Edel-Schokolade zum Dahinschmelzen

Maya und Azteken betrachteten den Kakao als Geschenk der Götter. Der stärkende Trunk, den sie aus dem Samen der Pflanze brauten, war daher allein Adeligen vorbehalten. Er galt ihnen sogar als so kostbar, dass er  ein wichtiges Zahlungsmittel war. Kakao hat auch heutzutage noch viele Verehrer – und wird wieder wertvoller: Der Trend geht hin zur Edel-Schokolade.

Edel-Schokolade: Eine Klasse für sich

Drei PralinenVor einigen Jahren fiel mir eine Postkarte in die Hände. Sie trug den Spruch „Jetzt kaufe ich mir für 500 Mark Schokolade!“ Ein Traum für jeden Schokoholic: Für die Summe hätte man sich damals kiloweise Süßigkeiten leisten können. Oder richtig teure. Denn selbst ein Täfelchen oder Pralinchen kann ein kleines Vermögen kosten: Dass Schokolade sich (wieder) zum Luxusartikel entwickelt, hat nicht nur mit den gestiegenen Preisen von Kakao zu tun. Etliche Chocolatiers setzen gezielt auf Klasse statt Masse und verwenden für ihre Kreationen nur edelste Ingredienzien.

Kakao als große Kostbarkeit

Detailaufnahme mehrer Stückchen SchokoladeDer Trend kehrt damit quais zurück zu den Wurzeln. Denn als die Karriere des Kakao begann, brachten die Azteken das „Braune Gold“ ihrem Gott Quetzalcoatl als Opfer dar. Mit den qualitativ besten und schönsten Bohnen kauften sie sogar ein. Krieger und Priester der Azteken stärkten sich außerdem mit einem würzigen Trank aus Kakaobohnen, Wasser, Vanille, Mais und Cayennepfeffer. Den nannten sie Xocóatl.

Im 16. Jahrhundert fanden auch die Eroberer Gefallen daran und brachten den Kakao mit zurück nach Europa. 1544 wurde am spanischen Hof der erste „Schoko-Shake“ serviert – und blieb lange ausschließlich wohlhabenden Leuten vorbehalten. Erst etwa 100 Jahre später – 1657 – eröffnete in London ein erstes Café für schokoladehaltige Getränke: Das „Braune Gold“ wurde langsam erschwinglicher und schließlich, in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, zur Selbstverständlichkeit in Supermarktregalen.

Schoko-Mekka Elfenbeinküste

Label auf einem Sack für Criollo-KakaobohnenSchokolade ist beliebt – speziell in Deutschland: Bundesbürger sind Europameister im Schokokonsum. Etwa elfeinhalb Kilo vernaschen allein sie jedes Jahr.  Dementsprechend große Mengen Kakao werden produziert – etwa drei Millionen Tonnen. Die Grundzutat für solch süße Sünden kommt aus Ghana, Nigeria oder Kamerun.

Haupterzeuger ist jedoch die Elfenbeinküste: Von dort stammt etwa ein Drittel der jährlichen Ernte. Kakao von der Côte d´Ivoire wird überwiegend in die USA exportiert. Europäer verzehren dagegen überwiegend Kakao aus Venezuela. Bohne ist nicht gleich Bohne: Unterschieden wird in Konsum- und Edel-Kakao. Letzterer macht weniger als fünf Prozent des Ertrags aus. Von den seltenen Luxus-Sorten gilt wiederum Criollo als die beste: Sie ist weder säuerlich noch bitter, hat einen milden Geschmack und interessante zusätzliche Aromen.

Süße Sünde aus Ecuador

Eine Tafel To´ak in Holzschatulle auf KakaobohnenLogisch, dass nur beste Bohnen in den teuersten Schoko-Sorten zum Einsatz kommen. Dazu zählt zum Beispiel eine Edel-Schokolade aus Ecuador: To´ak bietet gereifte Jahrgangsschokolade an, die mit den erlesensten Weinen und besten Whiskeys mithalten können soll. Die teuerste Tafel im Sortiment – die Vintage – reift 18 Monate in alten, französischen Cognac-Fässern und nimmt dadurch ein spezielles Aroma an. Macht 345 Dollar für eine 50-Gramm-Tafel.

Eine „junge“ To´ak mit 80,5-prozentigem Kakao von der Plantage mitten aus dem Regenwald ist günstiger – für 270 Dollar – zu haben. Nicht nur hochwertige Zutaten machen den Preis aus. Die Firmenchefs, der Amerikaner Jerry Toth und der Österreicher Carl Schweizer, lassen pro Jahr nur wenige hundert Tafeln herstellen. Die werden nummeriert und kommen in schönen Holzschatullen aus spanischer Ulme zum Kunden.

Kakao in seiner schönsten Form

Schokoladenstückchen der belgischen Edel-Schokolade GodivaDamit toppt die Schokolade aus dem Regenwald die lange Zeit teuerste „süße Sünde“ der Welt: Das ist eine Art Riesen-Praline aus 70-prozentigem Valrhona Kakao und schwarzem Trüffel. Die Madeline au Truffe vom Chocolatier Knipschildt kostet 250 Dollar pro Stück. Mit schokoladigen Versuchungen der Luxuskategorie lockt auch der belgische Chocolatier „Godiva„. Mit der 150 Euro teuren Geschenkpackung „Royal“ zum Beispiel: Eine nach Wunsch zusammengestellte Mischung zart-schmelzender Pralinen und Carrés in einer in schokoladig-samtigem Braun bezogenen Packung. Auch dieses Potpourri an Schoko-Schmankerln ist ein perfektes Beispiel für die neue Luxus-Linie beim Naschen.

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