Drucker oder Handy kaputt? – Schuld ist die “geplante Obsoleszenz”

elektromuell

Wachstum und Konsum sind wichtig - deswegen sind langlebige und grundsolide Geräte, die ein halbes Leben lang halten, ganz schlecht für´s Geschäft. Hersteller bauen absichtlich Defekte ein, damit das Gerät, möglichst pünktlich nach Ablauf der Garantiefrist, schnell den Geist aufgibt. Auch die Aufforderung zum Energiesparen ist gut für steigenden Konsum und die unternehmerische Bilanz, ob es stimmt oder nicht. Das Portal “Murks? Nein danke!” wehrt sich gegen solche Machenschaften.

Der Drucker HL-3040CN von Brother zeigt nach etwa 2.500 Ausdrucken an “Tonerkartusche leer”. Wer weiss, wie man das Zählwerk zurücksetzt, kann noch lange weiter drucken. Bei vielen anderen Druckern ist es ähnlich. Bei MacBooks Pro und Air ist dafür gesorgt, dass sie vom User nicht selbst ausgetauscht werden können. Apple berechnet für den Austausch 129 Euro. Bei Mobiltelefonen lautet die Ansage oft: “Reparatur lohnt sich nicht, kaufen Sie sich besser ein Neues.

Konsummuell

Kühlschränke und Waschmaschinen werden von der Industrie bewusst als Energiefresser hingestellt, wenn sie ein paar Jahre alt sind. Dabei lohnt sich die Umrüstung oft wirklich nicht, wenn man zum Energieaufwand des Geräts auch noch die kompletten Umweltauswirkungen dazurechnet, die einerseits die Verschrottung des alten und andererseits die Produktion des neuen Geräts mit sich bringen.

Geplante Obsoleszenz nennt sich das, wenn bewusst Schwachstellen eingebaut werden, um den Konsum anzukurbeln. Da wird die Reparatur übermässig teuer, oder das Produkt wird vorzeitig unansehnlich, die Betriebsstörung tritt ein oder wird einfach nur vorgetäuscht. Das alles ist den meisten Konsumenten zwar als Konzept nicht wirklich neu – und dennoch muss man sich jeden Tag damit auseinandersetzen. Auch dann, wenn der Wunsch nach dem neuesten Handy gerade wieder einmal übermenschlich zu werden droht.

Empfehlenswert ist deswegen das Portal “Murks? Nein danke”, das Stefan Schridde vor nicht allzu langer Zeit gegründet hat. Dort kann man die Schwachstellen von Geräten eintragen und sich als Interessent vor dem Kauf darüber informieren, wo “geplante Obsoleszenz” vermutlich das Konsumvergnügen trüben wird. Produkte werden meist nicht zur Befriedigung des Kunden hergestellt sondern zur Ankurbelung des Konsums. Deswegen ist solch eine Internetseite, die mithilft, solche Vorhaben geplanter Obsoleszenz aufzudecken, eine wirklich gute Initiative.

Lesen Sie dazu auch:
* Ratgeber “Reparatur und Umtausch”
* Das Phoebuskartell


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