Die #Pforte - #Tür zu deinem Herzen? 1/2

Schon oft sind wir durch sie in die Kirche eingetreten und jedesmal hat sie etwa gesagt. Haben wir das vernommen? Wozu ist wohl die Pforte da? Vielleicht wunderst du dich über diese Frage. „Damit man aus- und eingehe“, meinst du; die Antwort sei doch nicht schwer. Gewiß; aber zum Ein- und ausgehen braucht es jene Pforte! Eine Öffnung in der Wand täte es auch, und ein fester Verschlag von Bohlen und starken Brettern würde zum Auf- und Zumachen hinreichen. Die Leute können hinein und hinaus; auch billig wär´s und zweckentsprechend. Aber eine „Pforte“ wäre es nicht. Die will mehr, als nur einen nüchternen Zweck erfüllen; die spricht.
Die #Pforte - #Tür zu deinem Herzen? 1/2Sie, wenn du durch ihrem Rahmen schreitest, dann fühlst du: „Nun verlasse ich das Draußen; ich trete ein.“ Draußen ist die Welt, schön, voll kräftigen Lebens und Schaffens. Dazwischen auch viel Hässliches, Niedriges. Etwas vom Markt hat sie an sich; jeder läuft in ihr herum, alles macht sich da breit. Wir wollen sie nicht unheilig nennen, aber etwas davon hat die Welt doch an sich. Durch die Pforte aber treten wir in ein Drinnen, vom Markt geschieden, still und geweiht: ins Heiligtum. Gewiß, alles ist Gottes Werk und Gabe. Überall kann er uns begegnen. Jedes Ding sollen wir aus Gottes Hand empfangen und durch frommen Sinn heiligen. Und doch haben die Menschen von jeher gewußt, daß bestimmte Orte besonders geweiht sind, ausgeschieden für Gott.
Die Pforte steht zwischen dem Draußen und dem Drinnen; zwischen Markt und Heiligtum; zwischen dem, was aller Welt gehört, und dem Geweihten Gottes. Und wenn einer durch sie schreitet, dann spricht sie zu ihm: „Laß draußen, was nicht herein gehört, Gedanken, Wünsche, Sorgen, Neugierde, Eitelkeit. Alles, was nicht geweiht ist, laß draußen. Mach dich rein, du trittst ins Heiligtum.“
Wir sollten nicht eilfertig durch die Pforte laufen! Ganz langsam sollten wir hindurchschreiten und unser Herz auftun, damit es vernehme, was sie spricht. Wir sollten sogar vorher ein wenig innehalten, damit unser Durchgang ein Schreiten der Läuterung und der Sammlung sei.
(Von heiligen Zeichen; Romano Guardini 1927)

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