Don't judge a Book by its Cover #1 ~ Außen Hui, innen Pfui

Don't judge a Book by its Cover #1 ~ Außen Hui, innen Pfui

ich habe mich in letzter Zeit ein wenig mit der Optik von Büchern befasst. Schon in DIESEM BEITRAG habe ich davon berichtet, dass ich viel unempfindlicher geworden bin, was den Zustand meiner Bücher betrifft. Ich kann nachwievor verstehen, dass vielen Lesern ihre Bücher heilig sind - mir ging es ja jahrelang auch so - aber mittlerweile sehe ich sie eher als liebenswerten Gebrauchsgegenstand an. Ich bekomme einfach keinen Herzkasper mehr, wenn mal 'ne Leserille entsteht.

Wie dem auch sei, so habe ich mich auch mit der Frage befasst: Bin ich durch das Bloggen "oberflächlich" geworden? Schon vor Jahren habe ich mich darüber ausgelassen, dass mich das Bloggen insofern beeinflusst hat, was meine Auffassung von Blogdesigns betrifft. Diesen "wundervollen" Beitrag könnt ihr gerne lesen. Aber auch was Bücher betrifft, so habe ich vermehrt nach schönen Covern Ausschau gehalten. Versteht mich nicht falsch, ich war auch schon vor dem Bloggen ein auf Optik bedachter Mensch, wenn es um Bücher ging. Oftmals habe ich mir dieses und jenes Buch gekauft, weil ich das Cover so schön fand (zum Beispiel bei Die Glasbücher der Traumfresser von Gordon Dahlquist → REZENSION). Durch das Bloggen war ich da aber noch viel extremer. Zu lesen . Ich bestellte auf umständlichen Weg teilweise meine Bücher, weil nur dieser oder jener Shop diese oder jene Ausgabe angeboten hat.

Wenn ihr momentan auf meine rechte Blogseite schaut, seht ihr, dass ich aktuell Mistborn von Brandon Sanderson lese. Und zwar nicht diese wunderschöne weiße Ausgabe, die alle BookTuber und Buchblogger besitzen, sondern die, zugegebenermaßen, hässliche Mass Market Paperback Ausgabe. Ja, ich finde sie selber nicht schön, aber sie kostet nur die Hälfte von der anderen Edition. Außerdem liebe ich Mass Market Paperback. Ja, die Cover sind oftmals hässlich und billig, so wie die ganze Porduktion des Buches billig ist, aber sie liegen einfach gut in meiner Hand, riechen für mich gut und sie sind günstig. Da schmerzt es sogar noch viel weniger, wenn das Buch nach dem Lesen so aussieht, als sei es durch den Fleischwolf gedreht worden.

Dementsprechend habe ich mich gefragt, wie viel mit die Cover noch bedeuten. Vor noch wenigen Monaten hätte ich gesagt, dass für mich das Cover in erster Linie ausmacht, ob ich das Buch lesen will oder nicht. Sicherlich trifft es auch heute noch zu, dass ich durch schöne Cover angeregt werde und meine Aufmerksamkeit auf bestimme Bücher lenke. ABER es ist mir heute nicht mehr so wichtig, dass ich auch diese wunderschöne Ausgabe besitze, wenn es irgendwo noch eine günstigere gibt, die dann vielleicht nicht so schnieke ist.


Wenn ich durch mein Bücherregal gehe, dann finde ich dort viele Bücher, die ich ausschließlich des Covers wegen gekauft und dennoch bis heute noch nicht gelesen habe. Weil ich durch die Buchblogger- und BookTuber-Szene angefixt wurde - aber eben nur optisch, nicht inhaltlich. Weil ich das Buch im Handel gesehen habe und einfach sofort besitzen musste, egal, ob mich der Inhalt interessiert oder nicht. Heute sehe ich das als pure Geldverschwendung an. Zudem gab es dann doch das ein oder andere Buch, dass mich sogar richtig enttäuscht zurückgelassen hat (darum soll es auch heute in diesem Post gehen).

100%ig werde ich vom Cover-Kauf nicht abrücken, da ich nachwievor Alice's Adventures in Wonderland Ausgaben und auch da mir noch die ein oder andere schöne Ausgabe gönnen möchte. Und ich kann mir auch vorstellen, dass ich vielleicht von absoluten Lieblingsbüchern auch mal schönere Editionen besitzen möchte. Aber anderweitig bin ich doch recht stark davon abgerückt, immer die schönste und tollste Ausgabe besitzen zu müssen.

Nun genug der Vorrede, denn jetzt möchte ich euch gerne einmal ein paar Bücher zeigen, die mich rein optisch zwar begeistern konnten, die mich aber inhaltlich (fast) auf ganzer Linie enttäuscht haben.

Das Buch habe ich mir damals tatsächlich in erster Linie - um ehrlich zu sein fast ausschließlich - wegen des Covers gekauft. Und oh mein Gott, ich finde es nachwievor wunderschön. Es trifft genau meinen Geschmack, insbesondere, was Fantasy betrifft; hier stimmt einfach alles: dieser Pergamenteffekt, die blutrote Farbe, die Schrift, einfach alles. Als ich das Buch dann damals irgendwann gelesen habe, war ich am Ende sehr ernüchtert. Die Story war bei weitem nicht so episch, wie das Cover vermutel ließ. Eine meiner größten Buchenttäuschungen letztes Jahr für mich. →

Sicherlich war es bei Elfenmagie von Sabrina Qunaj nicht nur das wunderschöne Cover, das mich damals zum Kauf verleiten ließ, sondern auch die durchweg positiven Stimmen auf allen möglichen Plattformen, aber dennoch würde ich behaupten, dass es in erster Linie das Cover war. Wieder stimmt für mich hier alles, wenn es darum geht, mich zu locken. Die Schriftart ist wunderschön, die Farbgebung stimmig, aber düster - optisch einfach perfekte Fantasy. Puh, inhaltlich hat für mich das Buch dann damals leider aber ganzer Linie versagt, ich fand es furchtbar. Von außen versprach es, ein spannender, düsterer Fantasy-Roman zu sein, von innen war es eine schnulzige Telenovela, in der seitenweise nichts passierte. Ich war so enttäuscht! →

Schon die HARDCOVER AUSGABE von Grimm fand ich damals wunderschön, aber als dann diese Taschenbuch Ausgabe 2012 erschien, war ich hin und weg und musste einfach dieses Buch besitzen. Dazu kam noch, dass es sich hierbei um eine Märchenadaption handelt, also Win-Win Situation für mich (und für Christoph Marzi, den ich durch den Kauf finanziell unterstützte, also Win-Win-Win). Auch hier konnte das Cover nicht halten, was ich mir von ihm erhofft hatte. Ich erwartete eine düstere, aber irgendwie unterhaltsame Geschichte. Bekommen habe ich damals jedoch eine absolut ziellose, hanebüchene Story, die keinerlei roten Faden erkennen ließ, dazu aber sich an vielen Stellen ständig wiederholte. Und die Figuren fand ich auch nicht so Bombe. Für mich leider ein Griff ins stille Örtchen. →.

Hier nenne ich einfach mal direkt beide Bücher einer Dilogie. Der Hauptgrund, warum ich The Assassin's Curse und The Pirate's Wish von Cassandra Rose Clark lesen wollte war, dass ich die beiden Cover so wunderschön fand. Und immer noch finde, wobei mir das Cover vom ersten Band noch ein bisschen besser gefällt als vom zweiten. Die Farben, diese arabisch anmutende Schrift, die rahmengebenden Ornamente, einfach bezaubernd. Ein weiterer Grund war, dass es sich um eine Story handelt, die in einer orientalisch angelehnten Welt spielt. Oh je, was war ich am Ende enttäuscht. Und wütend! Einmal davon abgesehen, dass man von der orientalisch angelehnten Welt relativ wenig mitbekommt, da das World-Building einfach mal nicht vorhanden ist, so ließ mich der erste Band - nicht total enttäuscht - aber ein wenig ernüchtert zurück. Vom zweiten Band erwartete ich dann aber viel viel mehr und für mich war dieser Band dann aber eine reine Katastrophe. Das erste Mal seit Ewigkeiten, dass ich einem Buch nur einen Stern gegeben habe. Wenn ihr wissen wollt, was mich gestört hat, dann lest meine , ich kann mich über das Buch einfach nicht mehr aufregen, sonst höre ich morgen noch nicht damit auf.

Ich muss gestehen, dass ich das Cover vom ERSTEN BAND der Dilogie sogar noch schöner fand, aber auch das Cover zu Odyssee im Orient hat mich begeistert. Und da mir der erste Band damals gefallen hatte, ging ich natürlich guter Dinge an den zweiten Band heran. Er war nicht der absolute Reinfall und ich habe das Buch auch nicht "gehasst", aber als ich damit durch war, war ich dennoch enttäuscht. Vor allem im Vergleich zum ersten Band stank dieses Buch dann doch gewaltig ab. Die Story war wirr und der Humor war auch nicht mehr mit dem aus dem Vorgänger vergleichbar. Hübsch sieht's schon noch im Regal aus, aber ich bezweifle, dass ich das Buch nochmal lesen werde. →

Das war jetzt nur eine Handvoll der Bücher, die mich inhaltlich bei Weitem nicht so überzeugen konnten, wie sie es optisch vermochten. Denn nur weil ein Buch von außen schön ist, heißt das noch lange nicht, dass auch dessen Inneres schön sein muss. Dies ist nämlich auch eine Art von "Don't judge a Book by its Cover". Ich habe noch ein paar mehr solcher Bücher in meinen Regalen stehen, aber das würde den Rahmen sprengen. Der Post ist sowieso schon zu lang geworden. Demnächst werde ich euch noch ein paar Bücher zeigen, die von außen nicht sonderlich schön sind, mir aber dennoch beim Lesen richtig gut gefallen haben. Und noch ein paar andere Varianten von "Außen Hui, innen Pfui". Ich hoffe, dass dies für euch wenigstens ein bisschen interessant ist.

Welche Bücher mit schönen Covern haben euch enttäuscht zurückgelassen? Schreibt's mir gern in die Kommentare :)

Don't judge a Book by its Cover #1 ~ Außen Hui, innen Pfui

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