"Die letzten Tage von Pompeji" / "Gli ultimi giorni di Pompei" [I 1959]


Was für ein harter Kerl, dieser Claucus (in Minikleidern: Steve Reeves). Tötet Alligatoren, Löwen, überlebt eine Falltür ins Nirgendwo, schnappt sich die Dame vom Hof (Christine Kaufmann), deckt eine politische Verschwörung auf und rettet zahlreiche Menschen beim Ausbruch des Vulkans Vesuv. Ein Siegertyp – und Paradigma italienischer Abenteuer-Exploitation. Aber Sergio Leones frühe (ungeschliffene) Co-Arbeit "Die letzten Tage von Pompeji" lohnt, wiederentdeckt zu werden. Eine altbackene Arie über die Liebe, das Verheißungsvolle zu greifen und zu umklammern, delegiert Leone wie so oft: Claucus und Elena (Kaufmann) mögen sterben, obgleich ihre Liebe mumifiziert. Die Sterbensbilder in diesem Film sind insofern zahlreich. Schreckliche Massensterbeszenen. Rituelle Massensterbeszenen von fortdauernd himmlischer Schönheit: Tote Körper stellen eine Geschlossenheit mit den toten Gebäuden und eingestürzten Säulen her und erzeugen beinah Sakramentales. Der Tod ist hier lediglich die Beendigung fleischlicher Funktionen. Darüber hinaus gibt es irgendetwas, das auch Leone nicht ausdrücken kann, sei es mit Musik, Tanz oder Kunst – installiert in einem naiv-betörenden, rasant actionbetonten, listigen Katastrophenhappen, bei dem letztlich die monumentale Katastrophe am Ende eine Doppelfunktion erfüllt, das zuvor sündige, komplex intrigante Treiben jener Menschen mitsamt Christenverfolgung und Schwindel unverhältnismäßig zu bestrafen. "Die letzten Tage von Pompeji" atmet demnach in Richtung barocke (Sterbe-)Theatralik, die Leone unverwechselbar pachten wird.   
6 | 10

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