem Film wohl einen mittelschweren Skandal-Film herbeibeschwören, schafft sie nicht. Stattdessen drehte sie einen regelrecht abstoßenden Schmuddel-Film, bei dem Escort-Girls als Frauen gezeigt werde, die direkt alles mit sich machen lassen, wenn man nur mit ein paar Scheinen wedelt. Und alleine die Einführung von Ellis ist haarsträubend.
Ein bisschen Sex muss sein: Er trifft auf eine Praktikantin, blond, „ich habe es vor langer Zeit aufgegeben, Mädchen wie Sie zu beeindrucken“, sagt's, fährt's nach Hause, besorgt's sich selbst vorm Fernseher, um dann in aller Seelenruhe zu seiner Frau ins Bett zu hüpfen. Ohne sich dabei die Hände zu waschen!  
BEWERTUNG: 0,5/10Titel: Zipper (2015), jetzt auf DVD, BluRay & Co. erhältlichFSK; ab 12Laufzeit: 113 MinutenGenre: Drama, ThrillerRegisseur: Mora StephensDarsteller: Patrick Wilson, Lena Headey uvm.
Bilder: Ascot Elite Home Entertainment

wallpaper-1019588
UNIQLO – Neue Kollektion zu Final Fantasy vorgestellt
wallpaper-1019588
Pokémon GO: Neue Funktionen vorgestellt
wallpaper-1019588
Dragon Ball Xenoverse 2 – Neue Charaktere für den „Future Saga“-DLC angekündigt
wallpaper-1019588
One Piece Odyssey erscheint für die Nintendo Switch