Deutsch-russische Diplomatie

Als Egon Bahr noch von Moskau aus gesteuert wurde, nannte man das Entspannungspolitik. Oder soziologischer: Wandel durch Annäherung.
Wer sich dagegen heute auch nur mit russischen Botschaftern trifft, gilt als 5. Kolonne, die sich zu Putins Spielball bei der Spaltung Europas macht.
Ich sage das, obwohl mir die USA immer noch näher sind als Russland. Aus dem amerikanischen Volk vernehme ich nämlich keine Rufe nach einem starken Mann, so wie in Russland. Obama reitet nicht mit freiem Oberkörper und Gewehr über der Schulter durch Kansas City.
Ich verstehe auch nicht, wie "Versteher" ein Negativprädikat werden konnte. Diplomatie muss verstehen. Vor dem Handeln kommt das Verstehen, dann das Wollen. Verstehen heißt nicht automatisch Zustimmen. Also ist es seriös, wenn man sich mit russischen Botschaftern zusammensetzt. Merkel traf sich auch mit Bush als Schröder noch Kanzler war und fuhr ihm von der Seite in die Parade.
Unseriös wird es ab dem Moment, da man die Hand aufhält. Da muss man aber zu allererst Gerhard Schröder nennen, der seinen Wählern seine längst abgemachte Karrierestrategie als antiamerikanischen Pazifismus verkaufte. Putin erkannte: Das Aufsteigerkind hat keinen hohen Preis, wird aber alles geben.
Unseriös auch, wenn man sich wie der Front National von Moskau finanzieren lässt. Auch wenn das keine Staatsgelder sind, sondern "nur" aus dem mittelbaren Machtzirkel Putins stammt.
Putin nutzt die Eurokrise und die Gelegenheiten, die diese zur Spaltung Europas bietet. Das ist plausibel, das müssen auch die Protestparteien gegen die Bankenrettung nachvollziehen und bei ihrer Positionierung berücksichtigen. Man macht sich angreifbar, wenn man sich für die richtige Sache von den falschen unterstützen lässt.

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