Der DCM Skandal in der Rassehundezucht (Teil 3)

Im Editorial der Vereinszeitung "Unser Dobermann" nimmt Zuchtvereins Präsident Hans Wiblishauser Stellung zu DCM. Dilatative Kardiomyopathie (DCM) beim Dobermann ist eine erblich bedingte, tödliche Herzkrankheit. Sie wurde beim Dobermann durch jahrzehntelange Versäumnisse der Zucht wie eine Seuche verbreitet. Inzwischen ist verschiedenen unabhängigen Untersuchungen zur Folge etwa die Häfte der Dobermann-Population betroffen (siehe die letzten Petwatch-Artikel).
Wiblishauser ist nicht nur Präsident des deutschen Dobermann-Vereins, auch international der führende Dobermann-Funktionär (IDC) und darüber hinaus führendes Mitglied im Vorstand des Verbandes für das Deutsche Hundewesen. Wer aber ein überzeugendes Aufbruchsignal zur Bekämpfung dieser "Seuche" erwartet hatte, sieht sich enttäuscht. Wiblishauser reagiert wie wir es von der VDH-Führung  zu solchen Zuchtfragen seit Jahren leider kennen - sofern überhaupt Stellung genommen oder die Verantwortung nicht auf den einzelnen Verein abgeschoben wird: Zunächst einmal werden die kritischen Stimmen herabgesetzt, diskreditiert, teils lächerlich zu machen versucht, dann die Kritik selbst.

Der DCM Skandal in der Rassehundezucht (Teil 3)

Faksimile des Editorials von Hans Wiblishauser
in der DC Vereins-Zeitung "Unser Dobermann" Mai 2013


Seine abweisende Haltung zur Forderung nach Pflichtuntersuchungen zu DCM mündet in solchen Auslassungen: "Sollen wir hier nicht auch gleich die allumfassenden Untersuchungen ebenfalls pflichtmäßig einbinden? Dies würde zwar die Welpenpreise nahezu unerschwinglich machen, würde jedoch eine transparente Oberfläche eingeben. Und wie gehen wir zukünftig vor, falls trotz aller Untersuchungen doch noch Hunde versterben." So der O-Ton des VDH-Vorstandes ("Unser Dobermann" 05/2013).
Zynismus des VDH-Mann Wiblishauser auf Kosten der Hunde
Es ist blanker Zynismus gegenüber dem Wohl der Hunde wie gegenüber der persönlichen Integrität der kritischen Stimmen, der hier aus der Feder eines führenden Hundezucht-Funktionärs spricht. Den Kritikern seiner DCM-Ignoranz wird unterstellt, sie wollten "durch allumfassende Untersuchungen" (die niemand gefordert hat) quasi unsterbliche Hunde kreieren. Gefordert werden angesichts einer Prävalenz der Dobermann-Population von 58,7 % mit DCM allerdings entsprechende Untersuchungen, eben auf die Veranlagung zu dieser tödlichen Herzerkrankung. Kritik und Kritiker werden vom DC Vorstand in unsäglicher Form lächerlich gemacht. Und das ist keine Polemik am späten Abend beim x-ten Bier - was schon schlimm genug wäre - , nein es ist das bis dato einzige öffentliche Statement* aus der Führung des VDH bzw. DV zum DCM-Skandal beim Dobermann - also die Haltung der Gralshüter der angeblich einzig "kontrollierten Hundezucht" in Deutschland.
Zum eigentlichen Skandal um die jahrelange, wissentliche Zucht mit einer tödlichen Krankheit gesellt sich nun ein weiterer Skandal um Wiblishauser. Ein Spitzen-Funktionär, der ernstzunehmende Kritik auf solch unsachliche, ja unwürdige Art kontert, darf keine Verantwortung in der Hundezucht tragen. Ein Zuchtverein oder -verband, der solche Funktionäre in seinen Reihen duldet, hat sich selbst diskreditiert.
Das Wohl unserer Hunde darf nicht in solchen Händen liegen!
In den kommenden Petwatch Artikeln werden wir weiter auf das Thema eingehen. Wir werden dabei auch auf das am 7.6.2013 vom DV veröffentlichte PDF* zu DCM eingehen.
Ein Beitrag von Christoph Jung

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