Der blinde Fleck

29. Mai 2014  |   Verfasst von Chris

Machete Kills Kritik Review FilmkritikFast peinlich ist es, dass ich vor dem Film Der blinde Fleck noch nie etwas von dem Oktoberfest-Anschlag aus dem Jahr 1980 gehört hatte. Und das obwohl 13 Menschen starben und weit über 200 Menschen verletzt wurden. Regisseur Daniel Harrich hat sich dem Thema gestellt und es mir mit diesem Film näher gebracht. Versammeln konnte er für das Projekt eine ganze Menge großer deutscher Namen, unter anderem Benno Fürmann, Heiner Lauterbach. Ob der Film aber nicht nur informativ, sondern auch ansonsten sehenswert war. Ihr kennt ja ein bißchen mein Problem mit vielen deutschen Filmen, das aber Meistens nur die Komödien betrifft, war ich hier relativ unvoreingenommen. Ob es sich gelohnt hat, erfahrt ihr im Fazit.

Inhalt:

Es ist der 26. September 1980 als auf dem Münchner Oktoberfest eine Bombe detoniert und 13 Menschen mit in den Tod reisst. Über 200 Festbesucher werden verletzt, viele schwer. Unter den Todesopfern befindet sich auch der Attentäter selbst. Die Ermittlungen werden rasch eingestellt und der Öffentlichkeit erklärt, dass es sich um einen Einzeltäter mit persönlichen Motiven gehandelt hat. Der Journalist Ulrich Chaussy kann und will das nicht glauben. Er vermutet vielmehr, dass der Anschlag rechtsextreme Hintergründe hatte und das von der Politik bewusst verschwiegen und unter den Teppich gekehrt wurde. Noch Jahre später ermittelt er selbst, sehr zum Missfallen der damals Verantwortlichen. Mit seiner fast krankhaften Ermittlung setzt er aber nicht nur seine Ehe aufs Spiel, sondern bringt auch sich selbst in größte Gefahr…

Fazit:

Ich habe es schon in der Einleitung erwähnt, dass ich von dem Anschlag auf das Oktoberfest aus dem Jahr 1980 noch gar nie etwas gehört hatte. Vielleicht arg peinlich sagt jetzt der ein oder andere, aber es war wirklich so. Umso schockierter war ich dann, als ich die Originalaufnahmen von den Verletzten und Toten gesehen habe! Diese Aufnahmen werden nämlich kurz nach dem Anschlag  zwischen den neu gefilmten Szenen eingestreut. Bis zu dem Moment passiert noch nicht wirklich viel bei Der blinde Fleck, aber trotzdem hat er mich in den ersten Minuten eigentlich noch am Meisten überzeugen können. Die Atmosphäre hat gepasst, eine bedrohliche Stimmung liegt in der Luft und auch die Schauspieler rund um Benno Fürmann sind sehr passabel. Leider hielt die Spannung allerdings nur bis kurz nach dem Anschlag an, denn alles was danach passierte, war ziemlich zähe Filmkost.

Man zeigt in Zeitsprüngen wie Fürmann alias Chaussy ermittelt, man erfährt nach und nach von den Vertuschungsaktionen und dass da irgendwas nicht stimmen konnte. Ebenfalls bekommt man mit, wie die Ehe des Journalisten, aufgrund seiner Besessenheit in diesem Fall, droht zu zerbrechen und wie man sogar versucht, ihn zum Schweigen zu bringen. Das alles sieht man, nur richtig gepackt hat es mich nicht. Langweilig war es sogar des Öfteren und das ist schade, denn das Thema ist ja durch die momentan noch ganz frische NSU-Affäre brisanter denn je.

Zu Gute halten kann man Regisseur Harrich aber schon, dass er laut dem was ich so gelesen habe, sehr nah an der Realität geblieben ist. Die Amerikaner hätten da wahrscheinlich viel dazu gedichtet oder geändert. Die “Guten” noch sympathischer gemacht, die “Bösen” als wirklich gemeine Hunde dargestellt und zu guter Letzt alles noch mit ein paar dramatischen Thrillermomenten gewürzt. So wie zum Beispiel Ben Affleck in seinem oscarprämierten Film Argo, bei dem der hochspannende Schluss ja wohl nicht mehr ganz so viel mit der Realität zu tun hatte.

Als Zuschauer muss man sich da die Frage stellen, was man lieber sehen mag. Ich jedenfalls tendiere bei einem Spielfilm ganz klar zur Spannung und guten Unterhaltung, wenn nicht gerade die Geschichte ad absurdum geführt wird (Ausnahme: Inglourious Basterds!:-)). So ist Der blinde Fleck zwar sicherlich ein wichtiger und ordentlich gemachter, aber für mich eben auch ein sehr zäher Film geworden, den ich mir früher in der Geschichtestunde, weniger aber im Kino oder beim DVD-Abend, gewünscht hätte. Dass ich ihn gesehen habe, bereue ich aber dennoch nicht und daher bekommt er auch von mir die komplette Durchschnittswertung.

Chris Wertung zu Der blinde Fleck:


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