Die Inkontinenz und ihre Auswirkungen

Die Inkontinenz und ihre Auswirkungen

Diagnose InkontinenzEine Harninkontinenz definiert sich durch unkontrollierten Urinverlust. Für Betroffene ist eine solche Störung meist sehr belastend und unangenehm. In unserer Gesellschaft ist Inkontinenz noch ein Tabuthema, weswegen sich viele Betroffene aus Scham zurückziehen.

Eine Inkontinenz kann das Leben massiv beeinflussen, sei es im Beruf, im Alltag, in der Freizeit oder in der Familie und Partnerschaft. Es besteht das Vorurteil, dass Harn- und Stuhlinkontinenz nur ältere Menschen betrifft. Es kann jedoch jeden treffen, egal welchen Alters oder Geschlechts, da die Ursachen zahlreich sind.

Viele Betroffene entwickeln aus Scham meist eigene Strategien und Hilfsmittel, um ihr Problem vor Angehörigen und der Umwelt zu verbergen. Doch das ist immer der falsche Weg, denn mit ärztlicher Hilfe und der richtigen Therapie kann eine Linderung, manchmal sogar eine Heilung erreicht werden.

Wie häufig ist Inkontinenz?

Frauen erkranken vergleichsweise häufiger an einer Inkontinenz als Männer. Dafür sind in erster Linie die unterschiedliche Anatomie und Physiologie des Beckens verantwortlich. Doch auch Schwangerschaften und Geburten können eine Inkontinenz verursachen. Circa 40 % zeigen nach einer natürlichen Geburt Symptome einer Belastungsinkontinenz. Es lassen sich verschiedene Formen in ihrer Häufigkeit unterscheiden: Belastungsinkontinenz 40 %, Dranginkontinenz 20 %, Mischinkontinenz 38 % und andere Formen der Inkontinenz 2 %.

Männer sind weitaus seltener von Harninkontinenz betroffen. Das liegt u. a. daran, dass der männliche Beckenboden keiner Druckbelastung durch Schwangerschaft und Geburt ausgesetzt ist. Männer aller Altersstufen sind dagegen hauptsächlich von der Dranginkontinenz betroffen. Bei jüngeren Männern tritt eine Harninkontinenz meist nur infolge einer neurologischen Erkrankung oder durch Blasen- und Harnröhrenverengungen, Harnsteine sowie Blasenentzündungen auf. Bei älteren Männern lassen eine erschwerte Blasenentleerung und Restharn (meist) auf eine gutartige Vergrößerung der Prostata schließen.

Insgesamt lässt sich sagen, dass Harninkontinenz neben Demenz und Stuhlinkontinenz bei den über 65-Jährigen eine der häufigsten Alterserkrankungen ist.

Formen der Harninkontinenz

Grundsätzlich ist zu beachten: Harninkontinenz ist nicht gleich Harninkontinenz. Es lassen sich vielmehr mehrere Formen differenzieren, die unterschiedliche Ursachen und Symptome haben:

Dranginkontinenz/Überaktive Blase: Eine überaktive Blase definiert sich durch schlagartigen, ununterdrückbaren Harndrang wodurch man ganz plötzlich eine Toilette aufsuchen muss. Die Blasenmuskeln ziehen sich schon bei kleinen Füllmengen zusammen und es kommt zu unfreiwilligem Urinverlust. Es werden häufig kleine Mengen an Urin unkontrolliert ausgeschieden.

Belastungsinkontinenz: Bei einer Belastungsinkontinenz wird durch einen erhöhten Bauchinnendruck der Harnverlust ausgelöst. Das kann durch Heben, Tragen, Treppensteigen, Lachen, Husten, Niesen oder das Entweichen von Darmgasen verursacht werden. Bei Frauen tritt diese Inkontinenz oft infolge von Geburten auf, die zu einer Überdehnung und Erschlaffung des Beckenbodens führen. Beim Mann ist diese Form der Inkontinenz meist Folge einer traumatischen Schädigung des Blasenschließmuskels durch Operationen oder Unfälle.

Mischinkontinenz: Bei dieser Form treten Dranginkontinenz und Belastungsinkontinenz gemeinsam auf und die Symptome beider Inkontinenzarten kommen zusammen zum Vorschein. Eine Form ist aber meist stärker ausgeprägt.

Überlaufinkontinenz: Aufgrund von Abflussstörungen ist die Harnblase ständig übervoll. Ursachen sind meist gutartige Prostatavergrößerungen. Häufig kommt es zu einem Rückstau des Urins in die Harnleiter bis hoch zu den Nieren. Die Gefahr einer Niereninsuffizienz bis hin zur Harnvergiftung ist erhöht und sollte somit behandelt werden.

Reflexinkontinenz: Bei der Reflexinkontinenz kommt es zu einer Reizunterbrechung. Meist sind Erkrankungen des Gehirns oder Verletzungen des Rückenmarks schuld daran. Dadurch kann keine vom Gehirn gesteuerte Entleerung der Blase getätigt werden. Betroffene verspüren keinen Harndrang und sobald die Blase voll ist, wird sie reflexartig entleert. Es können, wie bei der Überlaufinkontinenz, Schädigungen der Nieren auftreten.

Lachinkontinenz: Sie gilt als eigenständige Form der Harninkontinenz und tritt typischerweise im Alter von 5 – 7 Jahren auf. Vor allem Mädchen zu Beginn der Pubertät leiden häufig darunter. Beim Lachen verlieren die Betroffenen die Kontrolle über die Blase und Urin tritt aus. Bei der Lachinkontinenz sind die Blase und die umliegenden Organe nicht beschädigt. Es wird kein Harndrang vor dem Einnässen empfunden. Bei der Lachinkontinenz sind noch nicht alle Ursachen eindeutig erforscht worden. Behandelt wird sie mit Medikamenten oder mithilfe von Physiotherapie.

Diesen Artikel zum Thema Inkontinenz hat Frau Julia Dering für Sie verfasst.

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