Ecosummit 2016 in Berlin zeigt große Chancen für Energie-Startups

Ecosummit 2016Abschlussfoto des Ecosummit 2016, Foto: Andreas Kühl

Zwei Tage voll mit Pitches von Startups, Investoren, Unternehmen und Acceleratoren. Zwote Tage mit guten Gesprächen und neuen Kontakten. Das war der Ecosummit 2016, erstmals mit einem sehr hohen Anteil an Startups aus dem Energie-Sektor und  mit vielen großen Energieversorgern als Sponsoren. Das ist einer der Gründe warum dieser Ecosummit für mich die bisher beste Ausgabe war.

Ecosummit 2016 zeigt wachsendes Engagement der Energieversorger für Startups

Eine neue Tendenz in dieser Branche ist, dass durch das Engagement der europäischen Energieversorger – die deutschen Versorger stehen nicht alleine da – das Angebot an Investoren größer geworden ist. Ob die Startups damit sich ihre Investoren aussuchen können, wie manche Teilnehmer gesagt hatten, kann ich nicht beurteilen.

Deutlich wird dies in der Zahl der verkündeten Abschlüsse, den Investititonen in Startups. Mir sind da zwei Startups in Erinnerung geblieben, die große Investments verkündet haben. Da ist zum einen Lumenaza, der Anbieter einer Utility-in-Box für die dezentrale Enegieerzeugung, mit gleich zwei neuen Investoren. Der Marktplatz für Strom aus erneuerbaren Energien bekommt eine nicht näher genannte siebenstellige Summe für weitere Investititonen von der EnBW New Ventures GmbH und der IBB Beteiligungsgesellschaft, eine Tochter der landeseigenen Investitionsbank Berlin.

Die Investitionssumme, die tado, der Anbieter smarter Thermostate, erhalten hat, ist hingegen genauer bekannt. In einer weiteren Finanzierungsrunde hat  tado 20 Mio. Euro erhalten von lNVEN CAPITAL, dem Risikokapitalfonds des international tätigen Energiekonzerns CEZ GROUP mit Sitz in Tschechien. Damit konnte tado bereits 50 Millionen Eurp an Wagniskapital einsammeln und ist eines der international am besten kapitalisierten IoT-Startups.

Täuschen die Innovationsabteilungen nur Innovationsfähigkeit vor?

Bei den Energieversorgern wurden aber auch die zwei unterschiedlichen Gesichter deutlich. Nach außen zeigen sie ihre großen Visionen und Innovationen, präsentieren sich äußerst zukunftsweisend mit der Ausrichtung auf eine dezentrale Energieversorgung mit dem Prosumer im Mittelpunkt. Paradebeispiel war die Session vom RWE Innovation Hub bei dem man meinen könnte RWE sei Vorreiter der Energiewende. Ja wirklich, das war RWE! Sie verwiesen auf andere Digital-Unternehmen, die keine eigenen Assets haben, AliBaba hat keine eigenen Produkte, Facebook keinen eigenen Content, AirBnB keine eigenen Wohnungen und Uber keine eigenen Autos. Der Energieversorger der Zukunft hat demnach auch keine eigenen Kraftwerke. Das braucht man nicht weiter zu kommentieren, davon ist RWE heute noch weit entfernt.

In den Gesprächen mit Startups und Investoren kam dann auch immer wieder die Realität zutage bei EVU und bei Stadtwerken. Die Zusammenarbeit läuft oft sehr schleppend, wenn das Interesse daran erst einmal geweckt werden konnte. Da ist man doch noch realistisch und kann die Versorger gut einschätzen. Es wird aber spannend wie lange sie noch so investieren können und was aus den Investitionen wird.

Gute wirtschaftliche Aussichten für dezentrale Energieerzeugung

Für Startups im Energiesektor ist aktuell definitiv eine gute Zeit, die Branche steht unter großem Veränderungsdruck und dezentrale Energieerzeugung wird immer attraktiver. Daran werden auch die Hindernisse der Politik nichts mehr ändern können.

Zahlen zur Unterlegung dieser Athene gab Michael Wilshire von Bloomberg New Energy Finance zu Beginn des Ecosummit:

  • Investitionen in Solarenergie machen 60-65% der Clean Energy Investitionen aus
  • Kosten für Photovoltaik-Module sind seit 2008 um 80% gefallen
  • Preise für Lithium-Ionen Batterie-Packs fallen von 2010 bis 2018 um 77%
  • Zwischen 2022 und 2026 wird die Kostenparität bei Kapitalkosten von Elektroautos im Verglich zu Benzinautos erreicht

Die vielen Eindrücke der unterschiedlichen Startups und die Entwicklung der Branche mit dem Auftreten der großen Energieversorger waren genauso wichtig für mich, wie die persönlichen Gespräche. Ich hatte die Gelegenheit einige Gründer persönlich zu sprechen und mich mit anderen Akteuren aus dem Umfeld auszutauschen.

Jetzt fehlen noch die Startups? Im nächsten Beitrag werde ich meine Top10 der vielen Startups aufzählen.

Was ist eigentlich Euer Eindruck von den jungen Unternehmen der Energiebranche?


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