Dolores | Stephen King

Dolores | Stephen King

Dolores Claiborne war über dreißig Jahre lang Haushälterin bei Vera Donovan. Nun wird sie verdächtigt, ihre Arbeitgeberin ermordert zu haben. Beim Polizeiverhör beginnt Dolores zu erzählen. Sie spricht nicht nur über den Tod von Vera Donovan, sondern offenbart ihr gesamtes Leben und ihr düsterstes Geheimnis.

Dieses Buch kann man nur schwer aus der Hand legen, es ist einfach atemberaubend spannend.

Schon eine gefühlte Ewigkeit schleiche ich um Stephen King herum. So viele Leser sind begeistert von ihm. Von seinen Geschichten, dem Thrill und Horror darin. Ich hatte immer etwas Angst davor, ein Buch von ihm zu lesen, weil ich noch nie Horror gelesen habe und doch ist er immer am Rand meiner Aufmerksamkeit gewesen. Immer wieder habe ich Blogger und Booktuber von ihm sprechen und schwärmen gehört und schließlich nachgehakt, welche Bücher denn für einen „King-Einsteiger" so geeignet wären. Schließlich habe ich mich für „" entschieden. Es ist eines der dünneren Bücher und klang schon vom Klappentext her sehr spannend. Ich bin unfassbar froh, dass ich dieses Buch gekauft und gelesen habe. Ich weiß jetzt schon sehr genau, dass dieses Buch nicht das Letzte gewesen ist, das ich von ihm gelesen habe.

„Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert [...]" (S. 133)

Schon das Vorwort hat mir eine wahre Gänsehaut bereitet und es war letztlich nur eine kleine Einführung in das, was mir noch bevorstand. Gleichzeitig schafft es dieses Vorwort, mich direkt auf ein weiteres Buch von King neugierig zu machen, dieses Werk ist umgehend auf meine „King-Wunschliste" gewandert.

Da ich außer dem kurzen Klappentext nichts über die Geschichte wusste, bin ich komplett ins kalte Wasser gesprungen und muss sagen, dass sich das für mich sehr gelohnt hat. Die Art, wie King dieses Buch geschrieben hast, ist wirklich etwas Besonderes. Man liest nur das, was Dolores tatsächlich sagt. Es ist das Polizeiverhör. Dolores legt bei diesem Verhör ihre Lebensgeschichte dar. Alles, was sie ausmacht. Im Vordergrund steht natürlich das, was die Polizeibeamten wissen möchten: ist Dolores die Mörderin ihrer Arbeitgeberin oder nicht? Doch wenn die Ermittler sich vorgestellt haben, dass schnell geklärt wird, was geschehen ist, dann haben sie sich getäuscht.

Zum Inhalt an sich möchte ich sonst überhaupt nichts sagen, denn alles, was ich hier noch aufschreiben könnte, wäre möglicherweise ein Spoiler und das will ich um jeden Preis vermeiden.
Es ist ein wunderbares Erlebnis dieses Buch zu lesen und Dolores zu lauschen, wie sie erzählt wie eines zum anderen gekommen ist und wie sie nun auf dem Revier gelandet ist, um eine Aussage zu machen. Sie lässt nichts aus, erzählt alles völlig ungeschönt und lüftet ihr dunkelstes Geheimnis.

„Manchmal muss man ein arrogantes Luder sein, wenn man überleben will [...] Ein Luder zu sein, ist manchmal das Einzige, woran eine Frau sich festhalten kann." (S. 218)

Ohne irgendwelche Kapiteleinteilungen fällt es sehr schwer, das Buch weg zu legen. Dolores erzählt ihre Geschichte so einnehmend und spannend, dass man einfach nicht aufhören kann. Man will unbedingt wissen, wie es dazu kommen konnte, dass die 65jährige Haushälterin verhört wird. Letztlich sind die Umstände des Todes von Vera Donovan aber nur sehr kleine Teile der eigentlichen Handlung. Im Vordergrund steht das, was sich hinter dem Leben von Dolores verbirgt. Dieses war nie wirklich leicht, sie hatte immer mit etwas zu kämpfen und hat dennoch nie aufgegeben.
Gerade ihre Stärke, ihr Mut und ihre Entschlossenheit haben mich sehr beeindruckt. Sie hat sich jedem Sturm entgegen gestellt und ist daraus nur stärker hervorgegangen. Man kann diese Frau nur bewundern.

Dadurch, dass Dolores ihre Geschichte selbst erzählt, habe ich das Gefühl bekommen, ihr viel näher zu sein. King schreibt sehr realistisch, es ist eben nicht nur ein Bericht, der notiert wurde, sondern das Verhör. Man kann zwar nur das lesen, was Dolores selbst sagt, doch sie erzählt eben nicht nur direkt ihre Geschichte, sondern schweift ab und an ab, nutzt Schimpfwörter, spricht die Ermittler direkt an und erzählt eben, wie sie es jedem anderen auch sagen würde. Gerade von dieser Art, das Buch aufzubauen, bin ich absolut begeistert. Die Handlung wird für mich so umso greifbarer und das, was dieser Frau widerfahren ist, geht mir aus diesem Grund noch näher. Auch wenn sie in meinen Augen nicht immer richtig gehandelt hat, so konnte ich doch alles verstehen.

„[...] denn manchmal macht einen die Welt zum Luder. Wenn draußen alles düster und finster ist und nur du drinnen bist, um ein Licht anzuzünden und darauf aufzupassen, dann musst du ein Luder sein." (S. 321)

Ich habe nicht erwartet, dass mich dieses Buch derart begeistern würde und doch hat es das getan. Stephen King hat mich komplett von sich überzeugt. Der Erzählstil von Dolores ist etwas ganz besonderes und passt wunderbar zu der Handlung. Man hätte ihre Geschichte nicht besser erzählen können und es hat sich tatsächlich so angefühlt, als wäre all das wahr. Ich bin absolut fasziniert von Kings Ideenreichtum und freue mich bereits darauf mehr von ihm zu lesen.


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