Der dunkle Pfad (05)

Hier ist der erste Teil dieser Geschichte.

Hier ist der zweite Teil dieser Geschichte

Hier ist der dritte Teil der Geschichte

Hier ist der vierte Teil der Geschichte

Die nächsten beiden Wochen verbrachte Barriss viel Zeit in der riesigen Bibliothek des Jedi Tempels. Einerseits um damit Luminara Unduli aus dem Weg zu gehen und andererseits um zu recherchieren und zu lernen.

Und sie stellte fest, dass Ahsoka recht gehabt hatte, als sie sich einigen Wochen zuvor, die Barriss inzwischen wie eine Ewigkeit vorkamen im Saal der tausend Quellen unterhalten hatten: Es war tatsächlich möglich, mithilfe der unzähligen Bücher, Schriften und Holovids neue Fähigkeiten zu erlernen, die weit über das hinausgingen, was ein Meister seinem Padawan beibringen konnte.

Als Luminara Barriss vor einigen Jahren als ihre Schülerin angenommen hatte, hatte sich ihr Training mit dem Laserschwert praktisch ausschließlich auf Soresu, die dritte Firm des Lichtschwertkampfes konzentriert, die sehr auf Verteidigung und auf das Warten von Fehlern des jeweiligen Gegners ausgerichtet war. Zwar hatte Barriss zu Beginn ihrer gemeinsamen Arbeit immer wieder nach den anderen Formen gefragt, doch Luminara hatte darauf bestanden, dass Soresu die einzige Form des Lichtschwertkampfes war, die ein Jedi beherrschen sollte. Denn einerseits symbolisierte sie am Besten den nicht aggressiven Weg der Jedi Philosophie und andererseits erforderte sie von seinem Anwender ein hohes Maß an Disziplin und Beherrschung und das waren zwei wesentliche Eigenschaften, die einen Jedi ausmachten.

Im Laufe der Zeit hatte Barriss die Anwendung von Soresu einigermaßen gelernt, auch wenn sie ihrer Meinung nach weit davon entfernt war, eine Meisterin darin zu zu sein. Doch das war auch nicht notwendig, denn ihre Stärke lag in der Heilung und sie gebrauchte ihr Laserschwert hauptsächlich zur Verteidigung.

Durch ihre Studien in der Bibliothek stellte sie nun fest, dass Makashi, die Form II, eigentlich wesentlich besser geeignet war, um auf den Schlachtfeldern gegen eine Armee von Droiden, die niemals müde wurden und keine Fehler machten zu bestehen, als das defensive Soresu. Ein weiterer Punkt, den ihr Luminara und die anderen Jedi wohl vergessen hatten zu erzählen, als sie sie von einer Wächterin des Friedens plötzlich zu einer Anführerin über Klontruppen machten.

Nachdem die Form II ihr Interesse geweckt hatte, verbrachte Barriss jeden Tag einige Stunden damit, Beschreibungen und Videos der Abläufe und Bewegungen von Makashi zu studieren und an den Nachmittagen und Abenden versuchte sie mit einem der Trainigsdroiden in den Übungsräumen des Tempels das in der Praxis anzuwenden was sie am Vormittag in der Theorie gelernt hatte. Das Ergebnis war zunächst ernüchternd und jedes Mal, wenn sie ihr Trainingsschwert deaktivierte und den Übungsraum verließ wies ihr Körper Blessuren und unzählige taube Stellen dort auf, wo der Droide sie getroffen und sie zu langsam gewesen war, seine Angriffe abzuwehren. Und obwohl sie wusste, dass noch ein weiter Weg vor ihr lag, fühlte sie sich danach besser als in all den Wochen davor.

Aus dem persönlichen Journal von Commander Barriss Offee, das kurz nach ihrer Verhaftung in ihrem Quartier im Jedi Tempel beschlagnahmt wurde:

Zeit 15:6:17, Garqi System

Wir werden täglich weniger. Klone sterben zu hunderten in den Schlachten, die Jedi sind so weit verstreut, dass jeder von uns, der fällt, ein Loch hinterlässt, das kaum mehr zu schließen ist. Gleichzeitig bekommen wir kaum noch Nachschub an Material und neuen Truppen und wenn dann doch neue Soldaten eintreffen, so sind es meist Rookies, die  ihre Ausbildung auf Kamino vor kaum zwei Wochen hinter sich gelassen haben. Ich habe es aufgegeben, mir ihre Namen oder ihre Kennungen zu merken, denn die meisten von ihnen sind wenige Tage nachdem sie hier angekommen sind auch schon wieder tot. Wenn wir nachfragen, erzählt man uns immer, dass die Nachschubsituation bald besser wird, aber ich bin nicht sicher, wer von uns noch an diese Lügen glaubt. Obwohl die Propaganda in den Holonet News es anders darstellt, die Republik steht kurz vor der endgültigen Niederlage und der Jedi Orden ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Denn im Gegensatz zu den Separatisten haben wir keine Fabriken, in der wir neue Padawane und Ritter konstruieren können.

Da wir so wenige sind müssen wir immer drastischere Mitteln einsetzen. Wir bombardieren ganze Städte, nur weil wir vermuten, dass sich darin eine Basis der Separatisten befindet und weil wir zu wenige Soldaten haben, um eine gezielte Kommandooperation durchzuführen. Früher mussten wir wenigstens nur gegen Droiden kämpfen, doch hier draußen gibt es unzählige lokale Milizen, Söldner und Kopfgeldjäger, die Dooku entweder aus Überzeugung unterstützen oder weil er sie dafür bezahlt und es ist wesentlich schwerer einen Wesen aus Fleisch und Blut den Kopf abzuschlagen als einer seelenlosen Maschine.

Ich hätte mir keine Sorgen machen müssen, dass ich außerhalb des Tempels mein Makashi Training vernachlässige, denn mittlerweile verbringe ich mindestens genausoviel Zeit auf den Schlachtfeldern wie in Krankenstationen. Denn welchen Wert hat es, die Wunden eines Soldaten zu heilen, der kaum dass er den OP verlassen hat schon wieder von Blastern durchsiebt ist. Dabei stelle ich fest, dass es mir immer leichter gelingt, in den Kämpfen von Soresu auf Makashi umzustellen und speziell wenn die Angriffe heftig werden und man praktisch keine Zeit für eine gezielte Verteidigung hat ist Makashi die eindeutig überlegene Form.

Zeit 15:6:25, Garqi System

Ich habe erfahren, dass die Söldnertruppe, die das Massaker auf Kar‘daan angerichtet hat von einem Quarren namens Erkano angeführt wird und seine Truppe etwa 40 Personen aus verschiedenen Rassen umfasst. Sie ziehen mit einem schwer gepanzerten Schiff von Planet zu Planet. sie töten alles was sich ihnen in den Weg stellt, nehmen Frauen und Kinder als Sklaven mit, plündern, was sie mitnehmen können und zerstören den Rest.

Die wenigen, die Erkano gesehen haben und noch davon berichten können, erzählen, das sein rechtes Auge durch ein kybernetisches Implantat ersetzt wurde, das dunkelrot leuchtet.

Zeit 15:7:09, Ossus

Ich habe begonnen, mich darin zu üben, meine Präsenz in der Macht zu verbergen. Das ist leichter als ich gedacht habe, aber wenn ich wieder im Tempel bin muss ich noch mehr darüber herausfinden. Diese Fähigkeit zu lernen, könnte sich noch als nützlich erweisen.

Zeit 15:7:14, Ossus

Ich glaube, dass die Jedi unrecht haben, die behaupten, dass man die Macht nur wirklich spüren kann, wenn man keine Emotionen zulässt. Denn immer öfter, wenn ich auf den Schlachtfeldern stehe oder meinen Jäger fliege habe den Eindruck, dass sich mir die Macht umso mehr öffnet, je stärker ich mich darauf konzentriere meine Gegner zu vernichten. Dann spüre ich wie die Macht mich durchströmt, wie sie mich schneller und stärker werden lässt und dann gebe ich mich ganz dem Gefühl hin, all das, was mir im Weg steht einfach wegzuräumen und auszulöschen. Dann kann ich tun was getan werden muss.

Fast bedauere ich, wenn eine Schlacht vorbei ist und dieses Gefühl der absoluten Kontrolle und Beherrschung wieder von mir abfällt. So sollten sich alle Jedi führen.

Immer.

Zeit 15:7:26, an der Grenze zum Mid Rim

Gestern wurden wir von Piraten geentert.

Wir waren auf einer Überwachungsmission, als plötzlich hinter uns ein fremdes Schiff aus dem Hyperraum fiel und sofort das Feuer eröffnete. Bevor wie unsere Deflektorschirme hochfahren konnten hatte sie schon unseren Hyperantrieb zerstört und die Sublichttriebwerke sosehr beschädigt, dass sie uns mühelos einholen und andocken konnten.

Schon zuvor hatten wir anhand des Typs und der Signatur des fremden Schiffes festgestellt, dass es sich nicht um eines aus der Flotte Separatisten handeln konnte und so waren wir darauf eingestellt, es nicht mit Droiden zu tun zu bekommen.

Und dennoch wurden wir von der Wucht ihre Angriffs überrascht. Als wir geentert wurden waren außer mir noch etwas 40 Klonsoldaten an Bord, doch in dem Moment als die Piraten unser Schleuse aufsprengten, schossen sie ein Reihe Brandgranaten auf uns ab. Einige der Klone gingen sofort in Flammen auf, viele andere waren von der Hitze und dem grellen Feuer abgelenkt und wie betäubt, sodass es für die Eindringlinge leicht war, die vielfach ziellos herumtaumelden Personen einfach zu erschießen. Die Piraten selbst trugen feuerfeste Rüstungen und Helme mit Video-Filtern, die ihnen auch durch die Flammen und den Rauch eine gute Sicht ermöglichten.

Binnen weniger Augenblicke war die Zahl unserer Soldaten auf weniger als die Hälfte gesunken.

Ich selbst war zu langsam, zu zögerlich, ich versuchte de Blasterschüsse so gut es ging von den noch lebenden Klonsoldaten abzuwehren, anstelle sie auf die Schützen zurückzuwerfen und für dieses Zögern hasse ich mich.

Wir zogen uns immer weiter in das Schiff zurück, doch nicht einmal die Panzerschotts konnten sie länger als ein paar Sekunden aufhalten, sie haben sie einfach aufgesprengt.

Einer der Klone wurde durch die Explosion umgerissen und verlor seinen Blaster. Einer der Piraten sprang mit einer über den Kopf erhobenen Vibroaxt durch das noch rauchende Loch im Schott direkt auf den Soldaten zu. Dieser hob abwehrend die Hände, doch die Klinge der Axt trennte ihm zunächst diese und einen Augenblick später auch den Kopf ab.

In diesem Moment erwachte ich aus meiner Lethargie, spürte wie die Macht mich durchströmte und mir eine Kraft gab, wie ich sie vorher noch nie erlebt hatte.

Ich sprang vor, kümmerte mich nicht um die Flammen und den Rauch um mich herum, ja ich nahm die Hitze dar nicht wahr. Der Pirat hab seine Axt, um auch mir den Kopf abzuschlagen, doch ich schleuderte ihn mit der Macht so fest gegen die Wand des Ganges, dass ihm seine Waffe aus den Händen fiel. Dann landete ich direkt vor ihm und bohrte ihm die Klinge meines Laserschwerts in die Brust. Mit der anderen Hand hob ich die Kopflose Leiche des Klonsoldaten auf und schleuderte sie mit der Macht direkt auf zwei weitere Piraten, die gerade durch das gezackte Loch sprangen, sodass sie wieder auf die andere Seite zurückfielen.

Ich folgte ihnen und schwang mein Laserschwert so schnell, dass es schien, als hielte ich eine blaue Scheibe in der Hand. Durch den Rauch konnte ich kaum etwas sehen, aber das war auch nicht notwendig, denn die Macht zeigte mir, wo meine Gegner waren. Die Klinge meines Schwertes schnitt durch Fleisch und Knochen, rings um mich herum schrieen die Piraten vor Schmerz und Wut auf, als sie Arme und Beine verloren. Einmal spürte ich wie ein Vibromesser direkt auf meinen Kopf zuraste und ich ob den Arm, hielt es mit der Macht auf und schleuderte es so fest auf seinen Werfer zurück, dass es in seinen Kopf eintrat, den Schädel durchschlug und auf der Hinterseite seines Helmes wieder austrat und sich in die Wand bohrte.

Je mehr ich kämpfte und desto mehr Piraten rings um mich herum fielen, umso stärker und mächtiger fühlte ich mich. Zu keinem Moment hatte ich Zweifel, dass ich diesen Kamp verlieren konnte.

Einige der Gangster hatten ihre Helme abgenommen und so konnte ich sehen, dass sich unter den Piraten Quarren, Niktos und Trandoshianer befanden.

Ich weiß nicht mehr, wie lange der Kampf dauerte, in meiner Wahrnehmung waren es nur ein paar wenige Sekunden, aber irgendwann waren nur noch drei der Feinde übrig, einer davon war der Anführer, der eine etwas andere Rüstung trug und noch seinen Helm aufhatte. Sie warfen ihre Waffen zu Boden und hoben die Arme um sich zu ergeben.

Ich schlug zuerst einem der beiden Lakeien den Kopf ab, dann dem Anderen, dann trat ich vor den Anführer und nahm ihm den Helm ab. Es war ein Quarren, der ein künstliches Auge hatte, das dunkelrot leuchtete.

Er warf einen Blick auf die Leichen seiner Untergebenen, dann fiel er vor mir auf die Knie und winselte um Gnade.

Es gibt keine Gnade!

Fortsetzung folgt…

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