"Der Kleopatrafalter" - Pierre Chiquet

Hallo ihr Lieben, nach einem Tag voller Bücher, wo ich zuerst mit meinen Freunden Phoebe, Jasmin und Sarah in der Bibliothek, dann im Thalia und schließlich wieder in der Bibliothek war, ohne ein einziges Buch zu kaufen, muss ich anmerken, kann ich euch nun stolz eine Rezension meines heute beendeten Buches, "Der Kleopatrafalter" präsentieren.   

Der Ich-Erzähler hat ein Haus am Rand eines Dorfes namens Feldbach gemietet. Er möchte in Ruhe an seinem Buch schreiben können. Da sieht er von seinem Fenster aus, wie sich am vernächlässigten Nachbargrundstück etwas zu regen beginnt. Ungerer fängt an den verwilderten Garten umzugraben und Blumen zu pflanzen. Täglich taucht er nun auf, um im Garten zu arbeiten, welcher von einem Bach, einer Hecke umgeben ist. Ungerer trägt eine auffällige Mütze.

Nach einiger Zeit beginnt Ungerer ungefragt den Ich-Erzähler zu besuchen und ihm auch die Dorfgeschichten zu erzählen. Der Schriftsteller ist stark verwirrt, da er auf dem Dorfplatz einer Frau in Rot begegnet ist, die ihm nicht mehr aus dem Sinn geht. Und so beginnt er, in der Mitsommernacht zu schreiben, schreibt die ganze Nacht hindurch und vermischt seinen Roman mit den Geschichten von Ungerer. Er verleiht der Frau eine Biografie.

Laut ihm hat ihr Großvater im Feldbach eine Frau erblickt, die er nicht mehr aus seinen Gedanken verbannen kann. Er reist ihr in die Stadt nach und holt sie schließlich aus einem Freudenhaus zu ihm nach Hause. So unerwartet, wie sie ihm gleich mit ihren Siebensachen gefolgt ist, so schnell verlässt sie ihn nach einem Jahr auch wieder, wobei sie die gemeinsame Tochter zurücklässt. Das Mädchen wächst beim Vater auf und wird von den Schulkameraden gemieden. Der Vater verstirbt, als das Mädchen 18 Jahre alt wird. Kurz nach seinem Tod fährt die junge Frau mit einem Traktor vor und beginnt den Hof zu bestellen. Die jungen Männer im Dorf ertragen es nicht, dass die schöne junge Frau sie keines Blickes würdigt. Einer von ihnen hat sich sogar in sie verliebt, aber er wagt es nicht, den anderen die Streiche, die sie ihr dauernd spielen, auszureden. Das die Frau die Streiche gelassen und ohne sich zu ärgern hinnimmt, treibt die Männer zur Weißglut, bis sie schließlich ihr Haus in Brand setzen. Es wird jedoch ein neues Haus aufgebaut, das von nun an täglich von einem Mann mit einem Blumenstrauß in der Hand betreten wird…


Dieser Roman lässt viele Fragen offen. Ist Ungerer der Mann mit der Corvette? Seine Bemühungen um den üppigen Blumengarten legen diesen Gedanken nahe. Schreibt der Erzähler vielleicht seine eigene Geschichte oder nur seine Wünsche nieder? Und wer ist die geheimnisumwitterte Frau in Rot wirklich?

Doch als Leser will man gar nicht alle Fragen beantwortet haben, da gerade die leichte Ungewissenheit das Schöne an diesem kleinen Roman ist. Man kann sich nur hinsetzen und die schönen Worte und Sätze genießen, die intensive Stille erahnen und sich aus dem Alltagsstress in die Ruhe der Geschichte ziehen lassen.
Ich danke der lieben Dorothea, durch deren Blog ich auf diesen schönen Roman aufmerksam geworden bin. Ich kann euch nur raten, diesen Roman zu lesen, da er mich stark berührt hat.

  Noch einen schönen Abend wünscht euch eure Lisi!

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