Doku-Tipp: Schreibabys – Das Drama im Kinderzimmer

Schlafprogramme stehe vor allem bei Elternbloggern hoch in der Kritik. Dass diese Programme sich jedoch an Eltern richten, die in der Regel keinen anderen Ausweg mehr sehen und teilweise kurz vor einem Nervenzusammenbruch stehen, wird dabei ebenso übergangen wie alternative Lösungskonzepte ausfzuzeigen. In der Doku Schreibabys – Das Drama im Kinderzimmer werden zwei Familien mit Schreibabys begleitet und die Eltern geben bewegende Einblicke in ihre Gedanken und Gefühlswelt.

Was ist ein Schlaftraining?
Ein Schlaftraining soll, wie der Name schon sagt, Kindern das Einschlafen und Durchschlafen beibringen. Ein wichtiger Pfeiler vieler dieser Trainings besteht darin, das Kind eine bestimmte Zeit schreien zu lassen, eine Vorgehensweise die vor allem von Müttern (die in vielen Fällen selber nicht betroffen sind) kritisiert wird. Von Fachleuten werden diese Trainings hingegen oftmals alternativlos empfohlen.

Die Kritiker führen an, dass die Bindung zu Mutter und Vater durch solche Trainings nachhaltig gestört wird. Befürworter berufen sich hingegen darauf, dass die Kinder tatsächlich nach einiger Zeit besser schlafen und dadurch nicht nur die Babys entspannter sind, sondern auch die Mütter.

Auch in den Kommentaren zu dem Video zeigt sich, was vorherrschender Konsens in unserer Gesellschaft ist: Da wird die Schuld bei der Mutter gesucht und den Eltern wird mal dies oder jenes vorgeworfen oder empfohlen. Es ist mir ein Rätsel, warum jeder meint sich im internet zum Experten erklären zu müssen. Ich selber habe Psychologie studiert und viel über Bindungstheorie und auch Schlaf gelernt, ich würde mir allerdings tatsächlich nicht zutrauen ein Urteil darüber zu fällen, ob ein Schlaftraining nun wirklich schädlich für Kinder ist oder sogar hilfreich.

Statistiken sprechen jedoch eher für das Schlaftraining, wobei zu klären wäre, auf welchen Daten diese beruhen:
„Ohne Schlafprogramm brauchen manche Kinder zwei Jahre, bis sich ihr Schreiprobleme von selber auswächst. Schlafstörungen an sich können noch länger anhalten.“

Wie geht es eigentlich den Müttern?
Erschreckend fand ich, dass die Mutter von Lukas am Ende der Doku wegen eines Nervenzusammenbruchs ins Krankenhaus eingewiesen wurde. Auch die Aussage, dass sie selber nicht mehr ohne Medikamente schlafen kann, erschüttert mich. In diesem Licht erscheint die Frage nach der Notwendigkeit eines Schlaftrainings noch einmal in einem anderen Licht: Generell ist für eine gute Bindung eine reziproke, sensible Kommunikation zwischen Mutter und Kind notwendig, ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass dies möglich ist, wenn sich die Mutter in einer solchen Lage befindet. Auch hier wird somit der Bindungsaufbau massiv erschwert.

Ich bin selber nicht betroffen. Und ich hoffe, dass ich nicht in eine solche Situation komme. Und genau darum möchte ich mir nicht anmaßen über diese Frauen und Familien zu urteilen. Die Frage, ob man ein Schlaftraining durchführt, muss von den Eltern beantwortet werden, denn nur diese, kennen die Situation, ihr Kind und sich selbst. Als Außenstehende sollten wir uns nicht anmaßen über diese Entscheidung zu urteilen oder gar Eltern zu verurteilen. Und niemals sollten wir den Eltern absprechen, dass diese nur das Beste für ihr Kind im Sinne haben.


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