Die Rückkehr einer Geschichte, die zum Nachdenken anregt

Peter Georgas-Frey: Die RückkehrPeter Georgas-Frey: Die Rückkehr Foto: zvg.

«Du musst darauf aufpassen! Versprich es!» Ron nahm den Gegenstand vorsichtig in die linke Hand und fuhr mit der rechten behutsam darüber. «Ja, okay. Ich versuche es.» «Versuchen reicht nicht! Ich muss sicher sein, dass es nach draussen kommt.» Ben sah sich hektisch um. In keiner Richtung war jemand zu sehen. Die langen, kargen Flure lagen wie verlassene U-Bahn-Röhren in kaltem Neonlicht. So beginnt der neue Roman von Peter Georgas-Frey.

«Die Rückkehr» ist nicht nur eine Fortsetzung einer Geschichte, das Buch ist auch ein grosser Schritt in der schriftstellerischen Entwicklung des deutschen Autors. Eines der grössten Handicaps des Vorgängers waren die Figuren, die mit der Zeit an Greifbarkeit verloren haben. Es lag weder am sprachlichen Können Georgas-Freys, noch an der Hintergrundgeschichte der Charakter, sondern daran, dass es am Ende einfach zu viele wurden. Die Story rund um die ausserirdischen Aurumer, die wieder auf ihren Heimatplaneten zurückkehren wollten, büsste mit jedem Kapitel an Übersichtlichkeit ein. Erschwerend kam die Vermischung von ausserirdischen und menschlichen Namen hinzu. Doch schon nach wenigen Seiten im neuen Werk wird klar: Der Autor hat sich auf einzelne Figuren konzentriert und erreicht damit eine höhere Kadenz. «Die Rückkehr» liest sich deutlich schneller als «Die Heimkehr» und ist damit auch als Bettlektüre gut geeignet. Also bitte nicht falsch verstehen. Das Buch ist spannend und keineswegs einschläfernd, aber es überfordert auch das abendlich ermüdete Gehirn nicht. «Die Rückkehr» ist gute Unterhaltungsliteratur. Wer anderes, nachdenklicheres sucht, ist bei Georgas-Frey ebenfalls richtig. Solchen Personen sei «Die Revolte» empfohlen.

Teilhabe am Schreibprozess
Der am Bodensee lebende Schriftsteller hat seinen treuen Lesern fast den ganzen Arbeitsprozess offenbart.  Man hatte zumindest das Gefühl, bei der Entstehung des Buchs dabei gewesen zu sein. Das ist vielleicht auch der Grund, weshalb man der «Rückkehr» kleine Mängel eher verzeiht, als wenn das Werk von einem professionellen Autor geschrieben worden wäre. Während die Ideen des ersten Teils noch überraschten – vor allem der Zusammenhang von ausserirdischer Technologie und der Menschheitsgeschichte – kommt einem im zweiten Teil schon vieles bekannt vor. Das Buch enthält zwar mehr Science-Fiction-Elemente, aber man hat sie in irgendeiner Form schon wo anders gelesen. Dies tut dem grundsätzlich positiven Gesamteindruck jedoch keinen Abbruch.

«Die Rückkehr» ist im Selbstverlag erschienen und kann deshalb nur bei Amazon als Taschenbuch oder als Kindle Edition gekauft werden. Aber eigentlich sollte man annehmen dürfen, dass bald ein Verlag anklopft und Peter Georgas-Frey unter Vertrag nimmt. Die Verlagswelt ist selbst schuld, wenn sie sich diese Chance entgehen lässt.

Details
Autor: Peter Georgas-Frey
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
Erstausgabe: 2016


Themenbezogene Interessen (-bindung) des Autors

Der Journalist Pascal Wiederkehr hat als Probeleser bei «Die Rückkehr» gedient.



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