Das vielzitierte Loslassen :)

Ich lasse los…

ich weiß zwar nicht was,

aber ich lasse einfach mal los.

Ich will es auch praktizieren,

dieses vielgelobte Loslassen.

Ich lasse los…

nur was?

Meine Gefühle?

Sie sind bei mir,

also gehören sie auch zu mir.

Sie wohnen in mir,

wollen mir etwas zeigen .. sagen…fühlen lassen…

machen mich aus und formen mich zu dem der ich bin.

Ich lasse los,

weil es eine Modeerscheinung ist?

Weil jeder loslässt…

weil jeder predigt Loslassen ist die Lösung?

Ja es löst… löst dich selbst auf…

löst dich los von der Welt…

von deinen Problemen…

aber auch von deinen so persönlichen Gefühlen…

somit entfernt es dich auch von dir selbst.

Du lässt nicht los, sondern läufst einfach davon…

oder noch schlimmer verharrst im Stillstand im Nichtstun…

oder willst einfach nicht sehen was da ist…

aber alles was da ist will gesehen,

erfahren, begriffen, ertastet, gefühlt,

angenommen und geliebt werden.

Alles was bei mir ist

hat seine Berechtigung bei mir zu sein.

Alles was bei mir ist, wird auch bei mir bleiben,

solange bis es akzeptiert und angenommen wurde,

solange bleibt es einfach bei da, unsichtbar weil Du es verdrängst,

wahrscheinlich in einem Winkel tief in dir verborgen,

verstaust Du unbewusst alles, was Du offiziell “loslässt”.

Du trägst somit einen Vulkan in deinem Inneren,

der brodelt und brodelt und geduldig auf die Zeit seines Ausbruchs wartet,

er kocht sich in dir hoch, und dann wenn seine Zeit gekommen ist,

wunderst Du dich, weil er dich hochgehen und verbrennen lässt…

dir nur eine Menge Asche und versteinerte Wege zurücklässt.

Alles was ich fühle gehört zu mir.

ist ein Teil von mir …

ist ICH… ist mein Da”Sein”.

Was soll ich denn loslassen,

keiner erklärt es mir…

ich kann es mir nicht erklären…

also kann ich es auch keinem anderen verständlich erklären.

Ich kann nur erklären was dieses Wort “Loslassen” in mir “auslöst”.

Ich soll weggeben was mich etwas fühlen lässt… meine Gefühle, ob glücklich, ob traurig, dass bin ich. Sie sind bei mir um mich etwas zu lehren. Wenn ich sie bei jeder Gelegenheit die mir nicht gefällt, dir mir nicht bringt was ich mir in dem Moment wünsche “loslasse”, dann bin ich nur noch auf der Flucht…renne vor meinen Gefühlen davon… denn ich kann sie noch so sehr loslassen wollen, es geht nicht. Sie sind ICH, ein Teil meines Seins, ein Stück meines Weges, ein Lektion meiner Aufgaben, eine Stufe auf der Leiter meines persönlichen Wachstums.

Wenn ich alles was mir in meiner Gefühlswelt nicht gefällt oder mich schmerzt oder mir sonstige negative Gefühle bereitet loslasse, so laufe ich vor meinem eigenen Selbst davon, so bleibe ich vor den Stufen meiner Leiter nach oben einfach stehen, verweigere ich meinen Aufstieg, da ich einfach dort verharre wo ich gerade stehe… in der Verweigerung fühlen zu wollen, was bei mir sein will.

Glücklich Gefühle will keiner loslassen, die möchte jeder behalten… es ist ja auch so einfach sich im Glück zu wälzen, es zu genießen, aber es fordert mich nicht, bringt mich nicht wirklich weiter, doch jeder will das Glück bei sich behalten…ohne zu bedenken, dass zum Licht auch Dunkelheit gehört.

Vor den unglücklichen Gefühlen, da will fast jeder davon laufen, da will kaum einer genauer hinschauen… dabei sind genau sie es, die uns prägen und formen, uns auf den Weg bringen und uns letztendlich zu dem Menschen machen der wir sind, ein gereifter Mensch, ein glücklicher Mensch.

Warum willst Du alles was dich nicht augenblicklich glücklich macht, dich innerlich zwickt und auch mal schmerzt, loslassen … Warum?

Weil dir verschiedene Gurus, Erleuchtete und Aufgestiegene erzählen loslassen ist der Weg ins Glück, in die Zufriedenheit…Blödsinn… irgendwann holt dich all dies “scheinbar” losgelassene ein und gibt dir erst einmal so richtig eins über die Rübe, dass Du nur noch erstarren kannst, und dann mit einem blauen Auge und vielen Schrammen und Beulen, unter der Last von all dem Verdrängten zusammenbrichst, denn nichts anderes ist loslassen für mich … als Verdrängen.

Das was Du persönlich lernen, erfühlen und erfahren sollst, um letztendlich daran zu wachsen… genau dies wird immer wieder in dein Leben kommen, auf allen möglichen Wegen, in den verschiedensten Gewändern, aber im Grunde immer mit der gleichen Aufgabe, solange bis Du annimmst und nicht loslässt.

Schau dir dein Leben einmal rückwirkend an. Du wirst Hinweise genug finden.

Ich lasse auch los, aber nur Gefühle die ich für mich schon verarbeitet habe, nur, dann muss ich sie nicht mehr loslassen, denn was erfahren werden wollte, wurde integriert, also ist es im Grunde kein Loslassen, sondern ein in mich einfügen, ein in mir selbst sortieren.

Ja und ich lasse los … alle Modeerscheinungen und esoterischen Wellen die einmal wieder durch die Welt schwappen, und bleibe meiner Linie treu, zuerst einmal anzuschauen, für mich persönlich fühlend zu prüfen und zu ertesten was mir der momentane Hipe bringt. Ob das was gerade In ist, auch gut für meine Seele ist.

Also Ich möchte all meine Gefühle leben, ausleben, fühlen, erfahren, bestaunen, betasten, begreifen und kennenlernen, weil ich dadurch  mich selbst kennenlerne, mich selbst finde, ich auf meinen eigenen Weg finde. Ich möchte nicht den Weg des Vergessens und Verdrängens gehen, da wo so viele laufen, da ich all das “Losgelassene” dann als unerkanntes aber schweres Gepäck mit mir schleppe und irgendwann unter der Last des Verdrängten zusammenbrechen werde. Denn auf Dauer ist keine Seele stark genug all dieses nicht angenommene mit sich zu schleppen.

Loslassen macht mich nicht frei… Loslassen sperrt mein Fühlen und meine Seele ein.

JA ich lasse los… dieses für mich persönlich so unsinnige “Loslassen”… es darf gehen.

Ich verwandle das “Loslassen” in ein  ”ich erlaube ihm bei mir zu bleiben, und schaue es mir an, erfühle es, bis ich verstanden habe, dann darf es gehen”.

Loslassen bedeutet für mich … ich bleibe und schaue gelassen.

© Erika Flickinger

Das Loslassen: Dualseelen.

pinterest.com


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