Die Katzenparty, Teil 2: Fahrt ins Ungewisse

(Teil 1 hier: *KLICK*)

Nachdem mich Herr L. mit Hilfe eines Kräuterbutterbaguettes beruhigt hat, beschließe ich, ihm zuliebe zu dieser blöden Katzenparty zu gehen. Ist zwar nicht fair, aber würde ich jetzt wieder absagen, würde das vielleicht ein schlechtes Licht auf Herrn L. werfen, der neue Zwischenchef würde es persönlich nehmen oder oder oder.
Ahrg.

Schließlich ist der Tag gekommen. Wie versprochen durfte Herr L. etwas früher nach Hause. Warum, ist mir schleierhaft, aber vielleicht dachte der Zwischenchef, ich müsste mir erst noch stundenlang das Näschen pudern.
Und tatsächlich stehe ich bei Herrn L.s Heimkehr nackt und ratlos im Flur herum.
“Essen ist in der Mikrowelle, das Größte ist bei Klassenkamerad und soll um Fünf zurück sein, Du hast den Biomüll nicht runtergebracht, die Kinder habe ich vor`m Fernseher geparkt, also dürfen sie nach dem Abendbrot nichts mehr gucken, ätsch-bätsch, und ich weiß nicht, was ich anziehen soll”, begrüße ich ihn freundlich.
Herr L. betrachtet mich wohlwollend und nickt. “Fein, ich habe einen Bärenhunger, ich stelle mir dann besser den Handywecker, den Biomüll hatte ich gesten runtergebracht, der ist wahrschenlich nur schon wieder voll, so wie immer, ich wollte nach dem Abendessen eh mit den Kindern in die Wanne, also ätsch-bätsch zurück und wegen mir kannst Du so gehen, wie Du jetzt bist!”

Spaßkeks.

Irgendwann mache ich mich dann auf den Weg.
Und sage noch so zu Herrn L.: “Hoffentlich ist das nicht so ein Scheiß mit Katzen flauschen! Also mit Katzen-Katzen!”
Herr L. zuckt nur mit den Schultern: Auf diesem Terrain kennt er sich nun wirklich nicht aus, da könnte er mir mehr über den Mond erzählen. Außerdem nagt noch immer das schlechte Gewissen an ihm. Gut so, ich werde es beizeiten unauffällig auf`s Trapet bringen, wenn “Der Seidenspinner” der großartigen J. K. Rowling endlich als Taschenbuch erscheint …

Ein bisschen muss ich ihn dann aber doch noch bestrafen.
“Wie sehe ich aus?”, frage ich Herrn L. und lasse neckisch meinen langen Rock schwingen.
Herr L. strahlt: “Wunderschön, mein Schatz, wunderschön!”
Drauf ich: “Ja, `ne? Und sogar meine Unterwäsche und meine Strümpfe passen zusammen!”
Herr L. mustert verwirrt meine Füße: “Schatz, Du hast doch gar keine Strümpfe an?”
Ich zwinkere ihm zu, drehe mich um und verlasse das Haus, extra aufreizender Hüftschwung inklusive. Beim Auto angekommen gibt es noch einen kleinen Powackler, dann drehe ich mich zu Herrn L. um, der in der Tür steht und mir nachschmachtet. Eine Kusshand noch und weg bin ich. Das wird ihm hoffentlich eine Lehre sein! ;-)

Ein paar Kilometer später dann schlucke ich einmal und betätige dann die Klingel: Katzenparty, ich komme!!!!

– Fortsetzung folgt –


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