Das Vollzeit-KIGA-Kind

Das Vollzeit-KIGA-KindQuelle: Thinkstock by Getty-Images
Wenn dein Kind als Letztes abgeholt wird...
Fakt ist....
ich bin eine Working Mum! Ich arbeite Vollzeit, ich tue es bis zu 20 Std./Woche gern und aus Überzeugung, doch darüber hinaus aus finanziellen Gründen, als Versorgerin der Familie.Ich gebe also zu, dass einfach nur zu Haus zu sein, auch nichts für mich wäre. Ich brauche auch außerhalb der kindlichen Zuneigung meine Bestätigung. Ich kann etwas, habe Abitur gemacht, ein Studium absolviert, irgendwie will ich auch, dass sich das gelohnt hat. 
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Das Vollzeit-KIGA-KindAußerdem sind die Kinder irgendwann nicht mehr da. Sie kommen in die Pupertät, im schlechtesten Fall ist da nichts mehr an Zuneigung zu holen und später ziehen sie aus. Ich habe mal ein tollen Satz gehört: ,,Wir haben unsere Kinder nur geliehen, wir begleiten sie nur eine Zeit lang unseres Lebens sehr intensiv." Ich bin daher auch der Meinung, dass es ein Leben danach geben wird, genauso, wie es eines davor gab, zwar bleibt man immer Mama und ist da, wenn man gebraucht wird, doch muss man auch für sich selber da sein und muss dafür sorgen, dass man nicht in ein tiefes Loch fällt, wenn man bemerkt,                                                                                     dass die Kinder einen nicht mehr brauchen. 
Jedenfalls musste ich bemerken, dass so gut wie keine Mutter in meiner Kita anscheinend Vollzeit arbeitet. Daher ist meine Tochter bis auf ein paar vereinzelte ältere Hortkinder, die Letzte, die abgeholt wird.Und da macht sich dann natürlich das schlechte Gewissen breit. So richtig fett macht es sich in deinem Kopf gemütlich und nagt von Tag zu Tag mehr an dir. Die Erzieherinnen, mit ihren Blicken machen es auch nicht besser und auch Kommentare, wie: ,,Ja, das ist eigentlich nicht normal, dass so Kleine schon so lange im Kindergarten sind, die meisten werden gegen 15 Uhr abgeholt. Gibt es denn keine Möglichkeit sie früher zu holen?"Bitte???
Es war schon schwer einen geeigneten Kindergarten zu finden, der Betreuungszeiten bis 17 Uhr anbietet. Aber wenn man diese Zeiten anbietet, muss man dann nicht auch damit rechnen, dass Kinder eben auch so lange bleiben? Wieso bietet man diese Zeiten an, wenn man es ablehnt, die Kinder so lange dort zu betreuen? Als würde ich mein Kind zum Spaß abschieben. Und das schlechte Gewissen ist eh schon da, da braucht man solche Kommentare zusätzlich nicht.
Das Gefühl es kommt alles zu kurz...                                                                 
Das Vollzeit-KIGA-KindMan kann sich eben nicht vierteilen. Nicht nur, dass das schlechte Gewissen an der Kindergartenfront nagt, auch im Haushalt, der ab und an mal liegen bleibt, das gesunde und selbstgemachte Essen, dass es meistens nicht gibt, der Partner, der sich vernachlässigt fühlt, wenn man müde und gereizt am Abend auf der Couch sitzt und die Arbeit, die qualitativ leidet, weil es heißt, schnell mal dies noch schnell mal das noch. Überall tut man das nötigste. Es funktioniert, nur kommt man so nicht voran, an keiner der Fronten. Schließlich will man eine gute Mitarbeiterin sein, eine gute Kollegin sein, eine gute Partnerin sein und vor allem eine gute Mutter.
Fragt doch mal das Kind!
Auf die Idee kommt natürlich niemand, und ich muss zugeben, ich auch nicht. Man geht immer davon aus man wüsste, wie das Kind sich fühlen muss. Man projieziert einfach seine Gefühle auf das Kind und denkt, das leidet, vor allem, wenn man es selber noch vorgeworfen bekommt. Aber wie sich die Lage in Wirklichkeit darstellt, kann doch nur euer Kind selber beantworten. Eines Abends nahm ich mir dann die Zeit mal nachzufragen und aufmerksam zuzuhören, was meine Tochter zu der ganzen Situation zu sagen hat. 
Das Vollzeit-KIGA-Kind

Die schönsten Antworten...

,,Meine Freunde sind im Kindergarten. Ich kann da ganz viel spielen!",,Mama, du musst doch arbeiten, damit wir einkaufen können!",,Der Papa ist doch auch noch da!",,Ich finde es schön bei Oma Maddox ( das ist der Hund dort), wann kann ich da mal wieder hin?",,Hauptsache du spielst mit mir!",,Mach dir keine Sorgen..."
Und dann noch Bloggen?
Ja, auch das wird bemängelt, ich doch klar! Wenn man schon keine Zeit für alles andere hat und meint, man vernachlässige seine Liebsten, wie kann man es da wagen, die kostbare Zeit, die einem bleibt mit Bloggen zu vergeuden? Ganz klar - Überlebenstaktik!
Was wäre eure Antwort?
XOXO

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