Den Schreibrhythmus finden

Den Schreibrhythmus finden

Es hat sich zwischenzeitlich herumgesprochen: Wer mit dem Schreiben erfolgreich werden möchte, muss regelmäßig schreiben. Auf dem letzten Self-Publishing-Day habe ich mit erfolgreichen Autorinnen und Autoren über ihren Arbeitsrhythmus gesprochen. Alle setzen sich regelmäßig hin und schreiben. "Wenn man bereits so erfolgreich ist, dass man vom Schreiben leben kann, dann lässt sich das leicht machen", schoss mir durch den Kopf. Aber ich muss tagsüber noch für meine Brötchen arbeiten. Geht das dann überhaupt?

Zuerst ist eine Entscheidung notwendig

Die erfolgreichen Selfpublisher hatten noch mehr gemeinsam. Sie alle veröffentlichen vier Bücher im Jahr. In einem Fall geschah dies sogar neben einem Hauptberuf. Diese Informationen kann ich nicht ignorieren. Wenn ich also das Ziel habe, als Autorin erfolgreich zu werden, werde ich es diesen Vorbildern zumindest teilweise gleichtun müssen. Es ist also zuallererst die Entscheidung notwendig, was ich genau möchte.
Nun denke ich, dass meine Bemühungen der letzten Jahre nicht vollends nutzlos waren und ich bereits etwas erreicht habe. Auch wenn ich von den zitierten Autorinnen und Autoren noch meilenweit entfernt bin. Ich habe auf jeden Fall am eigenen Leib erfahren, wir sehr mir das Autorinnenleben Spaß macht. Ich könnte also gar nicht ernsthaft die Entscheidung treffen, dies wieder einzustellen. Aber wenn nicht das, dann muss ich die Entscheidung treffen, es in aller Konsequenz anzugehen. Und dazu gehört eine konkrete Vorstellung, wie meine Arbeitstage aussehen sollen, um genügend Zeit für das regelmäßige Schreiben zu ermöglichen.

Was sagt der Biorhythmus?

Meine Ideen kommen am Morgen. Es soll ja Menschen geben, die am Abend oder gar nachts arbeiten können. Dies ist für mich unvorstellbar. Wenn ich am Morgen die erste Latte macchiato zubereite, wälze ich bereits Ideen hin und her. Spätestens beim Zähneputzen brenne ich auf die Umsetzung. Der kreative Prozess Schreiben gehört also auf jeden Fall in den Morgen. Am Abend mache ich lieber Routinearbeiten, wie Briefe für den Selfpublisher-Verband versenden o.ä. Doch wie viel Zeit habe ich am Morgen?

Genügt die Zeit?

Eines ist auch klar: Ich benötige meinen ausreichenden Schlaf. Glücklicherweise muss ich nicht all zu früh im Büro sein. Wenn ich alles betrachte, müsste ich 60 bis 90 Minuten jeden Morgen einrichten können. Diese Zeit sollte genügen, um ca. 1000 Wörter schreiben zu können. Da meine Bücher ungefähr 55.000 Wörter haben, ergäben sich daraus 55 Tage. Berücksichtige ich noch, dass ich an Wochenenden mehr Zeit habe und somit auch eine größere Zahl an Wörtern zu Papier bringen können sollte, erscheint der Plan realistisch. Doch funktioniert er auch in der Praxis?

Die Umstellung ist schwierig

Konnte ich es bisher am Morgen geruhsam angehen, steht nun gleich nach dem Aufwachen eine Aufgabe an. Zudem klingelt der Wecker auch eher als sonst. Dies hat wiederum zur Folge, dass ich am Abend zuvor nicht zu spät zu Bett gehen sollte, um einigermaßen ausgeschlafen zu sein. Die Entscheidung, regelmäßiger und konzentrierter zu schreiben, beeinflusst somit weite Teile meines Tagesablaufs. Solche Umstellungen brauchen Zeit, bis sie in Fleisch und Blut übergehen. Man sagt, dass man Neuerungen 30 Tage durchführen muss, bis sie zur Gewohnheit werden. Diese Zeit muss ich mir geben, um meinen Plan einem Realitätscheck zu unterziehen.

Alternativen ausloten

Auch meine bisherigen Bücher habe ich bevorzugt in den Morgenstunden verfasst. Allerdings war genügend Freiraum, um mir auch mal Auszeiten zu gönnen. Wenn ich es konsequenter angehen möchte, dann bleiben kaum Freiräume. Zudem ist es immer schwieriger, in ein Schreibprojekt wieder einzusteigen, wenn man es länger als einen Tag unterbrochen hat. Regelmäßig, sprich: täglich, Schreiben ist definitiv effektiver. Dennoch halte ich es für sinnvoll, mal zu prüfen, ob es nicht doch noch andere Zeitfenster in meinem Tagesablauf gibt, die ich für das Schreiben nutzen könnte. Vielleicht gelingen mir ja doch mal in den Abendstunden ein paar gute Abschnitte.

Der Spaß darf nicht verloren gehen

Bei allen Bemühungen sollte es Spaß machen zu schreiben. Druck mag ich sowieso nicht. Das Gefühl, ich müsste nun etwas tun, ist absolut kontraproduktiv. Ich möchte mit dem Schreiben eine weitere Stufe erreichen, weil es mir Spaß macht. Dies darf aber nicht dazu führen, dass es mir dann keinen Spaß mehr macht.

Mein Projekt "Mehr als ein Buch im Jahr" ist nun gestartet. Ich werde sehen, wie weit ich komme und natürlich darüber berichten. Heute Morgen habe ich jedenfalls schon mal verschlafen. Das sollte nicht zu oft geschehen.

Hast du noch Tipps? Wie gestaltest du deinen Alltag mit dem Schreiben? Was ist deine optimale Zeit zum Schreiben?


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