Den richtigen Ton treffen….

…das ist eine Grundvoraussetzung für jeden Sänger. Denn ein schiefer Ton kann schnell ein ganzes Lied ruinieren. Doch nicht nur für Sänger ist der „richtige Ton“ entscheidend, auch als Sprecher und Schauspieler steht man oft vor einer Herausforderung.

Mit meiner Partnerin stehe ich gemeinsam als „mitossi“ regelmäßig auf der Bühne. Wir spielen eine Rock’n’Roll Comedy Unterhaltungsshow sowie auch Kinder-Klangtheaterstücke. Alle Stücke stammen aus eigener Feder. Entsprechend ist auch die Entwicklung der Charaktere jedes Mal ein spannender Prozess. Im aktuellen Kinderstück „Eine märchenhafte Wintersonnenwende“ spiele ich den Nachtprinzen. Er ist eine Kreatur, die nur des Nachts wach ist und sich vorm Tag scheut. Zunächst probierte ich eine tiefe, düstere Stimmlage. Doch so einfach wurde ich der Figur nicht gerecht, denn sie ist im Innern weit empfindsamer und eigentlich gar nicht so düster und bedrohlich. Nach ein paar Proben war die einzige düstere Passage der erste Satz „Dunkel ist mein Schatten…“ und kurz darauf kommt ein „Nur des Nachts bin ich wach“ – was schon fast ein wenig keck klingt. Nach und nach habe ich dann versucht, aus dem Nachtprinzen das kleine Kind und einen schwärmenden jungen Mann herauszukitzeln – alleinig durch die richtige
Intonation. Ändert sich der Tonfall plötzlich, ist mitunter gar nicht klar, wie manche Passagen gemeint sind und so manches Schwärmen wird zur Ironie.

Genauso verzwickt ist die Moderation der Live-Show. Zur Zeit bereiten wir unter Anderem die Weihnachts-Show auf dem Erfurter Weihnachtsmarkt vor. Los geht’s mit einem lockeren „Hallo Erfurt“. Diese Kombination aus Begrüßung und Spielort kennt sicher jeder von ihnen – jedoch gab es bei den Proben dazu schon mindestens 20 verschiedene Versionen: Laut und übertrieben, geflüstert, fordernd mit einem nach innen gekehrtem Hallo und einem explosiven Erfurt, mit thüringischem Akzent oder mit angespanntem Unterkiefer. Je mehr Sie davon probieren, desto komischer wird es! Der Unterschied zum Kinderstück ist der, dass die Intonation bei „Hallo Erfurt“ ruhig live ein wenig daneben gehen kann. Denn hier eröffnet der „falsche Ton“ Spielraum für Improvisation. Die Begrüßung kann einfach beliebig wiederholt werden  und die Interaktion mit dem Publikum tut sein Übriges.

Meine Erfahrung ist also: ein schiefer Ton kann an mancher Stelle ein Lied oder auch ein Schauspiel maßgeblich schmälern, jedoch an anderer Stelle ein komisches Moment erzeugen und damit der Schlüssel zum Erfolg sein!

Gastbeitrag von Martin Schütz

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