Die Freundin des Monat April 2016

Freunde

In meinem Leben habe ich viele wundervolle Freunde kennen gelernt. Manche begleiten mich schon ein Leben lang, andere sind erst seit kurzem Teil meines Lebens und wieder andere haben meinen Weg verlassen, um ihren eigenen zu folgen. Ich kenne manche Freunde nur vom Schreiben, oder vom Telefon, aber mit vielen habe ich schon gemeinsam gelacht und geweint. Viele meiner Freunde unterstuetzen meine SpielWelt und eroeffnen mir neue Moeglichkeiten.

Diesen Freunden und ihren Projekten moechte ich danken.

Einmal im Monat moechte ich hier auf meinem Blog einem Freund Platz und Wertschaetzung geben, fuer sein Licht, dass er/sie in unsere Welt erstrahlen laesst.

Im April 2016 stelle ich Euch vor:

Le Alex Sax

Autorin

SpielWeltv3-LeAlexSax

Inspiration – nichts ist wie es scheint!

Das grosse Thema in meinem Leben war und ist die Inspiration und weshalb sie nie das tut, was sie soll. Als Muse taugt sie jedenfalls nicht sehr viel, wie ich im Verlaufe vieler Gelegenheiten feststellen durfte. Das hängt aber wohl eher damit zusammen, dass ich Unsinns-Gene geerbt habe und das nicht zu knapp. Da hat es auch die Inspiration schwer, wenn sie serös arbeiten will.

Mit meinem Leben angefangen habe ich in Engelberg in der Schweiz. Da haben mich bis zu meinem vierten Lebensjahr nicht die Berge, sondern die schmutzige Rotzgöre schon früh inspiriert. Dieses Kind hatte immer einen dicken graugrünen Schleim im Gesicht, der sich wie eine Schlange vom linken Nasenloch bis zum Kinn zog und schimmernd aufs T-Shirt tropfte. Sie war bezüglich Dreck mein grosses Vorbild und das genaue Gegenteil von mir. Sie sagte nie viel, sondern rotzte einfach so vor sich hin. Ich hingegen war ein hibbeliges und dauerplapperndes Kind, dass schon mal an den Nerven zerren konnte. Als meine Schmutz- Muse dann aber mit der Faust einen Salamander platt haute, habe ich vom Rotz Abschied genommen und das arme und sehr flache Tier im Sandkasten beerdigt. Glücklicherweise ist unsere Familie dann bald nach Reussbühl im Kanton Luzern gezogen, wo ich in den Kindergarten und in die Primarschule ging. Hier fand mich die Inspiration in Form eines Nachbarjungen. Ich fand es viel interessanter, ihm hinter den Friedhof zu folgen und tote Schweine aus dem kleinen Bachbett zu fischen, als mit Puppen zu spielen. Die Bauern hatten die Tiere im Wäldchen hinter den Toten entsorgt. Als der Junge dann aber nach dem dritten blutenden und nach Verwesung stinkenden Schweinchen, dass er durchs Dorf schleppte, weggebracht wurde, war auch diese Welt wieder gnadenlos langweilig. Damals fing ich mit dem Lesen an, weil ich merkte, dass die wirklich interessanten Inspirationen leider nie von langer Dauer waren. Natürlich schlugen sich meine Fantasien bald auch in meinen Schulaufsätzen nieder. Da meine Lehrerin Blut und Tod unverständlicherweise ablehnte, fing ich bald an, heimlich und nur für mich zu schreiben. Ich fand mein geheimes Leben sehr vergnüglich, denn schon da gab es ein paar Papiertote. Von den Geistern und sonstigem gar nicht zu reden. Als wir wieder umzogen, diesmal nach Luzern, war ich lesetechnisch im Krimibereich angelangt. Doch diesen fand ich bald ziemlich öde. Ich fand es einfach unlogisch, dass jeder Mörder gefasst wurde und ins Gefängnis kam. Ich dachte mir da schon, es muss mehr von der Sorte geben. Und zwar unerkannt. Auch mochte ich es einfach, wenn die Bösen entkamen. Irgendwie fand ich Bad-Boys damals schon attraktiv. Dann kam der schöne Miguel und alles war für eine Weile vergessen. Er war kein böser Junge, er war einfach nur schön und hatte feurige Augen. Ich fand nun, die grösste Inspiration wäre die Liebe. Das ging genau solange gut, bis der junge Mann seine klebrigen und sehr nassen Küsse über mein ganzes Gesicht und den Hals verteilte. Da ich nun nicht immer mit einem Waschlappen bewaffnet durch die Gegend laufen wollte, setzte ich Miguel an die Luft und die Bücher wieder in mein Leben. Ganz davon abgesehen, fand ich das total widerlich und kam einfach nicht dahinter, was diese Küsserei sollte.

Ich war nicht nur in der Beziehung ein verständnisloser Teenager. Bald stellte ich aber fest, dass auch Bücher eine recht trügerische Sache waren. Denn man wird tatsächlich geächtet, wenn man im Bus sitzt und eine Zombie-Apokalypse liest, bei der das Buchcover abgetrennte blutige Körperteile zeigt. Jedenfalls wurde ich so nicht zum Liebling des Jahres. Von da an stopfte ich meine Bücher in ein Klatschheft. Das war allgemein anerkannt. Bald war die Schulzeit vorbei und ich verbrachte ein Jahr in der welschen Schweiz zum französisch lernen. Dort stolperte ich über Tote, lernte wie man hunderte Spinnen auf einmal tötet und hängte lebensgrosse Puppen als Leichenersatz auf. Wo die in rote Farbe getauchten Tampons auftauchten, lasse ich jetzt mal weg. Dazu die Jagd auf einen Mörder! Und der war auch noch echt! Die Inspirationen waren wirklich fantastisch und jagten mich regelrecht durch das Jahr. Mein französisch blieb aufgrund der abwechselnden Inspirationen leider mangelhaft. Danach wurde ich in die Arbeitswelt verfrachtet. Da wählte ich dann den kaufmännischen Bereich, weil ich alles andere noch schlechter fand. Aber hier konnte ich wenigstens schreiben. Zwischen sturen Vorgesetzten und einfallslosen Arbeitskollegen, blieb die Inspiration aber eher im Dunkeln meiner Gehirnwindungen zurück. Auch der Versuch, in der Firmenzeitung einen blutigen Organklau-Krimi zu platzieren, führte bei der Führungsriege nicht gerade zu Begeisterungsstürmen. Ich wurde also zwangsweise seriös. Nach etlichen ernsten Berufsjahren und der damit verbundenen erfolglosen Suche nach der richtigen Inspiration, war klar, dass ich aufhören wollte, ein Business-Mensch zu sein. Ich wollte Geschichten erzählen und ich wollte nicht mehr brav und folgsam sein und ich wollte mir endlich einige Vollpfosten vom Hals schaffen. Das war die Erlösung schlechthin. Da mein Leben dank meiner genetischen Unsinnsveranlagung schräg genug war, bot sich da eine Menge Stoff zum Schreiben an. Das ist mein Lieblingsgebiet, kleine bissige Alltagsgeschichten. Aber es gibt auch ein Leben hinter dem Tagesnebel. Es geht einfach nichts über ein gepflegtes meucheln auf Papier. Ich mag dabei aber keine typischen Krimigeschichten, sondern ich will Mörder, die der Polizei gar nicht erst auffallen. Also erfolgreiche Menschen eben. Natürlich ist aus meiner Feder auch schon eine nicht sehr freundliche Ananas oder eine Vampirin mit Gewichtsproblemen gekrochen. Die Sache mit dem Durchfall erläutere ich besser nicht näher. Mit diesen Ideen im Kopf beendete ich meine Business-Karriere und fing an, mich nur noch auf das Schreiben zu konzentrieren. Und es gibt tatsächlich Leute, die erfreut darüber sind. Also ich meine die, die meine Texte lesen. Nicht, dass da Missverständnisse aufkommen.

Heute bin ich als Autorin tätig und arbeite an meinem ersten Buch. Na gut, eigentlich ist es schon fertig, muss aber noch bearbeitet werden. Auch das zweite ist in Arbeit und das dritte ist schon angefangen. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass ich so fleissig sein könnte. Der Arbeitstitel meines ersten Buches ist «Lorai versteht nicht». Das Leben von Lorai, die gerade auf ihrem Rückenwärmer stirbt, wird in Episoden aneinandergereiht. Dabei stellt sie sehr erstaunt fest, dass nichts so war, wie sie dachte. Aber wirklich nichts! Die Erinnerung ist nämlich eine heimtückische kleine Mücke, die wartet bis man schläft um dann im Dunkeln anzugreifen. Und meistens juckt sie auch ganz schön. Der Tod macht die Sache natürlich auch nicht wirklich besser, weil er eine hinterhältige Veranlagung hat.

Das Buch wird im November 2016 veröffentlicht.

SaxLogo

Lorais Geschichten sind wahre Geschichten. Egal, wie unglaublich sie klingen, sie passierten. Deshalb gibt es auch kein Foto von mir, denn die beschriebenen Personen leben alle noch. Jedenfalls die Meisten. Das wäre also leicht ungünstig für mich, aber auch für andere. Dann wären wir nämlich bei peinlich. Und das will ja schliesslich keiner so genau von sich wissen. Daneben möchte ich aber meiner Fantasie freien Lauf lassen. Deshalb bin ich schriftlich gerade zart am Morden. Zugegeben, auch hier gibt es den einen oder anderen realen Hintergrund. Ab und zu ist aber auch nur der Wunsch der Vater des Gedankens. Momentan arbeite ich gerade an einer 70jährigen rheumageplagten Mörderin. Aber ich muss sagen, Alter schützt vor Effizienz nicht. Sie bringt jedenfalls ihre Opfer gekonnt unter die Erde. Daneben ist eine Vampirin mit Ehe- und Erziehungsproblemen. Ja, sie hat ein ekelhaftes Kind. Aber da ist sie möglicherweise nicht die einzige Mutter. Täglich kommen mir neue Geschichten in den Sinn, die die Welt nicht braucht, sie aber um einiges witziger machen. Aber, das reicht mir natürlich bei weitem nicht. Wer viel redet, schreibt auch viel. Da hast sich seit meiner Kindheit nicht viel verändert. Nicht, dass dieser Umstand Einfluss auf die Qualität des Textes hätte. Aber es muss raus. Deshalb blogge ich auch. Das Erstellen des eigenen Buches und die jeweiligen Erklärungen dazu, wären da inhaltlich der natürliche Gang der Dinge gewesen. Allerdings gibt es viele Blogger, die das tun und die machen das ausgezeichnet. Die Welt hat in der Beziehung also nicht auf mich gewartet. Gut, sie hat überhaupt nicht auf mich gewartet. Aber das ist ein anderes Thema. Bald wusste ich, dass ich kleine und sagen wir leicht boshafte Alltagsgeschichten bloggen wollte. Der Wahnsinn des täglichen Lebens sollte in den Äther posaunt werden. Schliesslich setzt sich meine Protagonistin Lorai nie ins Fettnäpfen, sondern immer gleich in die Fritteuse. Diese Effizienz wollte ich beibehalten. Da ich schon etwas wie Lorai bin und dementsprechend nichts normal tun kann, spiegelt sich diese Haltung auch in den Geschichten wieder. In der Folge fand mal eine Leserin, ich scheine zum Suizid zu neigen. Köstlich, wenn es doch nur mehr solch inspirierenden Kritiken gäbe! Es war übrigens eine Businessfrau. Die leichte Ironie ist erkennbar. Meine Blogs, genannt Minis, sammle ich auch fleissig auf meiner Homepage, um sie der geneigten oder auch nicht geneigten Leserschaft unterzujubeln.

Damit ist mein Leben auch schon fast erzählt. Ich habe meine Inspiration immer in meinem Kopf gesucht. Bis ich dann feststellte, dass das Leben in der realen Welt nie ist, wie es scheint und somit immer die grösste Inspiration liefert. Man muss nur genau hingucken und schon ist man vom Wahnsinn umzingelt. Gut, dass hat schon mit dem Inhalt meines Kopfes zu tun. Aber darauf möchte ich jetzt nicht eingehen. Seitdem bringe ich jedenfalls dieses Chaos in Buchstabenform an die Luft. In diesem Sinne wünsche ich allen viel Glück und Spass beim genauen Hinschauen. Findet eure Inspiration. Liebe Grüsse Alex

Kontaktdaten:

Twitter: @sax_le

Facebook

***

Ja, ich kann bestaetigen, Le Alex Sax umweht der Hauch von etwas … nein, viel geheimnisvollen.

Es ist eine spannende Begegnung, die inspiriert und begeistert. Sie ist nicht nur eine, der fleißigsten Verbreiterinnen der SpielWelt, sondern eine Verbreiterin des Lebens und ich freue mich, so einen wertvollen Menschen als Freundin zu haben. Gerne gebe ich ihr hier den Raum, ihr Vorhaben zu unterstuetzen. Vielen Dank, Alex, schoen, Dich zu lesen und zu fuehlen – und vielleicht eines Tages auch zu sehen.:-)


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