Die Sehnsucht der starken Frau nach dem starken Mann

„Die Sehnsucht der starken Frau nach dem starken Mann“ lautet der Titel von Maja Storch und das, was sie beschreibt, erlebe ich öfters im Coaching, in der Trennungsbegleitung oder in der Paartherapie. Will heißen, die Frauen haben es sehr früh in ihrem Leben gelernt, sehr selbständig, stark und autark zu sein. Mussten es meistens lernen. Und haben diese an sich positiven Eigenschaften zur Perfektion weiter entwickelt. So weit, so gut. Dadurch, dass sie so sind, wie sie sind ziehen sie dann in der Partnerschaft oft Männer an, die selbst diese Stärke nicht haben, sondern eher versorgt werden wollen. Jetzt kann man sagen, dass sich Gegensätze anziehen und ergänzen und beide voneinander lernen können. So weit die Theorie. In der Praxis aber sieht es meistens so aus, dass die Frauen gar nicht mehr aus ihrer erlernten Rolle rauskommen und irgendwann selbst mit ihrer Bedürftigkeit auf der Strecke bleiben, also nicht das bekommen, wonach sie sich eigentlich sehnen.

Oder an bestimmten Momenten im Leben selbst einmal schwach sein wollen und damit ihre Männer erschrecken nach dem Motto „Mogelpackung“. Dann steht die Beziehung auf dem Prüfstand. Und bei aller Stärke haben es die Frauen verlernt, dass wir immer mindestens zwei Pole haben, zwischen denen wir pendeln. So etwas nennt sich Rollenflexibilität. Bedeutet, sie entdecken, dass ihnen vor lauter Stärke ihre weiche Seite abhanden gekommen ist und diese von ihren Männern nicht gewollt wird.

Schwäche zulassen kann man lernen, genauso wie Stärke leben

Dabei gehören beide Anteile zu einem Menschen: Stärke und Schwäche. Das Gute: Das bisher gezeigte und perfektionierte Verhalten wurde notgedrungen erlernt. Und alles, was wir gelernt haben, können wir auch modifizieren, so dass wir irgendwann bewusst wählen können, wann es sich lohnt, Stärke und Autonomie zu zeigen. Und wann nicht und es dann für die eigene Seele besser ist, auch einmal schwach zu sein und sich umsorgen zu lassen. Honig für den eigenen Honigtopf zu bekommen.

Wenn Sie das mit der Stärke aus dem eigenen Erleben kennen: Es gibt Wege zu mehr Ausgeglichenheit und es geht definitiv nicht darum, ins andere Extrem zu wechseln. Sondern es geht darum, sich bewusst entscheiden zu können, welche Seite und welche Nuancen ich leben will. Jetzt, in diesem Moment. Und dass ich trotz vielleicht gerade gezeigter Schwäche auch immer Zugriff auf meine Fähigkeit der Stärke habe. Dann, wenn es sich lohnt.

Natürlich schreibt Maja Storch ihr Buch für die Frau, aus meiner Praxis heraus kenne ich diese Herausforderung auch bei Männern. Und wie gesagt, es geht um Rollenflexibilität, die vielleicht etwas abhanden gekommen ist. Gehen Sie`s an.


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